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Publikationen und Analysen

Bevölkerung

Bevölkerungsstand, Bevölkerungsbewegung und Migration

Informationen über die Wohnbevölkerung des Kantons Aargau stammen aus kantonalen Quellen sowie aus Quellen des Bundes. Dabei werden verschiedene Aspekte der Bevölkerung beleuchtet, die mit unterschiedlichen Methoden erhoben werden.

Die Bevölkerungszahlen können sich aufgrund der verschiedenen Datenquellen leicht unterscheiden.

Beschreibung der Datenquellen

  • Die Kantonale Bevölkerungsstatistik basiert auf dem kantonalen Einwohnerregister, welches die Gemeinden nachführen. Als ständige Wohnbevölkerung zählen seit dem 31.12.2012 die Personen mit zivilrechtlichem Wohnsitz in der jeweiligen Gemeinde und einer schweizerischen Staatsangehörigkeit oder einer ausländischen Staatsangehörigkeit und einer (kumulierten) Aufenthaltsdauer von mindestens zwölf Monaten (Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung: Ausweis B, C, F oder EDA-Ausweis bei internationalen Funktionären, Diplomaten und ihren Familienangehörigen; Kurzaufenthaltsbewilligung: Ausweis L; Personen im Asylprozess: Ausweis N; Schutzbedürftige: Ausweis S).
  • Informationen zur Bevölkerung und den Haushalten basieren auf der Registererhebung des Bundes (STATPOP) sowie auf Stichprobenerhebungen des Bundes (Strukturerhebung). In der STATPOP werden Informationen aus dem kantonalen Bevölkerungsregister und der ZEMIS sowie der BEVNAT kombiniert (s. unten).
  • Die Statistik der ausländischen ständigen und nicht ständigen Wohnbevölkerung aufgeschlüsselt nach Staatszugehörigkeit stammt aus dem Zentralen Migrationsinformationssystem (ZEMIS) des Staatssekretariats für Migration SEM.
  • Die Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung beinhaltet Informationen über Todesfälle, Geburten sowie Eheschliessungen und stammt aus der gleichnamigen Bundesstatistik (BEVNAT).

Aargauer Bevölkerungsprojektionen (Modell 2025)

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Kantonale Bevölkerungsprojektion – Modell 2025

Statistik Aargau erstellt jedes Jahr eine modellbasierte Schätzung (Projektion) darüber, wie sich die Aargauer Bevölkerung in Zukunft entwickeln könnte. Die Projektion basiert auf den Annahmen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und schätzt insbesondere die Grösse sowie die Zusammensetzung der Bevölkerung (zum Beispiel nach verschiedenen Altersklassen) im Kanton. Die Ergebnisse werden in der kantonalen und kommunalen Verwaltung als Planungsgrundlage genutzt.

Das BFS überarbeitet seine Annahmen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung etwa alle fünf Jahre. Im April 2025 hat das BFS die neuen Bevölkerungsprojektionen für die Gesamtschweiz und die Kantone veröffentlicht. Die aktualisierte Version zeigt im Vergleich zum Modell von 2020 insgesamt ein geringeres Bevölkerungswachstum.

Im Kanton Aargau werden gemäss den neusten Annahmen im Jahr 2055 rund 896'000 Personen leben ("Referenzszenario" beziehungsweise Fortsetzung analog zur Entwicklung in den letzten Jahren). Unter besonders wachstumsniedrigen Annahmen wird die Aargauer Bevölkerung im Jahr 2055 etwa 806'000 Menschen umfassen, unter besonders wachstumshohen Annahmen könnte die Bevölkerung sogar auf 987'000 Personen anwachsen (Projektionsbereich). Die jährlich projizierte Wachstumsrate liegt für den Aargau durchschnittlich bei 0,62 Prozent und ist damit etwas tiefer als im Modell von 2020 mit dem Update 2024 (0,83 Prozent).

Statistik Aargau hat die Projektionen des Bundes regionalisiert und bietet sie für den Kanton, die Bezirke, die Regionalplanungsverbände und die Raumtypen bis 2055 in Altersklassen mit Einjahresintervallen an. Für Gemeinden mit mindestens 950 Einwohnerinnen und Einwohnern (per Ende 2024) sind die Projektionen bis 2035 verfügbar. Aus Datenschutzgründen werden für die Gemeinden die Personen in Altersklassen mit Fünfjahresintervallen gruppiert.

Ein Bericht mit detaillierten Beschreibungen der erwarteten zukünftigen Entwicklungen sowie ein technischer Begleitbericht werden in Kürze auf der Website von Statistik Aargau verfügbar sein.

Dashboard zur Bevölkerungsprojektion

Mit der diesjährigen Aktualisierung führt Statistik Aargau ein Dashboard für die Bevölkerungsprojektion ein. Die interaktive Webapplikation visualisiert Daten der Bevölkerungsprojektion für räumliche Einheiten und Szenarien. Mit dem Dashboard können Sie verschiedene Grafiken, wie beispielsweise Zeitreihen und Alterspyramiden, darstellen.

Zum Dashboard(öffnet in einem neuen Fenster)

Kantonale Bevölkerungsstatistik 2024

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Aargauer Bevölkerung nimmt im Jahr 2024 weiter zu, aber langsamer

Per Ende 2024 erreichte der Bestand der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Aargau 735'536 Personen. Die Bevölkerung nahm, verglichen mit dem Jahr 1980, um 282'750 Personen zu (+62,4 Prozent). Im Jahr 1980 betrug die Gesamtbevölkerung im Kanton Aargau 452'786 Personen, davon 387'804 Schweizerinnen und Schweizer und 64'982 Ausländerinnen und Ausländer. Seither hat die schweizerische Bevölkerung um 143'146 (+36,9 Prozent) auf die aktuell 530'950 Personen zugenommen. Die ausländische Bevölkerung stieg im gleichen Zeitraum um 139'604 (+214,8 Prozent) auf 204'586 Personen. Damit stieg auch der Ausländeranteil von 14,4 Prozent auf 27,8 Prozent. Fast drei Viertel der ausländischen Bevölkerung stammt aus Zentral-, Südost- oder Südeuropa.

Leicht verändert hat sich auch die Anzahl von Männern je 100 Frauen: Sie stieg von 99,6 im Jahr 1984 auf 101,7 im Jahr 2024.

Die Veränderung in der Bevölkerungszusammensetzung betrifft auch die Altersstruktur. Es ist eine Verschiebung zu den höheren Altersklassen zu beobachten, wobei das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung von 34,6 Jahren im Jahr 1980 auf 42,3 Jahre im Jahr 2024 stieg. Sowohl die schweizerische als auch die ausländische Bevölkerung weisen ein höheres Durchschnittsalter auf: Bei den Schweizerinnen und Schweizer stieg es von 35,6 auf 44,2 Jahre, bei den Ausländerinnen und Ausländer von 28,8 auf 37,5 Jahre. Während im Jahr 1980 lediglich 14 Hundertjährige gezählt wurden, waren es im Jahr 2024 mit 117 Personen mehr als achtmal so viele.

Kantonale Bevölkerungsstatistik erstes Halbjahr 2024

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Per 30. Juni 2024 zählte der Aargau 731'055 Einwohnerinnen und Einwohner

Die ständige Wohnbevölkerung im Kanton Aargau nahm während des ersten Halbjahrs 2024 um 3'820 Personen oder 0,53 Prozent zu. Die schweizerische Bevölkerung trug mit 924 Personen 24,19 Prozent zu diesem Wachstum bei, die Ausländische mit 2'896 Personen 75,81 Prozent. Per 30.06.2024 erreichte der Bevölkerungsbestand im Kanton Aargau damit die Zahl von 731'055 Personen (529'248 Schweizerinnen und Schweizer, 201'807 Ausländerinnen und Ausländer). Der Ausländeranteil beträgt neu 27,60 Prozent.

Alle Bezirke weisen für die Periode vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2024 ein positives Bevölkerungswachstum auf. Die grösste absolute Zunahme verzeichnet der Bezirk Baden (701 Personen) gefolgt von den Bezirken Bremgarten (492), Aarau (450) und Lenzburg (428). Dagegen weisen die Bezirke Rheinfelden (124 Personen) und Laufenburg (155) die geringsten absoluten Bevölkerungszunahmen auf.

Kantonale Bevölkerungsstatistik: erstes Halbjahr 2024, Publikation (PDF, September 2024, 2,7 MB)

Die Corona Pandemie führte zu starken Ausschlägen bei Geburten- und Todesfallzahlen

Geburten und Todesfälle im Kanton Aargau von Januar 2013 bis Dezember 2023. Die Daten sind als kontinuierliche Zeitreihen (oben) und gruppiert nach Monaten (unten) mit unterschiedlichen Achsenabschnitten dargestellt. Der Geburtenüberschuss ist die Anzahl Geburten abzüglich der Anzahl Todesfälle.

Geburten und Todesfälle spielen für die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Aargau seit Mitte der Achtzigerjahre im Vergleich zu den Wanderungsbewegungen meist eine untergeordnete Rolle. Trotzdem zeigen sie im Lauf der Zeit interessante Trends und saisonale Muster. Hier werden die monatlichen Geburten- und Todesfallzahlen im Kanton Aargau von Januar 2013 bis Dezember 2023 dargestellt. Um die Vergleichbarkeit der Daten über die Zeit zu gewährleisten, wurden diese unter Berücksichtigung der jeweiligen Monatslänge angepasst (standardisiert).

In der oberen Grafik sind die Daten für Geburten und Todesfälle als kontinuierliche Zeitreihen ab Januar 2013 bis Dezember 2023 dargestellt. Der Monat Januar eines jeden Jahres liegt auf einer vertikalen gestrichelten Linie, die anderen Monate liegen dazwischen. Tendenziell nehmen sowohl die Geburten als auch die Todesfälle im betrachteten Zeitraum leicht zu. Der Geburtenüberschuss war relativ stabil, bis sich die Folgen der Covid-19-Pandemie Ende 2020 manifestierten. Nach höheren Geburtenzahlen im Jahr 2021 gingen sie ab 2022 zurück, während die Todesfälle weiter anstiegen, was zu einem sinkenden Geburtenüberschuss führte. Die Zahl der Todesfälle blieb von Januar 2013 bis und mit Oktober 2020 niedriger als jene der Geburten. Im November 2020 war dies jedoch als Folge der Covid-19 Pandemie über den betrachteten Zeitraum zum ersten Mal umgekehrt, wobei die Zahl der Todesfälle erst im Dezember 2020 ihren Höhepunkt erreichte. In den drei Folgejahren 2021, 2022 und 2023 übertrafen die Todesfälle im Monat Dezember wieder die Geburten.

Die unteren Grafiken fassen die Geburten- bzw. Todesfallzahlen pro Monat zusammen. Dadurch lassen sich deren saisonale Muster erkennen. So bleibt die Zahl der Geburten von Januar bis Mai relativ stabil. Von Juni bis September bewegt sie sich auf einem höheren Niveau, wobei der höchste Mittelwert über die beobachteten Jahre im Monat September erreicht wird. Danach sinken die Geburtenzahlen über die Herbstmonate Oktober bis Dezember wieder deutlich. Auffallend sind zudem die hohen Geburtenzahlen im Jahr 2021, insbesondere in den Monaten Januar, März, Juni, Juli und Oktober.

Bei den Todesfällen zeigt sich folgendes Bild: Während den betrachteten Jahren vor der Covid-19 Pandemie bis 2019, lag die Zahl der Todesfälle in der Regel in den Monaten Januar bis März am höchsten. Für die Jahre während der Pandemie (2020 bis 2022) werden für die Monate November und Dezember deutlich höhere Todesfallzahlen ausgewiesen als davor. Die hohe Zahl der Todesfälle im Januar 2021 ist der Fortsetzung der starken Covid-19 Welle geschuldet, die bereits in den Monaten November und Dezember 2020 die Schweiz erfasst hatte.

Hintergrundwissen Bevölkerungsprojektionen

Mit Bevölkerungsprojektionsmodellen werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung der demografischen Parameter (das heisst Geburten, Todesfälle, Zu- und Wegwanderung) getroffen. Da diese Annahmen mit Unsicherheiten behaftet sind, werden die modellierten Entwicklungen meist anhand von drei Zukunftsszenarien dargestellt. Dabei wird das plausibelste Szenario als Referenzszenario bezeichnet. In der Abbildung oben ist das Referenzszenario als blaue Linie dargestellt (Modell 2020, Update 2024). Die Bandbreite der möglichen Entwicklung wird durch ein Szenario mit hohem Wachstum (violette Linie) und ein Szenario mit tiefem Wachstum (orange Linie) begrenzt.

Die Bevölkerungsprojektionen werden jährlich aktualisiert. Dabei werden der tatsächliche Bevölkerungsbestand am 31. Dezember sowie Zuzüge und Wegzüge in den letzten Jahren als Ausgangslage für die Projektion verwendet. Mit dieser jährlichen Basisstellung wird sichergestellt, dass das Modell auf den aktuellen Bevölkerungsentwicklungen basiert. Die Genauigkeit der Projektionen wird dadurch erhöht.

Kanton Aargau

Quelle: Kantonale Bevölkerungsstatistik und weitere, siehe Quellenangaben im jeweiligen Dokument

Gemeinden

Quelle: Kantonale Bevölkerungsstatistik

Bundesstatistik

Bestand ausländische ständige und nicht ständige Wohnbevölkerung

Quelle: ZEMIS, Staatssekretariat für Migration SEM

Natürliche Bevölkerungsbewegung

Quelle: BEVNAT, Bundesamt für Statistik

Weitere Sonderauswertungen

Wanderungsbewegungen 2012-2022

Wanderungsbewegungen nach Nationalität und Alter im Kanton Aargau, Gesamtzahl Jahre 2012–2021. Die Daten der über 80-Jährigen sind aufgrund der geringen Anzahl nicht dargestellt. © Statistik Aargau

Wanderungsbewegungen unterscheiden sich nach Nationalität und Alter

Die Wanderungsbewegungen im Kanton Aargau kumuliert über die Jahren 2012 bis 2021 zeigen, dass die Zuzüge gesamthaft häufiger sind als die Wegzüge, wobei die 20- bis 40-Jährigen besonders mobil sind. Bei den 60- bis 70-Jährigen kehrt sich der Trend leicht um. In den Altersklassen 70+ gleichen sich die Wanderungsbewegungen zwischen Zu- und Wegzügen tendenziell an. Die Differenz zwischen der Zahl der Zuzüge und derjenigen der Wegzüge ergibt mit 58'731 Personen einen insgesamt positiven Wanderungssaldo.

Bei den Schweizerinnen und Schweizern ist die Differenz zwischen den Zu- und den Wegwandernden gering, mit einem relativ kleinen insgesamt positiven Wanderungssaldo (8'733 Personen oder 14,87 Prozent des Wanderungssaldos der Gesamtbevölkerung zwischen 2012 und 2021). Die Altersgruppen, die am häufigsten aus dem Kanton Aargau auswandern sind die 24- bis 29-Jährigen und in geringerem Masse die 60- bis 67-Jährigen.

Die Wanderungsbewegungen der ausländischen Bevölkerung sind durch eine höhere Zahl von Zu- als von Wegzügen charakterisiert, was zu einem hohen positiven Anteil des Wanderungssaldos führt (49'998 Personen oder 85,13 Prozent des Wanderungssaldos der Gesamtbevölkerung). Zwischen 2012 und 2021 ist ein positiver Wanderungssaldo von mehr als 1'000 Personen bei den 20- bis 38-Jährigen zu verzeichnen. Ein negativer Wanderungssaldo ist bei den Ausländerinnen und Ausländern ausschliesslich bei den 60- bis 70-Jährigen zu beobachten. Diese Abwanderung ist höher als für die schweizerische Bevölkerung.

Erstes Quartal 2023

Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Aargau im ersten Quartal des Jahres, 2019–2023. Erstmalig erreichen 1’512 Personen mit Status S eine Aufenthaltsdauer von mindestens 12 Monaten und werden damit zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt.
Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Aargau im ersten Quartal des Jahres, 2019–2023. Erstmalig erreichen 1’512 Personen mit Status S eine Aufenthaltsdauer von mindestens 12 Monaten und werden damit zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt.

Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Aargau im ersten Quartal des Jahres, 2019–2023. Erstmalig erreichen 1’512 Personen mit Status S eine Aufenthaltsdauer von mindestens 12 Monaten und werden damit zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt.

Starke Bevölkerungszunahme im Kanton Aargau im ersten Quartal 2023

Per 31. März 2023 zählte die ständige Wohnbevölkerung im Kanton Aargau 716'961 Einwohnerinnen und Einwohner. Dies sind 3'844 Personen mehr als am 31. Dezember 2022 (713'117 Einwohner/innen). Im ersten Quartal der Vorjahre 2019–2022 betrug die Bevölkerungszunahme jeweils rund 1'500–2'000 Personen. Die starke Zunahme in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 erklärt sich in erster Linie durch die Aufnahme von Personen mit Status S in die ständige Wohnbevölkerung.

Der Status S wurde erstmals im März 2022 mit der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in der Schweiz aktiviert. In den ersten zwölf Monaten ihres Aufenthalts werden Personen mit Status S gleich wie Asylsuchende (Ausweis N) und vorläufig aufgenommene Ausländer und Ausländerinnen (Ausweis F) der nichtständigen Wohnbevölkerung zugewiesen. Nach 12 Monaten werden sie zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt. Per 31.März 2023 befinden sich neu 1'528 Personen mit Status S in der ständigen Wohnbevölkerung.

Die Bevölkerungsbilanz umfasst den Geburtenüberschuss, den Wanderungssaldo und die Bereinigungen. Die Aufnahme der Personen mit Status S in die ständige Wohnbevölkerung wird in den Bereinigungen ausgewiesen.

Geburten und Todesfälle im Kanton Aargau 2013–2022

Geburten und Todesfälle im Kanton Aargau von Januar 2013 bis Dezember 2022. Die Daten sind als kontinuierliche Zeitreihen (oben) und gruppiert nach Monaten (unten) mit unterschiedlichen Achsenabschnitten dargestellt.
Geburten und Todesfälle im Kanton Aargau von Januar 2013 bis Dezember 2022. Die Daten sind als kontinuierliche Zeitreihen (oben) und gruppiert nach Monaten (unten) mit unterschiedlichen Achsenabschnitten dargestellt.

Die Corona Pandemie führte zu starken Ausschlägen bei Geburten- und Todesfallzahlen.

Geburten und Todesfälle spielen für die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Aargau seit Mitte der Achtzigerjahre im Vergleich zu den Wanderungsbewegungen meist eine untergeordnete Rolle. Trotzdem zeigen sie im Lauf der Zeit interessante Trends und saisonale Muster. Hier werden die monatlichen Geburten- und Todesfallzahlen im Kanton Aargau von Januar 2013 bis Dezember 2022 dargestellt. Um die Vergleichbarkeit der Daten über die Zeit zu gewährleisten, wurden diese unter Berücksichtigung der jeweiligen Monatslänge angepasst (standardisiert).

In der oberen Grafik sind die Daten für Geburten und Todesfälle als kontinuierliche Zeitreihen ab Januar 2013 bis Dezember 2022 dargestellt. Der Monat Januar eines jeden Jahres liegt auf einer vertikalen gestrichelten Linie, die anderen Monate liegen dazwischen. Tendenziell nehmen sowohl die Geburten als auch die Todesfälle im betrachteten Zeitraum leicht zu. Dies ist auf die demografische Entwicklung sowie auf die Altersstruktur der Bevölkerung zurückzuführen. Die Zahl der Todesfälle blieb von Januar 2013 bis und mit Oktober 2020 niedriger als jene der Geburten. Im November 2020 war dies jedoch als Folge der Covid-19 Pandemie über den betrachteten Zeitraum zum ersten Mal umgekehrt, wobei die Zahl der Todesfälle erst im Dezember 2020 ihren Höhepunkt erreichte. In den zwei Folgejahren 2021 und 2022 übertrafen die Todesfälle im Monat Dezember wieder die Geburten.

Die unteren Grafiken fassen die Geburten- bzw. Todesfallzahlen pro Monat zusammen. Dadurch lassen sich deren saisonale Muster erkennen. So bleibt die Zahl der Geburten von Januar bis Mai relativ stabil. Von Juni bis September bewegt sie sich auf einem höheren Niveau, wobei der höchste Mittelwert über die beobachteten Jahre im Monat September erreicht wird. Danach sinken die Geburtenzahlen über die Herbstmonate Oktober bis Dezember wieder deutlich. Auffallend sind zudem die hohen Geburtenzahlen im Jahr 2021, insbesondere in den Monaten Januar, März, Juni, Juli und Oktober.

Bei den Todesfällen zeigt sich folgendes Bild: Während den betrachteten Jahren vor der Covid-19 Pandemie bis 2019, lag die Zahl der Todesfälle in der Regel in den Monaten Januar bis März am höchsten. Für die Jahre während der Pandemie (2020 bis 2022) werden für die Monate November und Dezember deutlich höhere Todesfallzahlen ausgewiesen als davor. Die hohe Zahl der Todesfälle im Januar 2021 ist der Fortsetzung der starken Covid-19 Welle geschuldet, die bereits in den Monaten November und Dezember 2020 die Schweiz erfasst hatte.

Zu- und Wegwandernde 2016–2020

Dynamik und soziodemografische Merkmale der Zu- und Wegwandernden

Jährlicher durchschnittlicher Wanderungssaldo (2016–2020) nach letztem Wohnort. © Statistik Aargau
Jährlicher durchschnittlicher Wanderungssaldo (2016–2020) nach letztem Wohnort. © Statistik Aargau

Wanderungsverhalten

Seit 2016 kommen jedes Jahr im Durchschnitt rund 25'200 Personen in den Kanton Aargau wohingegen 19'100 Personen diesen verlassen. Die stärkste interkantonale Dynamik findet mit Zürich statt, mit durchschnittlich 2'000 Nettozuzügen pro Jahr seit 2016. Auf internationaler Ebene ist der Wanderungssaldo mit Deutschland und Italien mit jeweils etwa 600 Nettozuzügen pro Jahr am höchsten. Die Nettozuzüge aus anderen Ländern der Welt kumulieren sich im Durchschnitt auf etwa 1'400 Personen, was kleiner als der interkantonale Wanderungssaldo mit Zürich ist.

Soziodemografische Merkmale der Wohnbevölkerung und der Zu- und Wegwandernden 2016–2020 (internationale und interkantonale Zuwanderung und interkantonale Wegwanderung, zwei Jahre nach dem Umzug). © Statistik Aargau
Soziodemografische Merkmale der Wohnbevölkerung und der Zu- und Wegwandernden 2016–2020 (internationale und interkantonale Zuwanderung und interkantonale Wegwanderung, zwei Jahre nach dem Umzug). © Statistik Aargau

Soziodemografische Merkmale der Zu- und Wegwandernden

Vergleicht man die Wohnbevölkerung mit den Zu- und Wegwandernden, so zeigt sich, dass die Zuwandernden und Wegwandernden ähnliche Profile aufweisen, während sie sich von der länger ansässigen Wohnbevölkerung unterscheiden. Personen, die vor zwei Jahren von anderen Kantonen oder Ländern zugezogen sind, oder in andere Kantone abgewandert sind, sind im Durchschnitt jünger, häufiger erwerbstätig und haben viel häufiger einen Universitätsabschluss als die Personen, die seit mehr als zwei Jahren im Kanton Aargau ansässig sind.

Unter den Zuwandernden und Wegwandernden sind 8 von 10 Personen erwerbstätig, während es unter der Wohnbevölkerung nur 6 von 10 Personen sind. Dieser Unterschied ist hauptsächlich auf die Altersstruktur zurückzuführen. Tatsächlich sind die Zuwandernden und Wegwandernden jünger (die Mehrheit ist zwischen 25 und 44 Jahre alt), während 21 Prozent der Wohnbevölkerung 65 Jahre oder älter sind. Etwa ein Viertel der Zu- und Wegwandernden hat einen Universitätsabschluss, während dies nur bei 13 Prozent der seit mehr als zwei Jahren ansässigen Bevölkerung der Fall ist. Fast die Hälfte der neu im Kanton Aargau ansässigen Erwerbstätigen arbeitet ausserhalb des Kantons, während es bei der Wohnbevölkerung nur ein Drittel ist.

Diese Ergebnisse werden auf der Grundlage der Strukturerhebung geschätzt, einer vom Bundesamt für Statistik (BFS) organisierten Umfrage, die jährlich an eine Stichprobe der über 15-jährigen Wohnbevölkerung der Schweiz gesendet wird. Da die ins Ausland abwandernden Personen keinen Fragebogen erhielten, ist es nicht möglich, die Merkmale der internationalen Wegwanderung zu untersuchen.

Umzugsgründe

Um die Gründe für Zu- und Wegzüge besser zu verstehen, wurde von der Aargauer Staatskanzlei im 2021 eine Wanderungsbefragung(öffnet in einem neuen Fenster) durchgeführt. Die häufigsten Umzugsgründe von Zu- und Wegwandernden waren eine Vergrösserung des Haushalts und eine Veränderung im Zusammenhang mit der Arbeit oder der Ausbildung. Wegwandernde verkürzten ihre Pendelzeit am neuen Wohnort ausserhalb des Aargau, während diese bei den Zuwandernden etwa gleich blieb. Sowohl Wegwandernde als auch Zuwandernde waren der Meinung, dass ihr Wohnraum im Kanton Aargau günstiger war und sie von einem niedrigeren Steuerfuss profitieren konnten als an ihrem Wohnort ausserhalb des Kantons Aargau. Die Wegwandernden waren jedoch der Ansicht, dass die Verbindungen des öffentlichen Verkehrs, die Kinderbetreuungsangebote, die Freizeitangebote und der Zugang zu Dienstleistungen an ihrem neuen Wohnort besser sind als im Kanton Aargau. Der zusammenfassende Bericht(öffnet in einem neuen Fenster) ist verfügbar.

Wanderungsmonitoring: sämtliche Tabellen (XLSX, 2,3 MB)

Weitere Daten und Veröffentlichungen