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Gesund durch die Schulzeit

Sprachentwicklung

Kanton Aargau

Kinder lernen durch den Austausch mit anderen. Das ist auch bei der Sprache so. Was ist bei der Sprachentwicklung zu beachten?

Wieso ist die Sprachentwicklung wichtig?

Durch Sprechen nehmen wir mit anderen Menschen Kontakt auf. Wir können sagen, was uns wichtig ist. Wir können erzählen, was wir erlebt haben. Wichtig ist, wie das Kind kommuniziert und ob es die Sprache versteht.

Bei Kindern kann es zu Schwierigkeiten mit Sprechen, Schreiben und Lesen kommen. Aussprachefehler sind die häufigste Sprachstörung. Das Kind bildet einen oder mehrere Laute falsch oder lässt diese aus. Es verwechselt zum Beispiel "l" und "r". Oder es kann Zischlaute noch nicht sagen. Weitere Themen sind der Wortschatz, die Wortfindung, der Satzbau und die Anwendung der Sprache in Gesprächen. Auch der Redefluss, die Stimme und die Atmung können betroffen sein. Auffälligkeiten beim Schlucken und bei der Nahrungsaufnahme können ebenfalls auftreten.

Bei sprachlichen Schwierigkeiten können Abklärungen, Beratungen und eine Therapie bei einer Logopädin oder einem Logopäden helfen.

Wird die Sprachentwicklung im Kindergarten untersucht?

Die Kindergartenlehrperson beobachtet die sprachliche Entwicklung der Kinder. Bei Auffälligkeiten informiert sie die Eltern und die Logopädin oder den Logopäden. Gemeinsam wird das weitere Vorgehen besprochen. Die Eltern können ihr Kind zur logopädischen Erfassung im Kindergarten oder direkt für eine logopädische Abklärung anmelden.

Wie können Sie als Eltern die Sprache fördern?

Ihr Kind lernt durch den Austausch mit Ihnen. Sie haben also jeden Tag die Möglichkeit, seine Sprache zu fördern. Hier gibt es ein paar Tipps:

  • Sorgen Sie für häufigen sprachlichen Austausch: Fragen Sie Ihr Kind, was es macht. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Erlebnisse oder Pläne. Erzählen Sie Ihrem Kind Geschichten und wechseln Sie sich mit dem Kind beim Erzählen ab.
  • Achten Sie auf Ihre Sprache: Verwenden Sie Wörter und Sätze, die zum Alter Ihres Kindes passen. Bieten Sie Ihrem Kind die Wahl zwischen mehreren Wörtern an.
  • Korrigieren Sie Ihr Kind nicht. Sagen Sie stattdessen falsch ausgesprochene Wörter korrekt in einem neuen Satz. Ihr Kind muss den Satz oder das Wort aber nicht nochmals wiederholen.
  • Vermitteln Sie Freude an der Sprache: Singen Sie, lesen Sie Reime vor oder Lachen Sie über Versprecher.
  • Lassen Sie Ihrem Kind Zeit etwas zu erzählen. Hören Sie Ihrem Kind gut zu. Unterbrechen Sie Ihr Kind nicht.
  • Begrenzen Sie die Zeit am Bildschirm. Nutzen Sie die Zeit stattdessen für gemeinsame Spiele und Aktivitäten.

Was ist bei mehrsprachigen Kindern zu beachten?

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind zu Hause in Ihrer Muttersprache sprechen. Kinder, welche die Muttersprache gut sprechen, lernen auch besser und schneller Deutsch. Vermischen Sie verschiedene Sprachen nicht im gleichen Satz. Es hilft Kindern, wenn die Sprache je nach Ort und Person immer dieselbe ist.

Wo können Sie Hilfe holen?

Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie das Gespräch mit der Lehrperson Ihres Kindes. Sie kann den Kontakt zu einer Logopädin oder einem Logopäden herstellen. Je nach dem braucht es eine Abklärung, eine Beratung, eine Therapie oder gar nichts.

Es kann auch sein, dass Ihr Kind schlecht hört und deshalb nicht gut spricht. Hört Ihr Kind beim Vorlesen nicht aufmerksam zu? Zeigt es kein Interesse am Singen oder Erzählen? Dann sollten Sie sein Hörvermögen bei der Kinder- oder Hausärztin beziehungsweise beim Kinder- oder Hausarzt testen lassen.

Was kostet es, wenn Sie Unterstützung holen?

Die Abklärung und Therapie bei einem logopädischen Dienst sind für Eltern kostenlos. Sie werden vom Departement Bildung, Kultur und Sport gemeinsam mit den Gemeinden finanziert.

Private Therapien bei einer Logopädin oder einem Logopäden werden in Einzelfällen von der Krankenkasse (Zusatzversicherung) übernommen. Ansonsten müssen sie von den Eltern bezahlt werden.

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