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Kanton

Zusammenarbeit mit Bund und Kantonen

Der Kanton Aargau arbeitet im Bereich Klima eng mit dem Bund und den anderen Kantonen zusammen. In spezifischen Programmen setzt er Pilotprojekte um und bringt seine Erfahrungen ein.

Die koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Kantonen und zwischen Bund und Kantonen ist von entscheidender Bedeutung, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen. Der Austausch von Expertise und bewährten Praktiken ermöglicht wirksamere Lösungen für die komplexen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte des Klimawandels.

Grundlagen und Gremien

Zur Schaffung eines einheitlichen Rahmens für den Erfahrungsaustausch, für die Erarbeitung von gemeinsamen Massnahmen und zur Nutzung kantonaler Synergien dienen Initiativen wie der Cercle Climat sowie die Klimacharta der Nordwestschweizer Regierungskonferenz. Auf Bundesebene wurde das Pilotprogramm "Anpassung an den Klimawandel" vom BAFU 2019 lanciert. Auch das National Centre for Climate Services (NCCS) koordiniert als Netzwerk des Bundes die Erarbeitung, Bündelung und Verbreitung von Klimadienstleistungen.

Klimacharta der Nordwestschweizer Regierungskonferenz

Die Nordwestschweizer Regierungskonferenz (NWRK) verabschiedete 2021 eine gemeinsame Klima-Charta. Sie verpflichtet sich darin zur verstärkten Zusammenarbeit in der Klimapolitik.
Mit einem engagierten und wirkungsvollen Klimaschutz soll die Netto-Null-Strategie des Bundes unterstützt und die notwendigen Massnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels abgestimmt werden. Die Nordwestschweizer Kantone vereinbaren gemeinsam und im Einklang mit dem Bund, in verschiedenen Kooperationsfeldern an Lösungen zu arbeiten und Synergien zu nutzen. So sollen innovative Ideen und moderne Technologien für den Klimaschutz und zur Klimaanpassung aktiv unterstützt und bis 2025 kantonale Klimastrategien erarbeitet werden.

In den Bereichen "Nachhaltige öffentliche Beschaffung" und "Kreislauffähiges Bauen" wurden 2023 gemeinsame Leitsätze verabschiedet, um die individuellen Massnahmen unter den Nordwestschweizer Kantonen zu koordinieren und gemeinsame Ziele und Grundsätze festzulegen. Die abgestimmte Herangehensweise verbessert die Wirkung und bildet den Rahmen für die Zusammenarbeit unter den sechs Kantonen wie auch für kantonsinterne Projekte.

Klimacharta der Nordwestschweizer Regierungskonferenz (PDF, 430 KB)

Leitsätze Nachhaltiges Bauen (PDF, 191 KB)

Leitsätze Nachhaltige öffentliche Beschaffung (PDF, 185 KB)

Cercle Climat

2022 haben sich die kantonalen Klimafachstellen zum Verein «Cercle Climat» zusammengeschlossen, um ihre Kräfte zu bündeln und Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden. Mit dem Cercle Climat steht den Kantonen ein Fachverein zur Verfügung, um die Aktivitäten im Bereich der Anpassung an den Klimawandel und dem Klimaschutz zu koordinieren und zu stärken.

Der Cercle Climat ist der jüngste «Cercle» der Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz (KVU). Ziel ist es, kantonsübergreifende Klimathemen gemeinsam und koordiniert zu bearbeiten und voranzubringen. Das beinhaltet eine einheitliche Anwendung der relevanten Gesetze und einen koordinierten Vollzug. Zu den Aufgaben des Cercle Climat gehören unter anderem, den Informationsaustausch zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden zu unterstützen, zur Harmonisierung der von den verschiedenen institutionellen Ebenen verfolgten Klimastrategien beizutragen oder gemeinsame Werkzeuge, Methoden und Plattformen für den Informationsaustausch zu entwickeln. Die Mitglieder des Cercle Climat sind die Vertreterinnen und Vertreter der für die Klimapolitik zuständigen kantonalen Stellen. Der Cercle Climat ist politisch neutral und wirtschaftlich unabhängig.

Grundlagen zum Umgang mit dem Klimawandel des National Centre for Climate Services (NCCS)

Im NCCS-Programm «Entscheidungsgrundlagen zum Umgang mit dem Klimawandel in der Schweiz: Informationen zu sektorenübergreifenden Themen» werden von 2022 bis 2025 praxisnahe Klimadienstleistungen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet. Der Kanton Aargau ist an drei von sechs NCCS-Impacts Programmen beteiligt:

Das National Centre for Climate Services (NCCS) koordiniert als Netzwerk des Bundes die Erarbeitung, Bündelung und Verbreitung Klimadienstleistungen. Eine wichtige Grundlage sind die Klimaszenarien CH2018, welche aufzeigen, wo und wie der Klimawandel die Schweiz trifft und was Massnahmen zum Klimaschutz bewirken können. Ergänzend dazu zeigen die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 auf, wie der Klimawandel die Verfügbarkeit von Wasser im Jahresverlauf verändert.

Als weitere Grundlage für die Klimaanpassung hat das NCCS die Risiken und Chancen des Klimawandels identifiziert und in einem Bericht analysiert. Sie betreffen die Wasserwirtschaft, die Wald- und Landwirtschaft, den Tourismus, die Gesundheit, Energie, Raumentwicklung wie auch den Umgang mit Naturgefahren und das Biodiversitätsmanagement.

Leitfaden Biodiversitätsmanagement

Der Leitfaden Biodiversitätsmanagement spricht Akteure an, die sich auf lokaler Ebene mit dem Biodiversitätsmanagement von Naturschutzobjekten befassen. Der Check hilft, für ein bestimmtes Gebiet festgelegte Ziele und Massnahmen im Hinblick auf den Klimawandel zu überprüfen.

Klimawandel-Check für Gemeinden

Der Klimawandel-Check für Gemeinden hilft mögliche Auswirkungen durch den Klimawandel zu erkennen und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.

Pilotprogramm "Anpassung an den Klimawandel"

Bei der Anpassung an den Klimawandel bildet die Strategie des Bundesrates die Grundlage für ein koordiniertes Vorgehen. Viele konkrete Massnahmen müssen jedoch in den Kantonen, Regionen und Gemeinden umgesetzt werden. Zu ihrer Unterstützung lancierte das BAFU das Pilotprogramm "Anpassung an den Klimawandel". In bisher zwei Programmphasen wurden innovative und beispielhafte Projekte unterstützt, welche vor Ort Klimarisiken verringern, allfällige Chancen nutzen und die Anpassungsfähigkeit steigern sollen. Gleichzeitig sollen die Projekte für die Anpassung an den Klimawandel sensibilisieren und den Austausch zwischen den Akteuren fördern.

Alle Informationen zum Pilotprogramm sind auf der Webseite des BAFU zu finden.

In der Programmphase 2019–2023 war der Kanton Aargau mit sieben Projekten vertreten.

A.10 Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung Aargau

A.10 Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung Aargau

Im Gegensatz zu grossen Städten haben sich Agglomerationsgemeinden bislang wenig mit der Frage auseinandergesetzt, wonach sich die Siedlungsentwicklung mit der zunehmenden Hitze ausrichten soll. Das Projekt suchte Antworten am Beispiel von vier Pilotgemeinden im Kanton Aargau. Wie können sie mit einer klugen Planung den Siedlungsraum verdichten und sich gleichzeitig auf höhere Temperaturen vorbereiten?

B.06 Anpassung als Chance für die Landwirtschaft

B.06 Anpassung als Chance für die Landwirtschaft

Das Projekt erarbeitete für das Bünztal im Kanton Aargau eine breit abgestützte Strategie für eine klima- und standortangepasste landwirtschaftliche Produktion. Im Zentrum stand die Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen für die landwirtschaftliche Entwicklung unter trockeneren Klimabedingungen bestehen.

C.04 Klimaangepasster Bevölkerungsschutz

C.04 Klimaangepasster Bevölkerungsschutz

Der Klimawandel beeinflusst den Charakter und das Ausmass von Naturereignissen wie Hitzewellen oder Hochwasser. Im Rahmen dieses Projekts wurden die daraus resultierenden Herausforderungen für die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes wie Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, Technische Betriebe und Zivilschutz identifiziert. Entsprechende Handlungsfelder für die Bewältigung von künftigen Naturereignissen sollen auf den Klimawandel ausgerichtet werden.

F.03 Klimaoasen in Gemeinden

F.03 Klimaoasen in Gemeinden

Das Projekt animiert Aargauer Gemeinden Bäume im Siedlungsgebiet zu pflanzen, die sich zu grossen Klimaoasen entwickeln können. Die Pflanzungen erfolgen in einer gemeindeübergreifenden Kampagne. Klimaoasen sensibilisieren Behörden und Bevölkerung für die klimapositiven Wirkungen von Siedlungsbäumen und stehen als Zeichen dafür, dass sich eine Gemeinde für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel einsetzt.

F.08 Austausch zwischen Kantonen und Gemeinden

F.08 Austausch zwischen Kantonen und Gemeinden

Für die Anpassung an den Klimawandel müssen Gemeinden, Kantone und der Bund zusammenarbeiten. Dieses Projekt organisierte Workshops und entwickelte spezifische Konzepte, die einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zum Thema Klimaanpassung zwischen Kantonen und Gemeinden ermöglichen.

F.09 Fischgerechter Wasserbau

F.09 Fischgerechter Wasserbau

Hohe Wassertemperaturen sowie Niedrigwasser oder ausgetrocknete Bachläufe sind für kälteliebende Fische eine existenzielle Bedrohung. Dieses Projekt untersuchte, welche Massnahmen die Fische vor den absehbaren Auswirkungen des Klimawandels schützen. In Zusammenarbeit mit Fachleuten, Fischereibehörden und -verbänden entwickelten die Projektverantwortlichen wasserbauliche und organisatorische Lösungen, die den einheimischen Fischen auch bei Niedrigwasser und bei erhöhten Wassertemperaturen einen geeigneten Lebensraum gewährleisten.

F.13 Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen

F.13 Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen

Extreme Hitze- und Trockenheitsperioden, wie sie als Folge des Klimawandels immer öfter vorkommen, lassen die Wassertemperaturen in Gewässern zeitweise stark ansteigen. Dies kann bei empfindlichen Fischarten zu Hitzestress bis hin zum Tod führen. Fachleute werteten im Rahmen dieses Projekts bisher getroffene Notmassnahmen zum Schutz der Fische im Hochrhein aus und erstellten eine Arbeitshilfe für die Fischerei- und Gewässerbehörden der Anrainerkantone.

Programmphase 2014–2016

Programmphase 2014–2016

Im Pilotprojekt "Anpassung an den Klimawandel im Bereich Biodiversität im Kanton Aargau" wurde in drei Fallstudienregionen untersucht, wie im Biodiversitätsmanagement mit der Herausforderung des Klimawandels umgegangen werden kann. Aus dem Projekt resultierten zwei Instrumente für die Praxis.