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Leitbild & Strategie

Schwerpunkte der Strafverfolgung und Kriminalitätsbekämpfung 2023–2026

Gestützt auf das Strafprozessrecht und das Polizeigesetz hat der Regierungsrat die Schwerpunkte der Strafverfolgung und Kriminalitätsbekämpfung im Kanton Aargau für die Jahre 2023 bis 2026 festgelegt.

Mithilfe von Schwerpunkten werden für die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft, der Jugendanwaltschaft und der Kantonspolizei spezielle Ziele formuliert und gebündelt. So können die Kriminalitätsbekämpfung und die Strafverfolgung weiter verbessert und die Sicherheit im Kanton Aargau gefestigt und weiter erhöht werden.

Die Ziele der Schwerpunktsetzung sind:

  • Ein besonderes Augenmerk gilt der interkantonalen Kooperation, der intensivierten Bekämpfung der Strukturkriminalität und der Ausrichtung auf die Bekämpfung digitalisierter Kriminalität.
  • Der optimalen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren in der Strafverfolgung und dem effizienten Ressourceneinsatz wird besonderes Gewicht beigemessen.
  • Vulnerable Personen müssen besonders geschützt werden, da eine Gesellschaft nur so stark ist wie ihre schwächsten Mitglieder.

Für die Berichtsperiode 2023 bis 2026 hat der Regierungsrat folgende fünf Schwerpunkte verabschiedet:

Gewalt präventiv und repressiv kompromisslos bekämpfen

  • Die Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen wird umgesetzt, Straftaten gegen minderjährige Personen werden förderlich behandelt und die Bekämpfung von Hate Crime bleibt im polizeilichen Fokus.
  • Gewalt im öffentlichen Raum wird mittels gezielter Prävention und uniformierter Präsenz verhindert und im Ereignisfall konsequent verfolgt.
  • Kapitalverbrechen werden mit einem hohen Ressourcenansatz und in geeigneten Strukturen rasch möglichst aufgeklärt. Die strafprozessualen Möglichkeiten in der Ermittlung werden ausgeschöpft.

Strukturkriminalität im Aargau mittels Kontrolldruck und exemplarischen Verfahren gezielt bekämpfen

  • Erkannte Strukturkriminalität wird umfassend, personenbezogen und deliktsübergreifend im Rahmen von Schwerpunktverfahren verfolgt. Die Staatsanwaltschaft setzt die für die rasche Führung der Strafverfahren erforderlichen Ressourcen gezielt ein.
  • Die Kantonspolizei bekämpft Strukturkriminalität präventiv mit geeigneten operativen Massnahmen. Sie bindet dabei Partnerorganisationen in deren Zuständigkeitsbereich aktiv ein.
  • Betrugsverfahren und Ermittlungen bei Konkursdelikten werden zielstrebig geführt.

Jugendliche Intensivtäter früh identifizieren und behandeln

  • Es wird ein Monitoring der polizeilich registrierten Vorfälle mit Jugendlichen betrieben. Die Intensivtäter sollen durch geeignete Analysen frühzeitig erkannt und in ein Fallmanagement übernommen werden.
  • Aktuelle Hotspots werden gezielt und intensiv kontrolliert (Personenkontrollen, Einbezug der Eltern oder Verantwortlichen, Einzug von gefährlichen Gegenständen).
  • Die intensive Zusammenarbeit von Polizei und Jugendanwaltschaft im präventiven und repressiven Bereich wird weitergeführt und die interdisziplinären Ansätze weiterentwickelt.

Cybercrime und digitale Kriminalität präventiv und repressiv bekämpfen

  • Präventionskampagnen werden optimiert, um möglichst viele potentielle Geschädigte von Cyberkriminalität zu erreichen.
  • Die Kantonspolizei engagiert sich weiterhin aktiv in Projektgruppen, welche schweizweite Systemlösungen erarbeiten und den Datenaustausch sowie die Zusammenarbeit unter Polizeibehörden erleichtern.
  • Die Ausbildung und die Entwicklung im Zusammenhang mit neuen Technologien wird durch technologischen und personellen Ressourcenausbau gewährleistet.
  • Die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern wird intensiviert.

Serielle Vermögenskriminalität als sozial schädliche Massenphänomene erkennen und diese bekämpfen

  • Die Kantonspolizei stellt eine qualitativ hochstehende Tatbestandsaufnahme sicher, damit Tatzusammenhänge rasch erkannt und die serielle Kriminalität effektiv bekämpft werden kann.
  • Der Informationsaustausch mit nationalen und internationalen Partnern wird verstärkt.
  • Die Früherkennung im Bereich der seriellen Kriminalität wird ausgebaut.

Damit werden die Kriminalitätsbekämpfung und die Strafverfolgung im Kanton Aargau für die kommenden vier Jahre dem veränderten Umfeld angepasst, wo nötig weiter intensiviert oder grundsätzlich neu organisiert.