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Gesamtverkehrskonzept Raum Baden und Umgebung: Erste aktuelle Verkehrsdaten liegen vor – eine Nummernschilderhebung soll mithelfen, den Schwerverkehr besser zu verstehen :
Behördendelegation gibt Vorbereitung der ersten Partizipationsrunde frei

Die Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Baden und Umgebung ist mit dem Ist-Zustand der Verkehrsdaten für den motorisierten Individualverkehr inklusive Schwerverkehr als gemeinsame Basis für die weiteren Planungen im Grundsatz einverstanden und hat ihn für den Einsatz in den Partizipationsgremien freigegeben. Weiter hat sie den Terminplan für die verschiedenen Partizipationsgremien genehmigt und gibt die Vorbereitung und Durchführung der ersten Partizipationsrunde frei, die im Herbst 2022 stattfindet.

Der Grosse Rat hat im Mai 2021 die Vorschläge des Regierungsrats angenommen und wichtige Entscheide zum Regionalen Gesamtverkehrskonzept (rGVK) Ostaargau gefällt. Im Raum Baden und Umgebung wurden die Velo-Infrastrukturen auf die Stufe Zwischenergebnis angehoben, die Zentrumsentlastung Baden wurde aufgrund der Anhörungsergebnisse im Zwischenergebnis belassen. Die Weiterführung der Limmattalbahn bis Baden wurde bereits im September 2020 in einem separaten Richtplanverfahren durch den Beschluss des Grossen Rats ins Zwischenergebnis aufgestuft. Im Raum Baden werden die weiteren Planungen unter dem Titel "Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung" weitergeführt, eng abgestimmt auf die weiteren Planungen des öV-Angebots in diesem Raum (siehe Box) – mit einem ergebnisoffenen Ansatz, aber innerhalb eines klar definierten Gestaltungsspielraums.

Seit dem Start der Vertiefungsarbeiten im 2022 haben mehrere Sitzungen der Behördendelegation – das strategische Leitungsgremium des GVK Raum Baden und Umgebung – stattgefunden: am 19 Januar 2022 (siehe Medienmitteilung), am 24. März 2022 (siehe Medienmitteilung) und zuletzt am 1. Juni 2022. In dieser dritten Sitzung hat sich die Behördendelegation mit den Verkehrs- und Siedlungsgrundlagen beschäftigt. Mit der Aufnahme der Vertiefungsarbeiten in den verschiedenen GVK im Ostaargau werden die Grundlagen umfassend aktualisiert und an die neusten Siedlungs- und Verkehrsprognosen angepasst. Als Basis werden die Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung im Kanton und in der Region gemäss dem vom Grossen Rat genehmigten kantonalen Richtplan verwendet. Der Umgang mit anderen Entwicklungsvorstellungen wurde diskutiert und als Input für die Partizipationsgremien freigegeben. Parallel und aufbauend auf die Siedlungsgrundlagen werden die Verkehrsgrundlagen umfassend aktualisiert. Diese bilden eine wichtige Basis für die Weiterbearbeitung und die geplanten Partizipationsprozesse.

Ist-Zustand der Verkehrsdaten liegt vor

Die Behördendelegation des GVK Baden und Umgebung ist mit dem Ist-Zustand der Verkehrsdaten für den motorisierten Individualverkehr (MIV) und den Schwerverkehr (Tagesverkehr, Lastwagenanteil) als gemeinsame Basis für die weiteren Planungen im Grundsatz einverstanden und hat ihn für den Einsatz in den Partizipationsgremien freigegeben. Die mit dem kantonalen Verkehrsmodell ermittelten Belastungen wurden mit den erhobenen Verkehrszahlen der kantonalen Zählstellen aus dem Jahr 2019 geeicht, um Verzerrungen aufgrund der Corona-Pandemie zu vermeiden. Zudem sind sie mit den Daten abgeglichen, die in der kürzlich veröffentlichten deutschen Verkehrsstudie im Raum Hochrhein-Bodensee publiziert wurden, die sich schwergewichtig mit dem grenzüberschreitenden Schwerverkehr beschäftigt (siehe Medienmitteilung vom 24.5.2022).

Zusätzliche Erhebungen zum Schwerverkehr geplant

Der Schwerverkehr belastet einige Siedlungsgebiete erheblich. Um diesen Teil des Verkehrs noch besser zu verstehen, plant das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) im Herbst 2022 eine Nummernschilderhebung im Raum Ostaargau. Gleichzeitig sollen die Daten der Zollbehörden zu Transit, Import und Export sowie zum Bestimmungsort der Waren ausgewertet werden. Das Ziel dieser Erhebungen sind verlässlichere Aussagen, wieviel und welcher Schwerverkehr heute auf der Strasse über den Zoll in Koblenz fährt, welche Anteile davon in der Region starten oder enden (Quell-/Zielverkehr) und welche die Region queren (Durchgangsverkehr).

Zukunft: Verkehrsbelastungen im Jahr 2040

Für die Prognose der Verkehrsbelastungen (Jahr 2040 gemäss der im kantonalen Richtplan abgebildeten Beschäftigungs- und Bevölkerungsentwicklung) für den MIV, den öV, den Velo- und den Schwerverkehr sind weitere Arbeiten nötig. Der Prognosezustand wird der Behördendelegation voraussichtlich im Herbst 2022 präsentiert und bildet danach eine wichtige Basis für die weiteren Planungen und den geplanten Partizipationsprozess im 2023.

Vorbereitung der Partizipationsanlässe

Die Behördendelegation des GVK Raum Baden und Umgebung hat ausserdem den Terminplan für die verschiedenen Partizipationsgremien genehmigt und gibt die Vorbereitung und Durchführung der ersten Partizipationsrunde frei, die im Herbst 2022 stattfindet. Die erste Sitzung der Begleitgruppe wird am 30. August 2022 stattfinden. Diese rund 30-köpfige Fachgruppe bildet die Interessen der Region ab und setzt sich aus Vertretungen der Gemeinden und Regionalplanungsverbände im Planungsperimeter, regionalen Mobilitätsinstitutionen und -verbänden sowie den bereits heute bestehenden Interessengruppen zusammen. Die Begleitgruppe bereitet die Diskussionsgrundlagen für die breite Mitwirkung in der Mobilitätskonferenz vor, die erstmals am 24. September 2022 tagen wird.

Die aus rund 200 Personen bestehende Mobilitätskonferenz wird wie folgt zusammengesetzt sein: Mitglieder der Behördendelegation, Mitglieder der Begleitgruppe, Vertretungen der Gemeinden im Planungsperimeter proportional zu ihrer Wohnbevölkerung, Vertretungen von weiteren an den Bearbeitungsperimeter angrenzenden Gemeinden, Verbände (z.B. Verkehr, Umwelt, Wirtschaft, Alter), Interessengruppen, Jugend-Delegation, kantonale Vertreterinnen und Vertreter. Aktuell sind die Gemeinden daran, die Mitglieder der Begleitgruppe und der Mobilitätskonferenz zu rekrutieren. Ergänzend zu diesen beiden Gremien soll die breite Öffentlichkeit über eine ePartizipation einbezogen werden. Dieser Einbezug über ein Online-Tool soll vor allem dazu dienen, gezielt und punktuell zu spezifischen Fragen die Meinung der Öffentlichkeit einzuholen.

Spezifische Projektorganisationen für die einzelnen Räume des Regionalen Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau

Der Grosse Rat hat am 4. Mai 2021 die Vorschläge des Regierungsrats angenommen und wichtige Entscheide zum Regionalen Gesamtverkehrskonzept (rGVK) Ostaargau mit den fünf Handlungsfeldern "Bahn und Bus", "Fuss- und Veloverkehr", "Strassennetz und Betrieb", "Stadt- und Freiraum" sowie "Mobilitätsmanagement" gefällt. Die vom Grossen Rat beschlossenen Richtplananpassungen sind für die Weiterarbeit mit Vorgaben und Aufträgen unter anderem zu den Themen Fuss- und Veloverkehr, Aufwertung des Stadtraums, öffentlicher Verkehr, motorisierter Verkehr verbunden (siehe unten Link auf das entsprechende Kapitel im Richtplan). Der Projektstand ist in den betroffenen Räumen des rGVK Ostaargau nach dem Beschluss des Grossen Rats im Mai 2021 unterschiedlich weit fortgeschritten. Deshalb hat das zuständige Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) beschlossen, die Planung in den einzelnen Räumen mit je spezifischen Planungen/Projekten sowie dem jeweiligen Projektstand angepassten Partizipationsmassnahmen weiterzuführen: Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Brugg-Windisch, GVK Raum Baden und Umgebung, Limmattalbahn Killwangen bis Baden, Unteres Aaretal (Korridor inkl. Grenzübergang), A1-Anschluss Neuenhof (Variantenstudium). Die verschiedenen Projekte/Planungen aus dem rGVK Ostaargau werden laufend aufeinander abgestimmt. Den Rahmen für alle genannten Vorhaben bildet das entsprechende Richtplankapitel zum rGVK Ostaargau auf der Basis der kantonalen Mobilitätsstrategie mobilitätAARGAU.

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Link zur Projektwebseite: Gesamtverkehrskonzept Raum Baden und Umgebung

  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt