Artenreiche Wiesen erfolgreich anlegen

Möchten Sie eine artenreiche Wiese neu ansäen und sicher sein, dass alles klappt und die Wiese die Anforderungen der Qualitätsstufe II erfüllt? Hier erfahren Sie das Wichtigste in Kürze.
Welcher Standort passt?
Ideal sind gut besonnte, flachgründige, eher magere Böden mit geringem Unkrautdruck. Besonders hartnäckig sind Blacken, weil deren Samen über 60 Jahre keimfähig im Boden überdauern können. Von Neuansaaten auf Böden, auf denen früher viele Blacken gewachsen sind, wird deshalb abgeraten.
Wie bereite ich das Saatbett vor?
Das Ziel ist ein feinkrümeliges, gut abgesetztes und sauberes Saatbett. Wir empfehlen eine Winterfurche. Umbrüche im Frühjahr sind bis sechs Wochen vor der Saat möglich, das heisst bis spätestens Ende März. Bei bestehendem Wiesland sollte tief umgebrochen werden (Pflugtiefe ca. 25 cm). Sobald im Frühling die ersten Keimlinge sichtbar sind, beginnt die Unkrautkur. Führen Sie dazu alle 2–3 Wochen eine oberflächliche Bodenbearbeitung durch – bei jedem Durchgang etwas oberflächlicher.
Mit welcher Methode säe ich an?
Ökologisch aber auch finanziell interessant ist die Ansaat mittels Direktbegrünung. Dabei werden für die Ansaat Samen von Pflanzen aus der Region geerntet, die genetisch bereits an die lokalen Bedingungen angepasst sind. Der Kanton fördert zwei verschiedene Methoden zur Direktbegrünung (siehe Kasten rechts) und übernimmt über das Programm Labiola 100 Prozent der Kosten für die Durchführung und die Beratung. Falls Sie Interesse an einer Direktbegrünung haben, melden Sie sich bitte bei der Agrofutura AG.
Ebenso besteht die Möglichkeit, artenreiche Wiesen mit Saatgut aus dem Handel anzusäen. Im Programm Labiola muss die Saatmischung Labiola-Blumenwiese CH-G verwendet werden. Diese Mischung ist speziell für Ansaaten im Kanton Aargau entwickelt worden. Auch hier läuft die Saatgutbestellung über die Agrofutura AG. Das Saatgut wird Ihnen direkt geliefert. Für einen Teil der Saatgutkosten erhalten Sie eine Rückerstattung mittels Direktzahlungen. Die entsprechenden Beträge werden von den Lieferanten bezogen.
Labiola Merkblatt Saat- und Pflanzgutbestellung (PDF, 2 Seiten, 2,1 MB)
Wie bringe ich das Saatgut aus?
Zur Saatzeit muss die Bodentemperatur genügend hoch sein (Faustregel: gleicher Saatzeitpunkt wie Mais). Das Saatgut soll oberflächlich breit gesät werden (zum Beispiel Krummenacher) – auf keinen Fall mittels Drillsaat. Die empfohlene Saatmenge unbedingt einhalten! Nach der Ansaat die Fläche walzen.
Wie pflege ich die frisch angesäte Wiese?
Die angesäten Arten laufen sehr langsam auf. Haben Sie Geduld! Wichtig sind im Ansaatjahr regelmässige Säuberungsschnitte. Sobald sich der Krautbestand stellenweise zu schliessen beginnt (bei etwa kniehohem Bestand), sollte ein erster Schnitt erfolgen. Mähen und schwaden Sie möglichst nicht zu tief, damit die Keimlinge nicht verletzt werden. Falls nur wenig Schnittgut anfällt, können Sie es liegen lassen.
Labiola Merkblatt Ansaat von artenreichen Wiesen und Säumen (PDF, 2 Seiten, 4,0 MB)
Wie erhalte ich die QII-Beiträge?
Um die QII-Beiträge zu erhalten, muss die Wiese im 2. Standjahr bis Mitte Mai für eine QII-Beurteilung angemeldet werden. Die Anbieter finden Sie in der Liste der anerkannten Büros (Vorgehen).
- Labiola Merkblatt Ansaat von artenreichen Wiesen und Säumen (PDF, 2 Seiten, 4,0 MB)
- Labiola Merkblatt Saat- und Pflanzgutbestellung (PDF, 4 Seiten, 2,1 MB)
- Agridea Merkblatt Der Weg zu artenreichen Wiesen (PDF, 8 Seiten, 1,3 MB)
- Agridea Merkblatt Direktbegrünung artenreicher Wiesen in der Landwirtschaft (PDF, 16 Seiten, 2,7 MB)
- Biodiversitätsbeiträge (Landwirtschaft Aargau, Direktzahlungen & Beiträge)
- Direktbegrünung (BVU, Umwelt, Natur & Landschaft)
- Regio Flora (Förderung der regionalen Vielfalt im Grünland)(öffnet in einem neuen Fenster)
- HoloSem®-Verfahren(öffnet in einem neuen Fenster)