INV-FIG903 Mellingerstrasse 2, 1909 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIG903
Signatur Archivplan:FIG903
Titel:Mellingerstrasse 2
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Fischbach-Göslikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Göslikon
Hist. Name Objekt:"Alter Löwen"
Adresse:Mellingerstrasse 2
Versicherungs-Nr.:37
Parzellen-Nr.:71
Koordinate E:2665612
Koordinate N:1247200
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665612&y=1247200

Chronologie

Entstehungszeitraum:1909
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Würdigung:1909 nach dem Brand eines Vorgängerbaus errichteter bäuerlicher Vielzweckbau, der aus einem spätklassizistischen Wohnhaus und einer daran angefügten, vergleichsweise kleinformatigen Ökonomie besteht. Das Gebäude, das nach einer zeitweise wohl im Vorgängerbau betriebenen Pintenschenke auch als „Alter Löwen“ bekannt ist, besitzt eine zeittypisch straffe Fassadengliederung und ist in seiner äusserlichen Erscheinung weitgehend intakt erhalten. In markanter Lage am alten Dorfeingang von Göslikon kommt ihm ein erheblicher Situationswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude ist als „Alter Löwen“ bekannt und soll gemäss der Überlieferung zwischenzeitlich eine Gastwirtschaft, vermutlich eine einfache Pintenschenke, beherbergt haben [1]. Sehr wahrscheinlich beziehen sich diese Angaben auf einen Vorgängerbau, der bereits auf der Michaeliskarte um 1840 eingezeichnet ist. Das bestehende Gebäude wurde gemäss Angabe im Brandkataster 1909 wohl als weitgehender Neubau nach dem Brand dieses Vorgängers errichtet, was stilistisch auch mit den spätklassizistischen Bauformen und dem Putzdekor übereinstimmt [2]. Nur wenig später folgte ebenfalls gemäss Brandkataster der Anbau der Scheune. Bauherr des Neubaus von 1909 war Alfred Wüest. Bereits 1911 ging die Liegenschaft an Angelo Franzetti in Nesselnbach über, 1919 an Adolf Stierli, Gemeindeschreiber und nachmaliger „Fabrikant“.
Um 2000 erfolgte ein Dachausbau des Wohnteils. Vor einigen Jahren wurde der Ökonomieteil im Erdgeschoss zu Garagen, im Obergeschoss zu Wohnzwecken umgenutzt.
Beschreibung:Der Vielzweckbau, der aus einem Wohnhaus und einer wohl nachträglich angefügten Ökonomie besteht, ist in ortsbildprägender Stellung am alten Dorfeingang von Göslikon an die Hauptstrasse gestellt. Seit dem mittleren 20. Jh. liegt vor dem Haus die Verzweigung zwischen der Alten Landstrasse, die zum Siedlungskern von Fischbach hinab führt, und der als Umfahrung erstellten Mellingerstrasse. Das in spätklassizistischen Formen gehaltene Wohnhaus erhebt sich als verputzter Mauerbau zweigeschossig über einem Kellersockel und wird in traufständiger Ausrichtung zur Strasse von einem geraden Satteldach abgeschlossen. Es ist mir vier mal drei Achsen schlanker Rechteckfenster besetzt, die von Hausteingewänden gerahmt werden und hölzerne Jalousieläden besitzen. Das Erdgeschoss ist mit einer zeittypischen Putzbänderung sowie gezahnten Eckquadern versehen und wird von einem Stockwerkgesims abgeschlossen. Der Hauseingang liegt in üblicher Anordnung neben dem Ökonomieteil und ist über eine markante, zweiseitige Freitreppe erschlossen. Der rückwärtigen Traufseite ist eine doppelgeschossige Laube vorgelagert. Das heute zu Wohnzwecken ausgebaute Dachgeschoss wird strassenseitig über drei grosse Giebellukarnen belichtet.
Die im Vergleich zum Wohnhaus eher klein dimensionierte Ökonomie schliesst in gleicher Firstrichtung mit etwas geringerer Höhe nach Nordwesten an. Vor dem jüngsten Umbau enthielt sie im gemauerten Erdgeschoss Werkstatt und Garage. Möglicherweise besass sie von Anfang an kein eigentliches Tenn, was darauf hinweist, dass die Landwirtschaft eher als Nebenerwerb betrieben wurde. Das weitgehend erneuerte Obergeschoss ist in Anlehnung an das frühere Erscheinungsbild mit einer vertikalen Verbretterung versehen. Das ungebrochene Satteldach ist beidseitig zu weiten Vorschermen ausgebildet.
(Inneres nicht gesehen.)
Südöstlich vom Haus lag ehemals ein Bauerngarten, von dem noch die charakteristische, Einfriedung mit einem einfachen Schmiedeeisenzaun vorhanden ist.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Studer et al. 1991, S. 39 (hier fälschlicherweise unter der Geb. Nr. 34 verzeichnet); zu den beiden 1803 bekannten Pinten bzw. Schenkhäusern vgl. ebd., S. 12.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0087, Brandkataster Gemeinde Fischbach (Fischbach-Göslikon), 1899-1938.
Literatur:- [Franz Studer et al.], Gemeinde Fischbach-Göslikon. Dorfchronik 1048-1991, [Fischbach-Göslikon 1991], S. 12, 39.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0087, Brandkataster Gemeinde Fischbach (Fischbach-Göslikon), 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34434
 

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