INV-FIG904 "Hübel-Haus", 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIG904
Signatur Archivplan:FIG904
Titel:"Hübel-Haus"
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Fischbach-Göslikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Fischbach
Hist. Name Objekt:"Hübel-Haus"
Adresse:Alte Landstrasse 7, 9, 11
Versicherungs-Nr.:44A, B, D
Parzellen-Nr.:138, 140, 141
Koordinate E:2665800
Koordinate N:1246953
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665800&y=1246953

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Würdigung:Quer zum First in mehrere Einheiten aufgeteiltes Wohnhaus, das im Kern auf einen kleinbäuerlich geprägten Vielzweckbau wohl des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Das als „Hübel-Haus“ bekannte, langgestreckte Gebäude, das sein heutiges Erscheinungsbild sukzessive durch mehrere Umbauten im Lauf des 19. und 20. Jahrhunderts erhalten hat, bewahrt wesentliche Teile der Grundkonstruktion samt dem teilweise noch russgeschwärzten Dachgerüst. In bautypologischer Hinsicht wie auch durch die sukzessiven Umbauten dokumentiert es exemplarisch kleinbäuerliche Wohnverhältnisse, womit ihm auch sozialgeschichtliche Bedeutung zukommt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das mit dem Namen „Hübel-Haus“ bekannte Gebäude [1] dürfte nach seinen Bauformen im 18. Jh. als ursprünglich vielleicht strohgedeckter, kleinbäuerlich geprägter Vielzweckbau entstanden sein. In der „Dorfchronik“ ist die Jahrzahl 1783 vermerkt, von der allerdings unklar bleibt, auf welche Quelle und auf welche Bauphase sie sich bezieht [2]. Der heutige Hausteil Nr. 11, der über keinen Keller verfügt, dürfte nachträglich angebaut worden sein. Sein heutiges Aussehen mit mehreren, vertikal getrennten Wohneinheiten erhielt das Gebäude durch eine Reihe von Umbauten im Lauf des 19. und 20. Jh. Gemäss dem ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1899 setzte sich das Gebäude damals sogar aus vier Hausteilen zusammen [3]. Um 1950/60 wurden die beiden mittleren zum heutigen Hausteil Nr. 9 zusammengefasst. Im Jahr 2000 wurde Hausteil Nr. 7 umgebaut [4].
Beschreibung:Das langgestreckte Gebäude, das im alten Dorfkern von Fischbach oberhalb der Alten Landstrasse quer in den Hang gestellt ist, dürfte sukzessive aus einem kleinbäuerlichen, ehemals vielleicht strohgedeckten Vielzweckbau entstanden sein. Der zweigeschossige Baukörper besteht mehrheitlich aus verputztem Fachwerk und wird von einem durchgehenden Knickdach abgeschlossen. Er besteht heute aus drei quer zum First aufgeteilten, unterschiedlich grossen Wohneinheiten, deren Stubenfronten nach Südosten gerichtet sind. Diese sind mit eng gereihten Einzelfenstern besetzt, die in ihrer heutigen Erscheinung aus dem 19. Jh. stammen und an den Hausteilen 7 und 11 noch die alten Holzeinfassungen besitzen. Der vierachsige Hausteil Nr. 9 zeigt im Dachgeschoss einen zweiachsigen Quergiebel; seine Fassaden sind durch eine Aussenwärmedämmung verändert. Die Vordereingänge an den Hausteilen Nr. 7 und 9 sind erst in jüngerer Zeit entstanden. Die ursprünglichen Hauseingänge liegen an der nach Nordwesten gerichteten rückwärtigen Trauffassade. Die Fensteröffnungen zeigen hier verschiedene Formate und eine unregelmässige Anordnung, was die vielfältige Bau- und Nutzungsgeschichte der Liegenschaft dokumentiert. Bei allen drei Hausteilen wurde das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut und mit Lukarnenaufbauten belichtet.
Hausteil Nr. 7 ist im Inneren unter Erhaltung der alten Wand- und Deckenkonstruktion modernisiert, wobei die Holzoberflächen durch Sandstrahlung verändert sind. Die Deckenbalken zeigen teilweise Nuten und Zapfenlöcher, was auf eine Zweitverwendung der Hölzer hindeuten könnte. An der Fachwerk-Trennwand zu Hausteil 9 sind die Wickelfüllungen (Flechtwerk) teilweise sichtbar belassen. Die Böden sind erneuert. Ein Gewölbekeller erstreckt sich über die gesamte Haustiefe.
Im mittleren Hausteil Nr. 9 wurden die beiden Vollgeschosse modernisiert und die Deckenbalken über dem Erdgeschoss ersetzt. Erhalten ist die Konstruktion über dem Obergeschoss samt dem wohl ursprünglichen Dachgerüst, einer vollständig russgeschwärzten Sparrenkonstruktion. Unter der zu Hausteil Nr. 11 hin gewandten Hälfte erstreckt sich quer zum First ein Gewölbekeller.
Der wohl nachträglich angefügte Hausteil Nr. 11 besitzt als einziger keinen Keller. (Inneres des Hausteils nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Studer et al. 1991, S. 41.
[2] Ebd., S. 39.
[3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0087, Brandkataster Gemeinde Fischbach (Fischbach-Göslikon), 1899-1938.
[4] Freundl. Hinweis der Eigentümer (2017).
Literatur:- [Franz Studer et al.], Gemeinde Fischbach-Göslikon. Dorfchronik 1048-1991, [Fischbach-Göslikon 1991], S. 39, 41 (histor. Aufnahme).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0087, Brandkataster Gemeinde Fischbach (Fischbach-Göslikon), 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34440
 

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