INV-OBD902 Altes Schul- und Gemeindehaus, 1836-1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBD902
Signatur Archivplan:OBD902
Titel:Altes Schul- und Gemeindehaus
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ehrendingen
Ehem. Gemeinde:Oberehrendingen (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberehrendingen
Adresse:Dorfstrasse 10
Versicherungs-Nr.:25
Parzellen-Nr.:1223
Koordinate E:2667986
Koordinate N:1260709
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667986&y=1260709

Chronologie

Entstehungszeitraum:1836 - 1838
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Dokumentation

Autorschaft:Aargauischer Kantonsschulrat; Felder, Baumeister, Zurzach
Inschriften:"Schul und Gemeindhaus / Ober Ehrendingen 1838." (Architrav Hauptportal)
Würdigung:Klassizistischer Mauerbau mit wuchtigem Säulenportal, der 1836-38 durch Baumeister Felder aus Zurzach nach Plänen des aargauischen Kantonsschulrates errichtet wurde. Die strenge Gliederung des Gebäudes und die betonte Massivität der zur Strasse gewandten Giebelfront sind ebenso typische Merkmale des Klassizismus wie die halbkreisförmige Lünette und das von zwei dorischen Säulen flankierte Portal. In ihrem ländlichen Kontext bringen sie einen bemerkenswerten architektonischen Anspruch zur Geltung. Als erstes eigentliches Schulhaus von Oberehrendingen bezeugt der Bau die zunehmende Bedeutung des Schulwesens im frühen 19. Jahrhundert. Durch seine Lage an der alten Durchgangsstrasse kommt dem Gebäude mit seinem baumbestandenen Vorplatz und dem benachbarten Schulhaus von 1911/12 (Bauinventarobjekt OBD903) ein erheblicher Situationswert am südlichen Dorfeingang von Oberehrendingen zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde 1836-38 nach Plänen des aargauischen Kantonsschulrates durch Baumeister Felder aus Zurzach ausgeführt [1]. Es bildet damit das erste spezifisch zu diesem Zweck erbaute Schulhaus von Oberehrendingen, nachdem man für die Schule zuvor verschiedene Lokalitäten genutzt hatte [2]; gleichzeitig diente es der Gemeinde für ihre Bedürfnisse. Nach dem Bezug des neuen Schulhauses im Jahr 1912 wurde das Gebäude weiterhin als Sitz der Verwaltung genutzt; heute dient es als Kindergarten. Renovation und Umgestaltung der Südfassade 1971. Eine neuerliche Renovation und Wäremedämmung des Daches erfolgte in jüngster Zeit.
Beschreibung:Das ehemalige Schul- und Gemeindehaus ist in ausgesprochen strengen und stringenten klassizistischen Formen gehalten. In der unmittelbaren Umgebung seines Nachfolgers von 1911/12 gelegen und in leichter Schrägstellung zur heutigen Dorfstrasse gerichtet, wird es von zwei geschnittenen Platanen flankiert. Der giebelständige zweigeschossige Mauerbau trägt ein gerades, flach geneigtes Satteldach, das an der Stirnseite zu einem ausgeschiedenen Giebelfeld geformt ist. Dieses bekrönt die streng axialsymmetrisch gegliederte Strassenfassade, deren Hauptakzent ein monumentales, in eine Rechtecknische gesetztes Portal bildet. Dieses wird von zwei dorischen Säulen flankiert, die sich in zeittypischer Weise an den Formen der griechischen Archaik orientieren. Sie tragen einen wuchtigen Architrav, auf dem die Inschrift "Schul und Gemeindhaus / Ober Ehrendingen 1838." eingemeisselt ist. Im Obergeschoss öffnet sich ein hochrechteckiges Einzelfenster, im Giebelfeld eine zeittypische, annähernd halbkreisförmige Stichbogen-Lünette. Beidseits der Mittelachse besitzt die Strassenfront auffallend breite, die Massivität des Gebäudes betonende fensterlose Wandstücke.
Die zum Dorf gerichtete nördliche Trauffassade gliedern fünf Achsen regelmässig verteilter, schlanker Rechteckfenster, die Gegenseite deren vier sowie kleinere Lichtöffnungen der Abtritte. Die Befensterung im Erdgeschoss wurde hier 1971 unpassend zu Reihenfenstern abgeändert. Die hintere Stirnseite ist zweiachsig ausgebildet und weist wie die Strassenfassade ein ausgeschiedenes Giebelfeld mit Lünette auf. Das Dach wurde in jüngster Zeit durch eine Wärmedämmung erhöht, wodurch die Proportionen des Hauses etwas verfälscht werden.
Das Innere ist modernisiert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Oberehrendingen 4036-1.
Anmerkungen:[1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 85.
[2] Einige Hinweise zur Geschichte der Schule in Ehrendingen in: Oberehrendingen, Unterehrendingen 1990, S. 153-156.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, hg. v. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 148.
- Oberehrendingen, Unterehrendingen. Aus Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von den Gemeinden Oberehrendingen und Unterehrendingen sowie der Katholischen Kirchgemeinde Ehrendingen, Baden 1990
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33432
 

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