Identifikation |
Signatur: | INV-MUT934 |
Signatur Archivplan: | MUT934 |
Titel: | Orangerie |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Norden (2023) |
Bezirk: | Zofingen |
Gemeinde: | Murgenthal |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Riken / Moosmatt |
Adresse: | bei Bergstrasse 2 |
Versicherungs-Nr.: | 118 |
Parzellen-Nr.: | 1059 |
Koordinate E: | 2630795 |
Koordinate N: | 1236185 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | between 1850 and 1875 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Gewächshaus, Orangerie |
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Dokumentation |
Würdigung: | Intakter Vertreter der seltenen Baugattung Orangerie. Der schmucke Fachwerkbau gehört zur Villa an der Bergstrasse 2 (kantonales Schutzobjekt DSI-MUT001) und steht wie diese im direkten Zusammenhang mit Oberst Künzli und dessen Familie. Als Bestandteil der Nahumgebung der Villa bildet sie mit dieser zusammen und dem weitläufigen Garten ein beachtenswertes Ensemble grossbürgerlicher Architektur des 19. Jahrhunderts. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ein Gewächshaus stand bereits 1875 an dieser Stelle [1]. Es war von einfacherer Form wie eine Darstellung der Moosmatt von 1885 belegt [2]. 1891 wird ein Ausbau des Gewächshauses erwähnt [3]. 1930 erfolgte eine erste Gesamtrenovation und die heute noch vorhandene Röhrenheizung wurde eingebaut. Mit der zweiten grösseren und sachgerechten Renovation von 2000/2001 wurden das Fachwerk und die Ausfachungen wo nötig ausgebessert, die Fenster erneuert, die Eternitverschalungen aus den 1960er-Jahren entfernt und das Dach neu gedeckt. Die rot-gelbe Farbfassung entspricht dem ursprünglichen Zustand gemäss Befund [4]. |
Beschreibung: | Der langgezogene Fachwerkbau aus gestrichenem Backstein und rot gefasstem Sichtrieg unter Satteldach steht südöstlich der zugehörigen Villa und ist von ihr durch das ansteigende Terrain leicht erhöht. Das Gebäude ist gemäss seiner ursprünglichen Aufgabe, der Überwinterung von eingetopften Pflanzen, reich befenstert. Die hochrechteckigen Fenster sind dicht aneinandergereiht und münden oben in eine Trapezform, in die ein rotes Buntglas eingelassen ist. Der Eingang liegt auf der als Hauptfassade gestalteten nördlichen Giebelseite. Sie ist durchwegs symmetrisch mit dekorativ gekreuzten Diagonalstreben und Giebelfeld sowie Dachtraufen mit Sägezier im Schweizer Holzstil. Das Innere besteht aus einem stützenlosen Saal. Zementfliesen, welche auf die Ausbauphase von 1891 zurückgehen dürften und die unter der traufseitig angeschrägten Decke partiell sichtbare Dachkonstruktion mit fassonierten Abhänglingen prägen den Raum. Eine vergleichbare Orangerie im Schweizer Holzstil steht in Spiez BE [5]. |
Anmerkungen: | [1] StAAG: CA.0001/0646 (1875–1898), Vers. Nr. 318, Brandkataster Gemeinde Murgenthal. [2] Plaar 2008, S. 35 (Abbildung). [3] CA.0001/0676 (1875–1898), Vers. Nr. 318, Brandkataster Gemeinde Murgenthal. [4] Kantonale Denkmalpflege, Fachbericht vom 2.9.2008. [5] Orangerie Schloss Spiez, um 1880. Vgl. Matthies 2024, S. 226–227. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Klaus Plaar, Oberst Künzli (1832–1908). Patriot, Pionier, Philanthrop, Murgenthal 2008. - Jörg Matthies, Orangerien und Gewächshäuser in der Schweiz. Architektur für eine exotische Pflanzenwelt im Alpenraum, Berlin 2024. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0676 (1875–1898), Vers. Nr. 318, Brandkataster Gemeinde Murgenthal. - Kantonale Denkmalpflege, Fachbericht vom 2.9.2008. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=141645 |
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