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Waldbewirtschaftung

Massnahmenpaket 2021–2028

Der Kanton Aargau unterstützt Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer bei der Wiederbewaldung von durch Borkenkäfer, Trockenheit, Eschenwelke und Sturmereignisse entstandenen Schadenflächen. In weiteren Modulen fördert die Abteilung Wald die Verwendung von Holz, erarbeitet Grundlagen für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel und schult sowie berät das Forstpersonal in diesen Fragen.

Der Fokus des Massnahmenpakets liegt auf der Waldbewirtschaftung beziehungsweise der Nutzfunktion des Waldes. Durch eine konkrete Ausgestaltung der Module trägt die Abteilung Wald auch den gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen an eine nachhaltige Waldbewirtschaftung Rechnung, welche an die veränderten Klimabedingungen angepasst ist.

Der Grosse Rat hat im Dezember 2020 einen Verpflichtungskredit über 9,3 Millionen Franken für den Zeitraum 2021–2024 zur Bewältigung von Waldschäden durch Borkenkäfer, Trockenheit, Eschenwelke und Sturmereignisse gesprochen. Im Juni 2024 wurde der Verpflichtungskredit um vier weitere Jahre bis Ende 2028 erstreckt. Weil bis 2024 weniger Gelder beansprucht wurden als ursprünglich angenommen, wurde der Kredit auf 6,3 Millionen Franken gekürzt.

Eine bewachsene Fläche, auf der junge Bäume wachsen; im Hintergrund  sind grössere Bäume zu sehen."
Naturverjüngung mit Ergänzungspflanzungen auf einer durch Borkenkäferbefall entstanden Schadenfläche in Aarau.

Module Massnahmenpaket

Modul Wiederbewaldung

Auf Schadenflächen von mindestens 10 Aren unterstützt die Abteilung Wald die Wiederbewaldung und die Entstehung von "klimafitten" Waldbeständen. Die genetische Vielfalt und die meist hohen Stammzahlen der Naturverjüngung bieten beste Voraussetzungen für eine Anpassung an veränderte Klimabedingungen. Ergänzend dazu können weitere ausgewählte, klimaangepasste und standortgerechte Baumarten eingebracht werden. Diese Ergänzungspflanzungen tragen bei starker Konkurrenzvegetation dazu bei, dass auf Schadenflächen möglichst rasch wieder Waldbestände aufwachsen.
Während Pflanzungen von einheimischen Baumarten generell bevorzugt werden, können auf maximal 10 Prozent der beitragsberechtigten Schadenfläche ausgewählte Gastbaumarten eingebracht werden. So sollen zusätzliche Erfahrungen mit klimatoleranten Baumarten gesammelt werden.

Alternativ kann eine Waldeigentümerin auf grösseren Schadenflächen von mindestens 0.5 Hektaren zudem ein Eichenprojekt realisieren. Solche werden analog zu den Projekten zur Förderung standortsgerechter, klimafitter, einheimischer Baumarten (SKEBA(öffnet in einem neuen Fenster)) umgesetzt. Durch die Unterstützung dieser Wiederbewaldungsmassnahmen auf Schadenflächen sollen stabile und resiliente Waldbestände entstehen, die auch unter veränderten Klimabedingungen ihre Funktionen langfristig erfüllen können, weniger risikoanfällig sind und sich nach Störungen rascher wieder erholen können.

Zur Sicherstellung einer hohen Baumartenvielfalt tragen auch Schutzmassnahmen gegen Reh- und Rotwild bei. Während Verbiss- und Fegeschutzmassnahmen gegen Rehwild in den Projektbeiträgen enthalten sind, können auf Projektflächen ab 2025 auch Schutzmassnahmen gegen Rotwild beantragt werden. Weitere Informationen zum Thema, insbesondere auch zu Wildschäden ausserhalb von Projektflächen, finden sich unter Wildschäden - Kanton Aargau(öffnet in einem neuen Fenster)

Ansprechpartner und weitere Informationen
Die Rahmenbedingungen bei der Wiederbewaldung von Schadenflächen sind in den Erläuterungen festgehalten. Ausserdem stehen die Revierförsterinnen und Revierförster als Ansprechpartner zur Verfügung.

Modul Holzverwendung

Im Rahmen des Moduls Holzverwendung unterstützte die Abteilung Wald den Aufbau des Beraterpools Pro Holz Aargau. Durch das geschaffene Interventionsmanagement von Pro Holz Aargau(öffnet in einem neuen Fenster) sollen Bauherrschaften und Planer rechtzeitig über die Möglichkeiten des Holzbaus informiert und über die Holzherkunft sensibilisiert werden.

Modul Entscheidungsgrundlagen

Die Abteilung Wald erarbeitet Entscheidungsgrundlagen zur Waldbewirtschaftung im Klimawandel. Beispielsweise wurden die Baumartenempfehlungen angepasst und in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Waldbau die empfohlenen Bereiche für die Baumarten in den kollinen Ökogrammen(öffnet in einem neuen Fenster) gekennzeichnet. Weiter untersuchte eine Studie den Beitrag des Aargauer Wald zur Reduktion der Treibhausgasemissionen des Kantons(öffnet in einem neuen Fenster) . Eine andere Studie beschäftigt aktuell mit den Neophyten im Wald und schafft so die Grundlagen für deren Bekämpfung. Zudem hat die Abteilung Wald durch Methoden zur Erhebung von Schadenflächen untersucht und daraus eine automatisierte Ausscheidung der Schadenflächen erarbeitet.

Modul Weiterbildung und Beratung

Nicht zuletzt bildet die Abteilung Wald Forstfachleute weiter und beratet diese in Fragen rund um Waldschäden und eine klimaangepasste Waldbewirtschaftung. In den vergangenen Jahren besuchten Mitarbeitende der Forstbetriebe Weiterbildungen im Bereich Arbeitssicherheit zum Umgang mit dürren Bäumen. Ausserdem fanden ein Kurs zu Sicherheits- und Haftungsfragen im Wald(öffnet in einem neuen Fenster) und ein Erfahrungsaustausch zum Thema Neophyten statt.