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Teilprojekt Gesamtverkehrskonzept Raum Baden und Umgebung

Die fünf Handlungsfelder des Gesamtverkehrskonzepts Raum Baden und Umgebung

Im Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung wird ein breiter Fächer von konkreten Massnahmen in fünf Handlungsfeldern erarbeitet: Bahn und Bus, Fuss- und Veloverkehr, Strassennetz und Betrieb, Stadt- und Freiraum sowie Mobilitätsmanagement. Auf dieser Seite werden diese Handlungsfelder beschrieben.

Mit den Massnhamen in den fünf Handlungsfeldern sollen die GVK-Ziele beim bis 2040 prognostizierten Wachstum erreicht werden. Im Folgenden werden die Handlungsfelder näher erläutert.

Handlungsfeld Bahn und Bus

Damit mehr Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr (öV) zurückgelegt werden und die Anzahl Fahrten des motorisierten Individualverkehr gegenüber 2019 nicht zunimmt (gem. Ziele GVK), ist ein Attraktivitätssprung im öV-Angebot nötig. Das öV-Angebot muss zuverlässig funktionieren und soll an attraktiven Verknüpfungspunkten untereinander und mit dem Velo besser verknüpft werden (z.B. Haltestelle inkl. Veloparkierung). Mit neuen Direktverbindungen (z.B. Tangentiallinie Ehrendingen-Wettingen) wird der öV für mehr Beziehungen attraktiver, zudem werden die stark belasteten Zufahrten zum Knoten Bahnhof Baden entlastet. Das Bahnangebot bildet dabei das Rückgrat der öV-Erschliessung und unterstützt die gewünschte Verkehrsentwicklung mit verschiedenen geplanten Ausbauten (z.B. Taktverdichtung am Bahnhof Turgi mittels S-Bahn Richtung Aarau und Zürich gemäss STEP-Ausbauschritt 2035). Der Ausbau des Bahnnetzes ist Aufgabe des Bundes. Der Kanton kann mitwirken.

Im Rahmen des GVKs wurde ein öV-Konzept "Starke Busachsen bis 2040" ausgearbeitet. Dieses sieht einen deutlichen Ausbau des Busangebotes vor, zudem Massnahmen für eine höhere Zuverlässigkeit (Busbevorzugung). Ob auf ausgewählten Achsen nach 2040 ein Systemwechsel zum Tram sinnvoll ist, ist noch offen. Um für künftige Generationen diese Option offen zu halten, soll aber der dafür erforderliche Raum im Richtplan gesichert werden.

Handlungsfeld Fuss- und Veloverkehr

Das Velo soll auf kurzen Strecken bis 3 Kilometer– mit dem e-Bike bis 10 Kilometer– eine attraktive Alternative zum Autoverkehr werden.

Die Kantonsstrassen verlaufen in den meisten Gemeinden mitten durch das Siedlungsgebiet, sind heute mehrheitlich auf den Autoverkehr ausgerichtet und für den Fuss- und Veloverkehr unattraktiv. Um die gewünschte Attraktivitätssteigerung des Veloverkehrs zu erreichen, braucht es direktere und attraktivere Verbindungen mit velogerechten Abbiegebeziehungen an stark befahrenen Knoten sowie genügend breite und durchgängige Infrastrukturen wie Radwege oder Radstreifen.

Das kantonale Velonetz besteht aus Velovorzugsrouten und Velo-Hauptverbindungen und wird durch Velo-Nebenverbindungen (teilweise auf kommunalem Netz) ergänzt. Für jede Netzkategorie wurden spezifische Standards definiert (Breiten, Führung an Knoten). Aufgrund dieser Standards und der heutigen Situation wurden konkrete Aufwertungsmassnahmen an Strecken und Knoten abgeleitet. Das Velonetz soll zudem besser sichtbar werden.

Handlungsfeld Strassennetz und Betrieb

An den leistungsbestimmenden Knoten sowie entlang der Bruggerstrasse und der Landstrasse Nussbaumen fehlt aufgrund der hohen MIV-Verkehrsbelastung der Platz für einen umfassenden Ausbau von Fuss- und Veloverkehr sowie öV und für eine Aufwertung des Strassenraums. Auch künftig braucht es gemäss Ziel "Stabile Erreichbarkeit für den Autoverkehr" weitgehend die heutigen MIV-Strassenkapazitäten. Mittels einer Ausweitung des regionalen Verkehrsmanagements und der Optimierung von stark belasteten Knoten kann den erwarteten Überlastungen entgegengewirkt werden. Gleichzeitig wird Platz freigespielt für Massnahmen des Fuss- und Veloverkehrs sowie des öV. Ob zusätzlich mit einer Strassennetzergänzung (Zentrumsentlastung, ZEL) mehr Platz für attraktive Infrastrukturen wie Sitzgelegenheiten, Angebote für den Fuss- und Veloverkehr oder den öV geschaffen werden soll, ist noch offen.

Handlungsfeld Stadt- und Freiraum

Das Verkehrsaufkommen und die dafür nötige Infrastruktur beeinflussen das Erscheinungsbild und die Wahrnehmung der Ortsdurchfahrten. Besonders gilt das für Nussbaumen (Obersiggenthal) und im Zentrum von Baden, wo eine hohe Nutzungsdichte auf eine dominante, stark belastete Kantonsstrassenachse mit verkehrsorientierter Gestaltung trifft. Verschiedene Massnahmen sollen die Aufenthaltsqualität in allen Ortsdurchfahrten steigern. Dazu braucht es abgestimmte und langfristige kommunale Gesamtkonzepte, um auch private Vorzonen in die Strassenraumgestaltung einbeziehen zu können. Für fünf Ortsdurchfahrten-Pilotabschnitte in Baden, Neuenhof, Obersiggenthal, Untersiggenthal und Wettingen werden zurzeit Analyse- und Strategiepläne und mögliche Massnahmenansätze erarbeitet. Mit einer klimagerechten und attraktiven Gestaltung von öffentlichen Räumen soll zudem der Fussverkehr in Ortszentren gestärkt werden (Quartiere der kurzen Wege).

Handlungsfeld Mobilitätsmanagement

Menschen gestalten ihre Mobilität auch aufgrund der gesetzten Rahmenbedingungen. Eine wichtige Rahmenbedingung ist dabei das Parkplatzangebot (Anzahl verfügbare Parkplätze, Preise, Nutzungsdauer etc.). Die öffentliche Hand kann Anreize für Unternehmen und Wohnüberbauungen setzen, damit diese Mobilitätskonzepte erarbeiten und umsetzen, um damit zur Zielerreichung des GVK Raum Baden und Umgebung beitragen. Die Mobilitätskonzepte können beispielsweise autofreie Nutzungen ermöglichen oder auch Car- oder Bikesharingangebote beinhalten.