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Aktiv für Natur und Landschaft

Wegweiser Naturförderung – für mehr Biodiversität in der Gemeinde

Der Wegweiser Naturförderung unterstützt primär Gemeinden bei ihren vielfältigen Aufgaben im Natur- und Landschaftsschutz. Er zeigt mit praktischen Beispielen und theoretischen Grundlagen wie die Förderung der Biodiversität gelingt.

Die Natur ist unsere Existenzgrundlage. Ohne Biodiversität fehlen uns Baustoffe, Kleider, Trinkwasser, Lebensmittel, reine Luft, Erholungsleistungen und noch vieles mehr. Wir alle müssen der Natur ständig Sorge tragen, ihr bewusst Platz geben, auch wenn die Verhältnisse eng sind: Vor dem Haus, am Gebäude, auf dem Gemeindeplatz, im Friedhof, im offenen Land, entlang des Bachs, im Wald – überall wo Leben möglich ist. Das hilft nicht nur Pflanzen und Tieren sondern steigert auch unsere Lebensqualität.

Der Wegweiser Naturförderung ist primär für Gemeinden gedacht – für Behörden- und Kommissionsmitglieder, Umwelt- und Naturschutzbeauftragte, Land- und Forstwirtschaftsbeauftragte, Werkhofleiter sowie kommunale Naturschutzvereine, kann abe auch andere Akteure unterstützen. Er zeigt, wo und wie der gesetzliche Auftrag des Natur- und Landschaftsschutzes umgesetzt werden kann, wo freiwillige Naturförderung Sinn macht und unterstützt in alltäglichen Prozessen und Projekten.

Mit theoretischen Grundlagen und Praxisbeispielen erhalten erhalten Gemeinden ihr Rüstzeug für alle Fragen rund um die Naturförderung.

Gemeinden in der Schlüsselposition : Ein Statement

Text von einer Person an der Front, die andere Gemeinden überzeugen kann, dass sich Biodiversitätsförderung mehrschichtig auszahlt

z.B. Text von Thomas Baumann (Herausforderungen, Chancen, Unterstützung durch Handbuch). Schutz, Pflege, Aufwertung von Lebensräumen, Natur im Siedlungsraum fördern, mit der Bevölkerung arbeiten, Unterhalt und Bewirtschaftung. Herausforderung: bauliche Entwicklung gegen innen optimal mit der Qualität von Natur und Landschaft verbinden.

Biodiversität als Lebensgrundlage

Biodiversität als Lebensgrundlage

Die Biodiversität umfasst den Artenreichtum von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, die genetische Vielfalt innerhalb der verschiedenen Arten, die Vielfalt der Lebensräume sowie die Wechselwirkungen innerhalb und zwischen diesen Ebenen. Die Biodiversität erbringt unverzichtbare Leistungen von hohem ökologischem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wert – sogenannte Ökosystemleistungen. Die meisten dieser Leistungen sind unersetzlich oder kaum zu ersetzen. Ökosystemleistungen kommen uns Menschen, unserer Wirtschaft und unserem Wohlergehen zu Gute und schliesslich hängt unsere Existenz davon ab. Ökosystemleistungen sind öffentliche Güter und werden von uns ganz selbstverständlich gratis genutzt und zuweilen auch übernutzt. Schwindet die Biodiversität bedeutet dies gleichzeitig einen Verlust der Ökosystemleistungen. In der Schweiz gilt fast die Hälfte der Lebensraumtypen und über ein Drittel aller untersuchten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als gefährdet. Um die Biodiversität zu erhalten, sind dringend naturfördernde Massnahmen nötig.

  • Ökosysteme stellen Produkte bereit: z.B. Nahrungsmittel, Wasser, Holz/Rohstoffe, Energieträger, Medizin
  • Ökosysteme wirken regulierend: z.B. Reinigung von Luft und Wasser, Klimaregulierung, Minderung von Überschwemmungen, Erosionsschutz
  • Ökosysteme haben einen Nicht-materiellen Nutzen: z.B. die Erfüllung ästhetischer, spiritueller und intellektueller Bedürfnisse, Erholung, kulturelles Erbe
  • Ökosysteme unterstützen sich gegenseitig: z.B Bestäubung, Primärproduktion, Bodenbildung, Nährstoffkreisläufe

Wie profitieren Gemeinden von einer aktiven Naturförderung?

Wie profitieren Gemeinden von einer aktiven Naturförderung?

Biodiversitätsförderung in der Gemeinde ist kein reines Naturschutzanliegen. Setzt sich eine Gemeinde für mehr Biodiversität ein, so hat sie auch viele andere Vorteile auf ihrer Seite. Die Förderung der Biodiversität ist eine Investition in die Zukunft. Mit folgenden Themen kann für die Biodiversitätsförderung in der Gemeinde argumentiert werden:

Naherholung: vielfältige Natur direkt vor der Haustüre ist attraktiv, lädt zum Beobachten ein, fördert die Erholung und trägt schliesslich zu Wohlbefinden und Gesundheit bei. Kinder finden in der Natur einen spannenden Erlebnisraum und entwickeln sich nachweislich besser als in naturfremder Umgebung.

Siedlungsgestaltung: Natur im Siedlungsraum ist wichtiger denn je. Die viel zitierte qualitativ hochwertige Innenentwicklung kann nur gelingen wenn die Natur von Anfang an miteingeplant wird. Eine naturnahe Gestaltung mit Fassadenbegrünungen, mageren Kiesflächen, Wasserflächen, Blumenwiesen und grossen Bäumen ist für das Wohlbefinden in dicht gebauten Siedlungen zentral und fördert die Biodiversität. Unversiegelte Flächen wie magere Kiesflächen, Dachbegrünungen und natürlich gestaltete Retensionsflächen wie Teiche in die das Regenwassere eingeleitet werden, entlasten zudem die Kanalisation und brechen Hochwasserspitzen.

Kosten: Naturnahe Umgebungen im Siedlungsgebiet sind grundsätzlich nicht teurer als konventionell gestaltete. Gerade bei Neubauprojekten, bei denen die Umgebung frühzeitig mitgeplant und fachlich sauber umgesetzt wird, sind die Erstellungskosten mindestens vergleichbar. Wird die Fläche anschliessend extensiv bewirtschaftet, können Kosten eingespart werden.

Vorbildfunktion: Zur Biodiversitätsförderung müssen alle beitragen. Die Bevölkerung, aber auch die Gemeinde. Handelt die Gemeinde vorbildlich, kann sie auch das Umdenken in der Bevölkerung fördern. Natürlich funktioniert dies alles doppelt so gut, wenn die Gemeinde auf ihr Engagement für die Natur stolz ist und dies auch kommunikativ gegen aussen trägt. Die Gemeinde zeigt, dass sie sich verantwortlich fühlt, einen Beitrag für die Biodiversität zu leisten, verdeutlicht, dass sie der Bevölkerung eine vielfältige Natur zum Entdecken und Erleben bietet und kann so auch Privatpersonen mit Gärten oder Balkonen mitreissen und begeistern

Klima: Im Siedlungsraum helfen mehr naturnahe Grünflächen, horizontale wie vertikale, ein angenehmeres lokales Mikroklima im urbanen Raum zu erzeugen. Insbesondere Bäume und Wasserflächen sorgen für ein kühleres Mikroklima. Ergänzen

Trend: Die Bedeutung der Biodiversität nimmt zu, bei der Bevölkerung, bei Investoren, Immobilienentwickler, Unternehmen. Siedlungen mit naturnaher Umgebung lassen sich bestens verkaufen, Unternehmen zeigen Naturnähe an ihrem Firmensitz, Gemeinden lassen es entlang von Strassen und auf Plätzen blühen. Und der Trend wird sich fortsetzen. Wer mitmacht, ist im Standortvorteil.

Hinweis:

Möchten Sie sich über die Anforderungen an einen Umgebungsplan informieren oder interessieren Sie sich für Lebensraumtypen im Siedlungsgebiet? Sie können Ihre Reise durch den Wegweiser Naturförderung über die Praxisbeispiele oder die theoretischen Grundlagen antreten - Sie werden weitergeführt.

Naturförderung in der Praxis

Naturförderung in der Theorie