Gesamtverkehrskonzept Region Aarau

Das heutige Strassennetz in der Region Aarau ist teilweise ausgelastet und stösst in den Spitzenstunden an seine Kapazitätsgrenzen. Die erwartete Entwicklung führt zu einer weiteren Verkehrszunahme. Um die negativen Auswirkungen möglichst tief zu halten, müssen die Weichen rechtzeitig gestellt werden.
Das Gesamtverkehrskonzept (GVK) Region Aarau zeigt entsprechende Strategien für eine siedlungs- und landschaftsverträgliche Mobilität auf. Es beschreibt ein etappiertes Vorgehen zur Erreichung der gewünschten Entwicklung bis 2040 für den Fuss- und Veloverkehr (FVV), den öffentlichen Verkehr (öV), den motorisierten Individualverkehr (MIV) und den ruhenden Verkehr sowie für die Siedlung. Damit bietet es dem Kanton, der Stadt Aarau und den umliegenden Gemeinden eine Grundlage, mit der sie ihre Mobilitätsentwicklung aktiv gestalten und koordinieren können.
Verkehrliche Herausforderungen
Alle Beteiligten an einem Tisch
Um den verkehrlichen Herausforderungen der Region Aarau zu begegnen, haben das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, der Regionalplanungsverband aarau regio und die Stadt Aarau das Gesamtverkehrskonzept (GVK) (PDF, 90 Seiten, 56,7 MB) gemeinsam erarbeitet. Begleitet wurden sie von den sieben Gemeinden Buchs, Erlinsbach AG, Kölliken, Küttigen, Oberentfelden, Suhr und Unterentfelden sowie dem Kanton Solothurn. In die Überlegungen einbezogen wurden zudem die Gemeinden Biberstein, Densbüren, Gränichen, Hunzenschwil und Muhen (alle Kanton Aargau) und die Gemeinden Eppenberg-Wöschnau, Erlinsbach, Gretzenbach, Niedergösgen und Schönenwerd (alle Kanton Solothurn).
Ziel: Mehr Fuss-, Velo- und öffentlicher Verkehr
Gemeinsamer Nenner der Beteiligten und zentrales Ziel des Konzepts ist eine siedlungs- und landschaftsverträgliche Mobilität. Die steigende Mobilitätsnachfrage soll hauptsächlich durch den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr sowie mit einer effizienteren Nutzung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur abgedeckt werden.
Etappenweises Vorgehen

Das Vorgehen wurde in drei Etappen aufgeteilt. Etappe 1 umfasst die Analyse und Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts. In Etappe 2 werden geeignete Massnahmen zur effizienteren Nutzung der bestehenden Strasseninfrastruktur vorbereitet und umgesetzt. Dazu gehören die Lenkung und Steuerung der Nachfrage, die Förderung des Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehrs sowie Massnahmen zur Verbesserung der Siedlungsqualität. Wenn diese Massnahmen nicht ausreichen, werden in der Etappe 3 weitergehende Massnahmen geprüft. Dies können auch Netzergänzungen sein, sofern sie der Kapazitätsverlagerung – nicht aber der Kapazitätserweiterung – für den motorisierten Individualverkehr dienen.
Wo stehen wir heute und wie geht es weiter?
Die Etappe 1 des GVK Region Aarau – Analyse und Konzept – wurde Ende 2021 abgeschlossen. Mit Abschluss dieser Etappe wurden zugleich die Arbeiten an Etappe 2 aufgenommen. Eine Übersicht zum Fortschritt der Etappe 2 und zur Wirkungskontrolle finden Sie unter Etappe 2: Massnahmen. Die Etappe 2 wird über die nächsten Jahre fortgeführt. Eine Wirkungskontrolle dient als Entscheidungsgrundlage für den Entscheid, ob die Etappe 3 ausgelöst wird.
Etappe 1: Analyse und Konzept

In Etappe 1 haben die Beteiligten die Region analysiert und das Konzept erarbeitet. Sie haben die Stärken und Schwächen des heutigen Verkehrssystems identifiziert und die gemeinsamen Ziele, die Massnahmen und das geplante Vorgehen definiert. Die Etappe 1 des GVK Region Aarau wurde 2021 abgeschlossen.
Etappe 2: Massnahmen

In Etappe 2 arbeiten Kanton, Regionalplanungsverband und Gemeinden die Massnahmen zur besseren und effizienteren Nutzung der Verkehrsinfrastruktur konkret aus und setzen diese um. Im GVK Region Aarau werden sechs Massnahmenschwerpunkte verfolgt: Strassenraum inklusive Fussverkehr, öffentlicher Verkehr, Veloverkehr, Parkierung, Güterverkehr und Mobilitätsmanagement. Zudem wird die Wirksamkeit der umgesetzten Massnahmen kontinuierlich geprüft.
Etappe 3: Weitere Optionen

Die Etappe 3 kommt zum Zug, wenn die Ziele des Gesamtverkehrskonzepts mit den Massnahmen der Etappe 2 nicht erreicht werden. Dann sollen weitere Massnahmen zur Lenkung und Steuerung der Mobilitätsnachfrage, im Veloverkehr und im öffentlichen Verkehr realisiert werden. Neue Infrastrukturen kommen nur in Frage, wenn sie den MIV gezielt verlagern, nicht aber die Kapazität für den MIV erhöhen. Damit können wichtige Achsen für den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr freigespielt und neue Chancen für die Stadt- und Ortsentwicklung eröffnet werden.
Glossar
Regionale Zusammenarbeit

Das Gesamtverkehrskonzept Region Aarau enstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Aarau und dem Regionalplanungsverband aarau regio.
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