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Der Blührasen als Anpassung an den Klimawandel

verschiedene, einheimische blühende Blumen in einem Naturrasen.
Foto: PlanBiodivers

Eine bunte Blumenwiese anstatt grünem Rasen ist leichter zu pflegen, sie verträgt die Hitze besser und dient Insekten als Nahrungsquelle. Damit ein Blührasen im eigenen Garten entsteht, kann man entweder den bestehenden Rasen ersetzen oder man hat Geduld und unterstützt die Natur durch eine angepasste Pflege.

Die Sommer werden heisser und trockener, das mag der klassische "englische Rasen" gar nicht. Ohne Bewässerung wird er im Sommer braun. Viel besser geeignet ist ein Blumen- oder Kräuterrasen, bestehend aus einer Vielzahl robuster, trittfester Pflanzen, die bestens mit langen Trockenphasen zurechtkommen.

Im Gegensatz zum "englischen Rasen" bietet der Blührasen Nahrung für nektar- und pollensammelnde Insekten, was wiederum Vögeln und Eidechsen zugutekommt, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind. So kann jeder Rasenbesitzer auf einfache Weise etwas zur Förderung der Biodiversität beitragen, welche eine Schlüsselrolle spielt bei der Anpassung an den Klimawandel.

Ein Blührasen muss weniger häufig gemäht, nicht gedüngt und nicht vertikutiert werden. Das spart neben Arbeit und Geld auch Energie und trägt zu weniger Lärmbelästigung in der Umgebung bei.

Wie gelingt die Umstellung auf einen Blührasen?

Für ein rasches Gelingen sollte man den bestehenden Rasen abtragen, die Erde mit Sand anreichern und eine geeignete Blumenrasenmischung einsäen. Hier ist es sinnvoll, einen spezialisierten Naturgärtner beizuziehen.

Wer etwas mehr Geduld hat und für die Umstellung kein Geld ausgeben möchte, kann auch einfach nur die Pflege umstellen. So werden sich mit der Zeit auf natürliche Weise diverse Blumen und Kräuter aus der Umgebung ansiedeln.

  • Verzichten Sie auf eine Bewässerung und auf Dünger. So sind die Blumen und Kräuter gegenüber anderen Pflanzen wie Gras, Löwenzahn und Klee im Vorteil.
  • Stellen Sie die Schnitthöhe des Rasenmähers auf acht Zentimeter statt der üblichen vier bis fünf Zentimeter. So werden die Blattrosetten der diversen Kräuter nicht beschädigt.
  • Verzichten Sie ganz aufs Mähen, wenn es trocken und heiss ist. So überdauern die Pflanzen besser.

Weitere Tipps für den Blührasen

  • Geben Sie den Rasenschnitt nicht in die Grünabfuhr, sondern nutzen Sie ihn zum Mulchen von Sträuchern und Baumscheiben. So werden auch diese vor Trockenheit geschützt.
  • Schaffen Sie Blumeninseln, wo der Rasen nicht genutzt wird. Mähen Sie diese gestaffelt ein bis zwei Mal im Jahr, am besten mit einer Sense oder Heckenschere, das schont die Insekten. Lassen Sie das Mähgut ein paar Tage liegen, damit die Blumensamen ausreifen und auf den Boden fallen. So schaffen Sie wertvollen Lebensraum für Insekten.
  • Schicken Sie den Mähroboter in Rente und bringen Sie Reste von Unkrautvertilgern sowie Moosvernichtern zum Entsorgen in die Apotheke.

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