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Die Wildhecke als Anpassung an den Klimawandel

Wildhecke vor einem Haus an einer Quartierstrasse
Foto: PlanBiodivers

Wildhecken bestehen aus einer Mischung einheimischer Sträucher. Sie brauchen weder Dünger noch Bewässerung und lassen sich einfach zurückschneiden. Mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen kommen sie gut zurecht. Ausserdem bieten sie Gartenvögeln und den für sie lebenswichtigen Insekten Nahrung und Nistplätze.

Fast jeder Aargauer Garten ist von einer Hecke umrandet. Besonders beliebt sind immergrüne Sträucher wie Thuja oder Kirschlorbeer. Doch deren Tage sind gezählt: Die Thuja, auch Lebensbaum genannt, leidet zunehmend unter dem Klimawandel und der Kirschlorbeer ist problematisch, weil er sich als invasive Art in der Natur ausbreitet und heimische Pflanzen verdrängt. Als sinnvolle Alternative bietet sich die Wildhecke an.

Im Gegensatz zu Thuja und Kirschlorbeer, die das ganze Jahr über praktisch gleich aussehen, passen sich Wildhecken der Jahreszeit an. Im Frühling stehen sie in voller Blüte, im Sommer bieten sie Sichtschutz dank viel Grün, später gibt es ein herbstliches Farbspektakel und im Winter lassen sie Licht in den Garten.

Wie lässt sich eine absterbende Thujahecke optimal ersetzen?

Hitze und Trockenheit machen der Pflanze aus dem Norden Kanadas zu schaffen, Krankheiten und Fressfeinde suchen die geschwächten Lebensbäume heim. Nur mit ganzjähriger Bewässerung, Düngung und Spritzmitteln bleiben Thujas noch saftig grün.

Es gibt verschiedene Optionen, wie Sie eine Thujahecke ersetzen können:

  • Die gängigste Art für den Wechsel zu einer Wildhecke ist, die gesamte Thujahecke zwischen Oktober und Februar zu entfernen und durch verschiedene Wildsträucher zu ersetzen.
  • Etwas sanfter können Sie auch Schritt für Schritt nur die kranken Thujapflanzen mit Wildsträuchern ersetzen. Eine solch langsame Umstellung zu einer Mischhecke funktioniert allerdings nur, wenn die Thuja relativ jung und ihre Wurzeln nicht allzu sehr ineinander verwachsen sind.
  • Eine hübsche und kreative Idee ist, bei alten Thuja-Hecken nur die Äste zu entfernen und die Stämme stehen zu lassen. Diese lassen sich dann durch Kletterpflanzen bewachsen – beispielsweise mit Efeu, Hopfen, Waldgeissblatt, Waldrebe oder Wildrosen.

Wenn Sie sich das ganze Jahr über Sichtschutz wünschen, stehen Ihnen Eibe, Wachholder, Stechpalme oder entlang von Zäunen auch der kletternde Efeu zur Verfügung. Sommergrüne Sträucher wie Weiss- und Schwarzdorn, Hainbuche und Buche sind ebenfalls blickdicht, wenn sie regelmässig geschnitten werden.

Weitere sommergrüne einheimische Wildsträucher sind: Feldahorn, Kornelkirsche, Felsenbirne, Weide, Wolliger und Gewöhnlicher Schneeball, Wildrose, Pfaffenhütchen, Haselnuss und viele mehr.

Pflegetipps für die Wildhecke

Schneiden Sie die Hecke bevorzugt im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, wenn keine Vögel am Brüten sind. Aus dem Schnittgut lässt sich ein Asthaufen oder eine Totholzhecke erstellen. Wischen Sie das Laub im Herbst unter die Hecke. Das schützt die Sträucher vor Kälte und bietet ausserdem eine Überwinterungsmöglichkeit für Igel und andere kleine Tiere. Thuja-Sträucher hinterlassen einen sauren Boden ohne viel Leben. Durch das Laub der Wildhecke entsteht mit der Zeit ein belebter Humus, der Nährstoffe bietet und im Sommer vor Trockenheit schützt.

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