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Kanton

Klimakompass

Der Klimakompass zeigt als Teil der Klimastrategie auf, in welchen Bereichen der Regierungsrat Schwerpunkte in Bezug auf den Klimawandel setzt und welche Ziele angestrebt werden.

Anfang 2021 hat der Bundesrat die Langfristige Klimastrategie der Schweiz verabschiedet. Diese präsentiert die Leitlinien für die Klimapolitik bis 2050 und legt die strategischen Ziele für die verschiedenen Sektoren im Klimaschutz fest. Bereits 2012 beschloss der Bundesrat die Strategie Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz. Der Regierungsrat unterstützt im Rahmen seiner Kompetenzen die Ziele des Bundesrats.

Ende 2019 hat der Kanton Aargau den Entwicklungsschwerpunkt "Klimaschutz und Klimaanpassung" (ESP Klima) geschaffen und in den Aufgaben- und Finanzplan aufgenommen. Mit dem ESP Klima des Kantons Aargau werden bereits bestehende und neue Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Klimawandel gezielt verstärkt, koordiniert und kommuniziert.

Je sieben Handlungsfelder für Klimaschutz und Klimaanpassung zeigen, in welchen Bereichen Massnahmen und Vorhaben prioritär umgesetzt werden sollen. Sie beziehen sich auf die wichtigsten "Hotspots" im Kanton Aargau, welche aktuell und zukünftig eine grosse Herausforderung wie auch eine Chance bei der Bewältigung des Klimawandels für den Kanton Aargau darstellen.

imagemap-area-0imagemap-area-1imagemap-area-2imagemap-area-3imagemap-area-4imagemap-area-5imagemap-area-6 MindMap aller sieben Handlungsfelder im Bereich Klimaschutz inklusive Icons.
imagemap-area-0imagemap-area-1imagemap-area-2imagemap-area-3imagemap-area-4imagemap-area-5imagemap-area-6 MindMap aller sieben Handlungsfelder im Bereich Klimaanpassung inklusive Icons.

Hintergrund

Zielsetzung und Handlungsfelder

Die Handlungsfelder im Klimaschutz setzen bei den wichtigsten Treibhausgasemittenten an: beim Verkehr, bei den Gebäuden, in Industrie, Gewerbe und Abfallwirtschaft sowie in der Landwirtschaft. Gleichzeitig werden weitere Handlungsfelder aufgezeigt, welche den Ausstoss oder die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre beeinflussen können: von natürlichen Kohlenstoffspeichern wie Holz oder landwirtschaftlich genutzten Böden über das hohe Innovationspotenzial der Aargauer Wirtschaft und das eigenverantwortliche Handeln von Bevölkerung und Wirtschaft bis hin zur Vorbildfunktion des Staates. Überall dort, wo der Kanton als Eigentümer, Arbeitgeber oder Beschaffer auftritt, kann er mit Partnern innovative und nachhaltige Lösungen ausarbeiten. Der Klimawandel wird auch bei einer starken Reduktion der Treibhausgasemissionen weiter voranschreiten. Somit sind – ergänzend zu Klimaschutzmassnahmen – auch Massnahmen zur Anpassung an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels notwendig. Für den Kanton Aargau sind das vor allem:

  • die zunehmende Hitzebelastung
  • die zunehmende Sommertrockenheit
  • das zunehmende Hochwasserrisiko
  • die Beeinträchtigung der Wasser-, Boden- und Luftqualität
  • die Veränderung der Lebensräume, Artenzusammensetzung und der Landschaft
  • die Verbreitung von Schadorganismen, Krankheiten und gebietsfremden Arten

Bei der Klimaanpassung geht es vor allem darum, die klimabedingten Risiken zu minimieren, die Chancen des Klimawandels zu nutzen und die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu erhöhen.

Systemgrenzen

Der Klimawandel ist ein weltweites Phänomen mit lokal sehr unterschiedlich ausgeprägten Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Der Aargau ist global betrachtet zwar klein, für die Schweiz hingegen als einer der bevölkerungsreichsten Kantone dennoch bedeutend. Die Klimastrategie des Kantons orientiert sich im Klimaschutz am Territorialprinzip, das heisst, es werden nur direkte Treibhausgasemissionen innerhalb des Kantons berücksichtigt. Graue Emissionen, die durch Konsum verursacht aber ausserhalb des Kantons produziert werden, sind bei der Bilanzierung nicht einbezogen. Diese vor- und nachgelagerten Emissionen, welche bei der Produktion von Konsumgütern und Lebensmitteln und bei der Bereitstellung der fossilen Treib- und Brennstoffe entstehen, erfordern zur langfristigen Eindämmung des Klimawandels weitere Massnahmen. Bei der Klimaanpassung berücksichtigt die Klimastrategie die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf das Kantonsgebiet.
Die Klimastrategie des Kantons Aargau konzentriert sich auf den Aufgaben- und Wirkungsbereich der kantonalen Verwaltung, während das private Verhalten vor allem durch Vorbildfunktion, Sensibilisierung und Bereitstellung von Grundlagen beeinflusst werden kann.

Schnittstelle Energie und Klima

Die Energiepolitik und damit auch der Zubau der erneuerbaren Energien ist in der Strategie energieAARGAU verankert. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist somit im Klimakompass nicht als eigenes Handlungsfeld aufgeführt. Sie ist aber mitentscheidend, damit die Dekarbonisierung von Verkehr, Gebäuden und Wirtschaft gelingen kann und deshalb in den entsprechenden Handlungsfeldern und Stossrichtungen enthalten sowie als eines der Hauptziele von energieAARGAU aufgeführt.
Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernkraft und der gleichzeitigen Elektrifizierung von heute vorwiegend fossil betriebenen Bereichen wie Verkehr und Gebäude (zum Beispiel Elektromobilität, Wärmepumpen) wird der Zubau neuer erneuerbarer Energien zu einer wichtigen Aufgabe und Herausforderung des Kantons, wie der Monitoring-Bericht zu energieAARGAU zeigt.

Schnittstelle Nachhaltigkeit und Klima

Mit dem Bericht Nachhaltige Entwicklung 2020 zeigt der Kanton Aargau bereits zum fünften Mal umfassend auf, wo er aus Sicht der nachhaltigen Entwicklung steht. Künftig soll die Klimathematik im Nachhaltigkeitsbericht stärker verankert werden.

Die UNO Agenda 2030 ist der globale Referenzrahmen für nachhaltige Entwicklung und der Bezugspunkt für die Nachhaltigkeitspolitik der Schweiz. Kernbestandteil sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die Klimastrategie des Regierungsrats trägt namentlich zur Erfüllung folgender Ziele bei: