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Klimastrategie Kanton Aargau

Klima-Metrik

Zeichnung Menschen auf Leiter, an Computer, auf Tablett, erstellen Grafiken, drehen an Zahnrädern und so weiter.
Shutterstock

Das Ziel der Klima-Metrik ist es, mithilfe von verschiedenen Indikatoren den Fortschritt in der Umsetzung der Klimastrategie zu dokumentieren und zu überprüfen. Wenn sich die Indikatoren nicht in die gewünschte Richtung entwickeln, sollen entsprechende Massnahmen ergriffen oder Anpassungen bei der Klimastrategie vorgenommen werden.

Die Klima-Metrik verschafft Transparenz, indem regelmässig Rechenschaft über den Fortschritt der Klimastrategie abgelegt wird.

Die Zielerreichung der Klimastrategie wird auf zwei Ebenen gemessen:

  • Ebene 1: Klima-Indikatoren
    Die erste Monitoring-Ebene prüft anhand von Indikatoren pro Handlungsfeld, ob sich die Klimastrategie gemäss den Zielen im Klimakompass entwickelt.
  • Ebene 2: Massnahmenplan
    Die zweite Monitoring-Ebene dokumentiert im Rahmen des jährlichen Massnahmenplans Klima den Fortschritt der Klimastrategie bei der Umsetzung und Wirksamkeit der einzelnen Massnahmen und Projekte.

Indikatoren der Handlungsfelder Klimaschutz

Das übergeordnete Ziel der Klimastrategie im Bereich Klimaschutz ist Netto-Null Treibhausgasemissionen bis im Jahr 2050.

Pro Handlungsfeld werden die bisherigen Treibhausgasemissionen auf der Fläche des Kanton Aargau ausgewiesen. Zusätzlich werden zwei lineare Absenkpfade aufgezeigt. Diese orientieren sich an den Energieperspektiven des Bundes. Die beiden Szenarien "Weiter wie bisher" und "Netto-Null 2050" werden auf den Aargau übertragen.

Bilanzierungsmethode

Diese Bilanzierungsmethode wird auch vom Bund für die Klima-Berichterstattung im Rahmen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verwendet. Dieses nationale Treibhausgasinventar wird jährlich vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) erstellt. Die webbasierte Software ECOSPEED Region berechnet daraus die kantonale Treibhausgasbilanz. Vorgelagerte Emissionen (z. B. Stromerzeugung, Rohstoffförderung, Raffinierung) und der internationale Flug- und Schiffsverkehr werden nicht berücksichtigt. Strom und erneuerbare Energien werden als CO2-frei angenommen. Die Treibhausgasemissionen werden heizgradtagbereinigt. Das bedeutet, dass die Emissionen des Wärmeverbrauchs über die Jahre verglichen werden können, obwohl es unterschiedlich kalte Jahre waren. Die Heizgradtagbereinigung vereinheitlicht solche Abweichungen.

Absenkpfade

Gemäss den Energieperspektiven des Bundes beschreibt das Szenario ZERO (entspricht der Zielsetzung Netto Null 2050) eine Entwicklung des Schweizer Energiesystems, welche bis 2050 mit dem Klimaziel Netto-Null Treibhausgasemissionen für die Schweiz kompatibel ist und weiterhin eine sichere Energieversorgung gewährleistet. Zentrale Vorgabe für das Szenario ZERO ist die Zielsetzung des Bundesrats einer klimaneutralen Schweiz. Dieses Szenario entwickelt die heutigen absehbaren Trends der technologischen Entwicklung in die Zukunft weiter. Das Szenario sieht vor, dass die Sektoren Haushalte und Verkehr, sowie der Anteil Dienstleistungen innerhalb des Sektors Wirtschaft und Industrie ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null senken. Um dies zu erreichen, wird von einer hohen und möglichst frühen Steigerung der Energieeffizienz sowie von einer deutlichen Elektrifizierung ausgegangen. Die Elektromobilität im Verkehr sowie Wärmepumpen und Wärmenetze im Gebäudebereich stellen Schlüsselinstrumente dar. Wärmenetze gewinnen insbesondere in urbanen Gebieten an Bedeutung. Synthetische Brenn- und Treibstoffe sowie Wasserstoff spielen eine untergeordnete Rolle. Bei Kehrichtverwertungsanlagen und der Zementproduktion wird Carbon Capture and Storage (CCS) eingesetzt, um fossile CO2-Emissionen zu vermindern. Verbleibende Treibhausgasemissionen werden durch Senken oder durch negative Emissionstechnologien im In- oder Ausland kompensiert. Dabei wird CO2 aus der Atmosphäre entfernt, wodurch bilanziell negative CO2- Emissionen generiert werden. Das umfasst technische Entnahmemethoden wie z. B. die Abscheidung und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre oder Biomasse-CCS, aber auch natürliche Entnahmemethoden wie die Aufforstung von Wäldern. Negative Emissionstechnologien sind jedoch kein Ersatz für umfassende Emissionsreduktionen.

Als Vergleichsbasis wird das Szenario Weiter-wie-bisher (WWB) betrachtet, um die zusätzlich notwendigen Massnahmen der Varianten zu bewerten. Dieses Szenario bildet die heute in Kraft gesetzten Instrumente der Energie- und Klimapolitik sowie die heutigen Marktbedingungen und sonstigen Rahmenbedingungen im Strommarkt ab (zum Stand 01.01.2019). Ein autonomer technischer Fortschritt wird unterstellt. Gegenwärtig in Diskussion befindliche, aber noch nicht in Kraft getretene Massnahmen (z. B. die vom Parlament verabschiedete Totalrevision des CO2-Gesetzes oder die Diskussion zur Revision des EnG und StromVG) sind nicht Bestandteil dieses Szenarios. Im Stromsektor erfolgt der Ausbau von erneuerbaren Energien, Wasserkraftwerken und sonstigen Kraftwerkskapazitäten ebenfalls unter Berücksichtigung bestehender Rahmenbedingungen. Im Szenario WWB wird das Netto-Null-Ziel nicht erreicht. Namentlich würde gemäss Energieperspektiven 2050+ weiterhin ein Ausstoss von schweizweit 32 Millionen Tonnen CO2-eq im Jahr 2050 resultieren.

Gesamtindikator Klimaschutz

Zusätzlich zu den Indikatoren der Handlungsfelder gibt es einen Gesamtindikator Klimaschutz. Dazu werden die Bereiche Verkehr, Haushalte, Wirtschaft und Industrie, Landwirtschaft und LULUCF (Land Use, Land Use Change and Forestry) zusammengefasst.

Es werden die bisherige Entwicklung und die Absenkpfade präsentiert. Da sich die Absenkpfade an den Energieperspektiven des Bundes orientieren, werden auch negative Emissionstechnologien (NET) im Ausland in den Pfad miteinbezogen. Es ist zu beachten, dass die Daten für die Bereiche Verkehr und LULUCF der Jahre 2019 und 2020 noch provisorisch sind. Es wurden die Werte von 2018 für die beiden folgenden Jahre übernommen, da die aktuellen Daten noch nicht verfügbar sind.

Datenquelle: EcospeedRegion, 2022
Datenquelle: EcospeedRegion, 2022

Die Indikatoren für die einzelnen Handlungsfelder im Bereich Klimaschutz können durch Klick auf die Handlungsfelder im Bild betrachtet werden:

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Indikatoren der Handlungsfelder Klimaanpassung

Die übergeordneten Ziele der Klimastrategie im Bereich Klimaanpassung sind die Reduktion klimabedingter Risiken bzw. die Nutzung von Chancen, ein verbesserter Umgang mit den klimabedingten Risiken und/oder eine gesteigerte Anpassungsfähigkeit der Systeme. Pro Handlungsfeld werden somit Indikatoren definiert, die aufzeigen, ob diese Ziele erreicht werden. Dabei wird zwischen Impact-Indikatoren (= Auswirkungen des Klimawandels) und Response-Indikatoren (= Wirkung einer Anpassungsmassnahme) unterschieden.

Die Indikatoren für die einzelnen Handlungsfelder im Bereich Klimaanpassung können durch Klick auf die Handlungsfelder im Bild betrachtet werden:

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