INV-VOR904 Speicher Jordegenhof, 1840 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-VOR904
Signatur Archivplan:VOR904
Titel:Speicher Jordegenhof
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Vordemwald
Ortsteil / Weiler / Flurname:Jordegenhof Oberbenzligen
Adresse:Geissbachweg 2
Versicherungs-Nr.:143
Parzellen-Nr.:317
Koordinate E:2635490
Koordinate N:1235234
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2635490&y=1235234

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1840
Grundlage Datierung:Michaeliskarte

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Zum 1958 abgebrannten Jordegenhof gehöriger Stöcklispeicher wohl aus dem frühen 19. Jahrhundert, der durch seine eigenwillige Form und Nutzungsorganisation auffällt. Das in Mischbauweise aus Stein, Fachwerk und Holz errichtete, mit Walmdach und Giebel sowie einer zweiseitigen Obergeschosslaube ausgestattete Gebäude wurde vermutlich von Beginn weg als Schmiedewerkstatt, Speicher und Keller, später auch als Brennerei und einfacher Wohnraum genutzt. Der intakt erhaltene Kleinbau vertritt exemplarisch den Typus des multifunktionalen landwirtschaftlichen Nebengebäudes, wie es im ländlich-bäuerlichen Umfeld früher häufig anzutreffen war.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Während das Bauernhaus des Jordegenhofs 1958 nach einem Blitzschlag abgebrannt ist, blieb das zugehörige Speichergebäude bis heute in weitgehend ursprünglichem Zustand erhalten. Die in spätbarocker Formensprache gehaltenen Laubenpfosten und profilierten Fensterbänke deuten auf eine Bauzeit im frühen 19. Jh. hin. Eine Jahrzahl 1860 am Türsturz der Brennerei bezieht sich wohl auf einen Umbau, der eine deutliche Erhöhung des Versicherungswertes zur Folge hatte [1]. Zu dieser Zeit dürfte die Südfassade im Obergeschoss und Giebelbereich in Fachwerk erneuert und der dahinter liegende Wohnraum mit grösseren Fensteröffnungen ausgestattet worden sein. Im Verlauf des 20. Jh. erfolgte eine seitliche Erweiterung des ursprünglich schmalen Baukörpers durch einen Schweinestall- und ein Schopfanbau unter abgeschlepptem Dach.
Beschreibung:Der besondere Charakter des Gebäudes zeigt sich schon in der Form des Daches, welches auf der Nordseite als geknicktes Walmdach (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl) und auf der Südseite als Giebel ausgebildet ist. Das Erdgeschoss besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit sorgfältig gefügten Sandstein-Eckquadern. Grossrechteckige Fensteröffnungen belichten die beiden durch eine massive Innenmauer getrennten Räume, welche erst durch einen nachträglichen Mauerdurchbruch miteinander verbunden wurden. Der Zugang zur Schmitte erfolgt auf der nördlichen Schmalseite über ein grosszügiges ebenerdiges Rechteckportal mit vierteiligem gestemmtem Türblatt, der Eingang in die südliche Brennerei liegt auf der östlichen Traufseite. Unter der südlichen Gebäudehälfte befindet sich ein Gewölbekeller, welcher vom Schmittenraum aus über eine abgedeckte Innentreppe erschlossen ist.
Über dem gemauerten Sockelgeschoss erhebt sich der nördliche Speicherteil als Ständerkonstruktion mit Bohlenfüllungen und verblatteten Kopfhölzern zur Wandaussteifung. Dier auskragende Dachfläche schützt eine auf der nördlichen Giebel- und östlichen Traufseite verlaufende Obergeschosslaube mit getrennten Eingängen in die beiden Räume. Am südlichen Gebäudeteil ist die Bohlenausfachung nachträglich durch ein Fachwerk mit grossen, regelmässig angelegten Fenstern ersetzt worden (Blattsassen der ehemaligen Kopfhölzer auf der Ostseite noch erkennbar). Vermutlich geschah dies in Zusammenhang mit dem Einbau eines kleinen, aus Küche und Stube bestehenden „Stöcklis“, welches allerdings eher als Knechtenkammer und weniger als eigentlicher Alterswohnteil zu interpretieren ist. Von der seit jeher sehr schlichten Innenausstattung sind ein blechener Rauchfang in der Küche, eine Brettertür mit Rahmenwerk und ein einfaches Feldertäfer in der Stube erhalten (Inneres gemäss Kurzinventar von 1992).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0667-0669: Brandkataster Vordemwald, 1850-1938. 1859: Zuwachs wegen Verbesserung von 850 auf 1500 Fr.; 1864: Zuwachs durch Vergrösserung von 1500 auf 3200 Fr.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0667-0669: Brandkataster Vordemwald, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46998
 

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