INV-OBR903 Kaplanei, 1668 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBR903
Signatur Archivplan:OBR903
Titel:Kaplanei
Bezirk:Baden
Gemeinde:Oberrohrdorf
Adresse:Ringstrasse 14
Versicherungs-Nr.:14
Parzellen-Nr.:536
Koordinate E:2666156
Koordinate N:1252360
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666156&y=1252360

Chronologie

Entstehungszeitraum:1668
Grundlage Datierung:Inschrift (Rundbogenportal Nordwestfassade)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kaplanei
Epoche / Baustil (Stufe 3):Barock

Dokumentation

Autorschaft:Hans Kappeler, Mellingen; Hans Conradt, Bellikon
Würdigung:Schlank proportionierter, dreigeschossig aufragender Mauerbau unter geknicktem Krüppelwalmdach, der 1668 als Kaplanei errichtet wurde. Das Gebäude bewahrt seine für die Bauzeit charakteristische Fassadengliederung mit schönen, gekehlten Fenstergewänden und einem stattlichen Rundbogenportal aus Muschelkalk. Unmittelbar gegenüber der Pfarrkirche an der Einmündung der Niederrohrdorferstrasse gelegen, kommt der Kaplanei für das Ortsbild von Oberrohrdorf eine ausgesprochen zentrale Rolle zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Kaplanei wurde durch Hans Kappeler von Mellingen und Hans Conradt von Bellikon erbaut, mit denen das Spital Baden als Kollator der Pfarrkirche 1668 ein Maurerverding abschloss [1]. Sie diente dem erst 1666 zur Entlastung des rührigen Oberrohrdorfer Pfarrers Matthias Feurer eingesetzten Kaplan als Wohnsitz. Feurer selbst, unter dessen Ägide die Pfarrkirche 1638-1642 durch einen Neubau ersetzt worden und dem es 1652 gelungen war, für diese den Reliquienleib des Katakombenheiligen Castorius zu erhalten, war seit 1650 Dekan des neu geschaffenen Kapitels Regensberg. Weil der Kaplan auch die Führung der von Feurer gegründeten Volksschule übernehmen sollte und ein geeignetes Schullokal fehlte, wurde im Erdgeschoss der neuen Kaplanei ein Unterrichtszimmer eingerichtet.
1989/90 erfolgte eine Aussen- und Innenrenovation (Architekturbüro Daniel Zehnder, Niederrohrdorf). Seither beherbergt das Gebäude im Erdgeschoss das Pfarreisekretariat, in den Obergeschossen Gruppenräume und im Dach einen kleinen Saal.
Beschreibung:Unmittelbar gegenüber der Pfarrkirche und im Fluchtpunkt der Niederrohrdorferstrasse gelegen , nimmt die ehemalige Kaplanei im Ortsbild von Oberrohrdorf eine prägende Stellung ein. Sie wird vom Kirchenbezirk nur durch die 1863 mit der Erneuerung des Friedhofs in dieser Form angelegte Ringstrasse getrennt [2]. Der schmächtige, dreigeschossig aufragende spätgotische Mauerbau liegt unter einem leicht geknickten Krüppelwalmdach (Sparrenkonstruktion, schon vor der jüngsten Renovation erneuert [3]). Die Trauffassaden und die etwas schmalere südwestliche Stirnfront zählen je zwei Achsen breiter, annähernd quadratischer Rechteckfenster mit sorgfältig gearbeiteten Kehlgewänden aus Muschelkalk. Der alte Hauseingang, der heute nur noch die Pfarreiräumlichkeiten im Erdgeschoss erschliesst, liegt in der linken Achse der zur Kirche gewandten nördlichen Traufseite. Er besitzt ein hübsch profiliertes Rundbogengewände, in dessen Scheitelstein das Baudatum 1668 eingemeisselt ist. Zwei Kragsteine in der nach Südwesten gerichteten vorderen Stirnfront verraten, dass hier früher ein Klebdach als Witterungsschutz der Fenster angebracht war. Die zwei Fenster des Dachgeschosses sind eine Zutat von 1990 und ersetzten ein schmales, einzelnes Giebellicht.
Vor der nordöstlichen Stirnseite liegt ein modern gestalteter, holzverkleideter Pultdachanbau von 1990, der einen früheren Holzschopf ersetzte und Treppenhaus sowie Heizung und WC-Anlagen des Gebäudes enthält. Das darüber liegende Giebelfeld zeigt seit 1990 freigelegtes, grossflächig verglastes Riegelwerk.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Oberrohrdorf 4037-3.
Anmerkungen:[1] StadtA Baden, Urk. Nr.1802, nach Hoegger Kdm AG VI 1976, S. 448, Anm. 60.
[2] Meier 1980, S. 51f.
[3] Hoegger Kdm AG VI 1976, S. 448.
Literatur:- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, hg. v. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 116.
- Peter Hoegger, Baden, Ennetbaden und die oberen Reusstalgemeinden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VI), Basel 1976, S. 448.
- Ph. Kaufmann, Aus der Geschichte der Pfarrei Rohrdorf, in: Badener Neujahrsblätter 1940/41, S.43-51.
- Hans Meier, Rohrdorf. Land und Leute im Wandel der Zeit, Oberrohrdorf 1980, S. 23.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44274
 

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