INV-MUT925 Rotherdstrasse 7,9, 1721 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUT925
Signatur Archivplan:MUT925
Titel:Rotherdstrasse 7,9
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Murgenthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Balzenwil, Usser Hasli
Adresse:Rotherdstrasse 7,9
Versicherungs-Nr.:319 A, 319 B
Parzellen-Nr.:814, 1561
Koordinate E:2632735
Koordinate N:1232180

Chronologie

Entstehungszeitraum:1721
Grundlage Datierung:Inschrift (Hocheinfahrt)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Breit in freier Landschaft stehendes Doppelbauernhaus unter Walmdach. Das Haus bewahrt Teile der Hochstudkonstruktion und des alten Wandgefüges. Im Innern ist es weitgehend modernisiert. Zusammen mit dem benachbarten Bauernhaus bildet es ein von weither sichtbares Ensemble in einer Geländemulde vor dem Waldrand des Chlosterwäldlis und prägt die Landschaft im Südwesten des Ortsteils Balzenwils.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Haus wurde von Beginn an als Doppelhaus im Typus eines Mittertennhauses konzipiert und entlang des Firstes in zwei Hauseinheiten geteilt. 1938 war es noch teilweise mit Schindeln gedeckt [1]. Der Stall wurde in den 1930er-Jahren neu aufgemauert. Das Tenn der nordöstlichen Haushälfte (Vers.-Nr. 319B) in den 1970er-Jahren [2]; jenes der südwestlichen (Vers.-Nr. 319A) in den 1980er-Jahren zu Wohnzwecken ausgebaut [3]. Beide Wohnteile sind im Innern grösstenteils modernisiert; die historische Bausubstanz hat sich vor allem am Äussern und in der Dachkonstruktion erhalten.
Beschreibung:Der zweigeschossige Bohlenständerbau steht auf einem Eichenschwellenkranz, der auf einem verputztem Mauersockel über zwei Gewölbekellern ruht. Das mächtige Walmdach birgt eine Hochstudkonstruktion; der Walm an den Stirnseiten der beiden Wohnteile ist zu einem Querschild zurückgestutzt und ruht auf beschnitzten Bügen. Zwei Hochstüde beidseits des Tenns sind noch vorhanden. Anlässlich der Umdeckung des Dachs von Schindeln auf Ziegel wurde die Dachkonstruktion über dem Ökonomieteil vollständig erneuert und mit einem liegenden Stuhl verstärkt. Über dem Wohnteil sind First und Unterfirst, Hahnenbalken und Fristsäule sowie die Sperrrafen und die Rafenlage rauchgeschwärzt, was auf ein hohes Alter weist. Die gedeckte Hocheinfahrt an der Südwestseite besitzt über dem Tor einen mit "1721" datierten Hahnenbalken. Die Hocheinfahrt ist erst nach 1900 entstanden [4]. Demnach handelt es sich beim datierten Hahnenbalken um ein wiederverwendetes Konstruktionsholz.
Die nordöstliche Traufseite zeigt Teile der bauzeitlichen Wandkonstruktion mit durchgehendem profiliertem Brustholz, beschnitzten Bügen und angeblatteten Kopfhölzern mit Fase. Die traufseitigen Lauben dürften schon im 19. Jahrhundert ausgebaut worden sein. Im weitgehend modernisierten Innern des Wohnteils hat sich in der Stube der südwestlichen Haushälfte (Vers.-Nr. 319A) ein grüner Kachelofen aus der ersten Hälfte des 20. Jh. mit Sitzkunst und reliefierten Frieskacheln erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG: CA-0001/0633 (1899–1938), Vers.-Nr. 319, Brandkataster Gemeinde Murgenthal.
[2] Gemeinde Murgenthal, Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 32/78.
[3] Gemeinde Murgenthal, Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 57/86.
[4] StAAG: CA-0001/0633 (1899–1938), Vers.-Nr. 319, Brandkataster Gemeinde Murgenthal.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau. Bd. 2, Baden 2002, S. 247 u. Abb. 521.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0633 (1899–1938), Vers. Nr. 319, Brandkataster Gemeinde Murgenthal.
- Gemeinde Murgenthal Baugesuchsarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43026
 

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