Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-MUT923 |
Signatur Archivplan: | MUT923 |
Titel: | Dorfstrasse 31 |
Bezirk: | Zofingen |
Gemeinde: | Murgenthal |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Glashütten, Gadligen |
Adresse: | Dorfstrasse 31 |
Versicherungs-Nr.: | 190 |
Parzellen-Nr.: | 1321 |
Koordinate E: | 2630357 |
Koordinate N: | 1234397 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Stattlicher Vielzweckbau mit spätbarocker Fassade an gut einsehbarer Lage. Der Bau steht traufständig am westlichen Rand des Ortsteils Glashütten an der von Hohwart zum Dorfkern von Glashütten aufsteigenden Strasse. Dank seines gut erhaltenen äusseren Erscheinungsbilds kommt ihm als einer der an Bauschmuck reichsten Bauten der Gemeinde eine hohe architekturgeschichtliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Bau dürfte um 1800 entstanden sein. 1875 gehört er Niklaus Weber aus Niederösch BE, 1888 Jakob Weber. Damals wird das Haus beschrieben als "Wohnhaus 2stök mit Scheune a. Stein u. Holz mit 1 gew. u. 1 Tremkeller" [1]. Dieser verkauft das Haus 1909 an Hans Bigler aus Vielbringen bei Worb BE [2]. Nach mehreren Handänderungen kommt das Haus 1921 [3] in den Besitz der Familie Suter aus Mühleberg BE, der es bis heute gehört und die bis 2015 hier eine Landwirtschaft betrieb [4]. An wichtigen Baumassnahmen sind zu nennen: 1909 Neugestaltung des Eingangsbereichs, Aufmauerung der Scheune in den 1930er-Jahren und nach 1945 Ausbau des Dachgeschosses und Ersatz des östlichen Dachwalms durch einen knappen Gerschild. |
Beschreibung: | Das stattliche Bauernhaus steht traufständig zur Dorfstrasse etwas unterhalb des Dorfkerns von Glashütten. Es steht etwas von der Strasse zurückversetzt in intakter Nahumgebung mit umfriedetem Garten vor dem Wohnteil und Brunnentrog aus Kalkstein vor dem Ökonomieteil. Als Mittertennhaus konzipiert, setzt es sich aus einem massiven verputzten Wohnteil, hölzernem Tenn und in den 1930er-Jahren aufgemauerter Scheune zusammen. Das Gerschilddach an der östlichen Stirnseite geht auf den nach 1945 vorgenommen Ausbau des Dachgeschosses zurück und ersetzte ein weit vorkragendes geknicktes Vollwalmdach wie es in Glashütten dem Pfarrhaus (Bauinventarobjekte MUT917) und ursprünglich dem Gasthof zum Löwen (Bauinventarobjekte MUT916) eigen war. An der rückwärtigen Nordseite befindet sich eine Obergeschosslaube auf sorgfältig gestalteten Holzsäulen mit Entasis. Das Hauptmerkmal des Gebäudes ist die sechsachsige südliche Traufseite des zweigeschossigen Wohnteils. Die spätbarocke Fassade lebt vom Wechsel zwischen gehauenen Sandsteingliederungen und den verputzten Flächen, wobei der grobkörnige, orangefarbene Putz nicht ursprünglich ist. Von den ursprünglichen Eckpilastern sind nur noch die kapitellartigen Gesimse zu sehen. Die Fenster und der Hauseingang weisen nach aussen Stichbogen auf und werden im Rhythmus der vom Putz ausgesparten geschweiften Brüstungen von profilierten Verdachungen bekrönt. Die profilierten Fensterbänke und die womöglich originalen Fensterläden mit beweglichen Jalousien tragen zum feingliedrigen Charakter der Fassade bei. Die Haustür mit Oblicht ist eine jüngere Rekonstruktion. An der östlichen Giebelseite wiederholen sich die nach aussen stichbogigen Fensterstürze, wobei jene des Dachgeschosses zusammen mit den Lünettenfenstern erst nach 1945 hinzugekommen sind. Der quer zum First verlaufende Gewölbekeller liegt unter der Küche im nordöstlichen Hausteil. Das Innere wird durch einen durchgehenden Quergang an der Wand zum Tenn erschlossen. Im Innern haben sich bauzeitliche Deckenbalken in der 1974 erneuerten Stubendecke im Erdgeschoss erhalten. Die meiste Ausstattung stammt aus dem frühen 20. Jh., etwa der gemäss Fussbodenmosaik 1909 unter H[ans] [B]igler neu gestaltete Eingangsbereich oder der aus grünen Reliefkacheln aufgesetzte Kachelofen mit Sitzkunst in der Stube des Erdgeschosses. |
Anmerkungen: | [1] StAAG: CA.0001/0646 (1875–1898), Versicherungs-Nr. 211, Brandkataster Gemeinde Riken. [2] StAAG: CA.0001/0633 (1898–1938), Brandkataster Gemeinde Murgenthal. [3] Überbundsanzeige 1909, Privatarchiv. [4] Freundliche Mitteilung des Hauseigentümers am 1.11.2023. |
Literatur: | - Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band 1, Basel 1948, S. 286. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0646 (1875–1898), Vers.-Nr. 211, Brandkataster Gemeinde Riken. - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0633 (1898–1938), Vers.-Nr. 190, Brandkataster Gemeinde Murgenthal. - Überbundsanzeige 1909, Privatarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43014 |
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