INV-MUT904 Speicher Gass, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUT904
Signatur Archivplan:MUT904
Titel:Speicher Gass
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Murgenthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Riken
Adresse:bei Gass 5
Versicherungs-Nr.:99
Parzellen-Nr.:1419
Koordinate E:2631227
Koordinate N:1236403

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Als Bohlenständerbau konstruierter zweigeschossiger Speicher unter mit Biberschwanzziegel gedecktem Gerschilddach mit offener Flugsparrenkonstruktion. Im Innern des Erdgeschosses sind die Kornkästen mit unterteilten Gefachen für die verschiedenen gelagerten Körnersorten vorhanden. Der Speicher steht gegenüber dem zugehörigen Bauernhaus Gass 6 und ist von weitem sichtbar. Zusammen bilden die Gebäude eine torähnliche Situation an der vom Ortskern Riken nach Nordosten führenden Gass.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Speicher stand ursprünglich gemäss Michaeliskarte auf der gleichen Seite der Gasse wie das Bauernhaus. Auf der Siegfriedkarte ist er an ähnlicher Stelle wie heute eingezeichnet. Die Beschreibungen im Brandkataster von 1875 [1] und in der Fachliteratur von 1948 [2] sprechen von einem zweigeschossigen Speicher. Gemäss Auskunft des Eigentümers wurde der Speicher in den 1980er-Jahren aus dem Berner Oberland hierher transloziert [3]. Damals dürfte das Dachgeschoss ausgebaut worden sein. Gesichert aus den 1980er-Jahren stammen die Bretterverschalungen des Treppenaufgangs und der Obergeschosslauben sowie Teile der Klebdachkonstruktion und des Fluggespärres. Ebenso geht sein heutiger, von der Strasse um einige Meter zurückversetzte Standort auf die Renovation in den späten 1980er-Jahren zurück.
Beschreibung:Die zweigeschossige Bohlenständerkonstruktion des Speichers steht auf einem Schwellenkranz aus Eichenholz mit überkämmten Eckverbindungen und wird von einem weit ausladenden Gerschilddach beschirmt. Die Ausfachungen bestehen aus tannenen, liegenden Bohlen und werden durch eingezapfte Kopfhölzer verstärkt. Die Lauben, das Klebdach und die Fluggespärre ruhen auf unverzierten Stützbügen.
Eine dreiseitige durchgehende Obergeschosslaube umzieht den Bau. Die Eingangsseite zur Strasse hin ist mit einem grosszügig bemessenen Klebdach als Vordach für den Erdgeschosseingang ausgestattet. Dieser besitzt ein profiliertes Sturzholz, eine mit aufgedoppeltem Rahmenwerk versehene Brettertür und ein hölzernes Schloss, das über ein Handloch zu bedienen ist. Der Treppenaufgang an der südwestlichen Traufseite führt auf die Obergeschosslaube. Der Eingang zum Ober- und Dachgeschoss liegt auf der von der Strasse abgewandten Giebelseite. Die beiden oberen Geschosse öffnen sich zur Strasse hin mit Kreuzsprossenfenstern mit Schiebeflügeln. Es handelt sich dabei um neue Nachbildungen von alten Fenstern. Der Ausbau des Dachgeschosses ist ebenfalls modern.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG: CA.0001/0646 (1875–1898). Vers.-Nr. 68, Brandkataster Gemeinde Murgenthal.
[2] Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band 1, Basel 1948, S. 285.
[3] Freundliche Mitteilung von Stefan Angele am 25.10.2023.
Literatur:- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band 1, Basel 1948, S. 285.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau. Bd. 2, Baden 2002, Abb. 744.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0646 (1875–1898). Vers.-Nr. 68, Brandkataster Gemeinde Murgenthal.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42900
 

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