INV-KOB903 Schweri-Haus, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KOB903
Signatur Archivplan:KOB903
Titel:Schweri-Haus
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Koblenz
Adresse:Hinterdorfstrasse 13
Versicherungs-Nr.:77
Parzellen-Nr.:817
Koordinate E:2660028
Koordinate N:1273428
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660028&y=1273428

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Hoch aufragendes, massiv gemauertes Wohnhaus, das wie die ehemals benachbarte alte Verenakirche wohl nach dem Dorfbrand von 1795 erbaut wurde. Das einst zum Abbruch vorgesehene und fast vollständig ausgekernte Haus bewahrt trotz seiner starken Veränderungen am Äusseren noch wesentliche Elemente seiner ursprünglichen Erscheinung. Zusammen mit der um 1960 nach der Vollendung ihrer Nachfolgerin (Bauinventarobjekt KOB909) abgebrochenen alten Verenakirche begrenzte das Haus einst den hier gelegenen Kirchhof. Weiterhin korrespondiert es mit dem südwestlich gelegenen sogenannten Schloss (Kantonales Denkmalschutzobjekt KOB003), weshalb ihm für das Ortsbild von Koblenz eine erhebliche Bedeutung zukommt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Unmittelbar neben dem „Schweri-Haus“ stand früher die alte Kirche, die nach der Fertigstellung des Neubaus (Bauinventarobjekt KOB909) im Jahr 1959 abgebrochen wurde [1]. Wie diese dürfte das Gebäude nach dem Dorfbrand von 1795 entstanden sein, eine nähere Verbindung zur Verenakapelle scheint indes nicht zu bestehen [2]. Seinen Namen erhielt das Haus von der alteingesessenen Familie Schweri, der es über mehrere Generationen gehörte.
Nach einem Brand erfolgte um 1990 anstelle eines bereits geplanten Abbruchs eine durchgreifende Erneuerung mit dem Einzug von Betondecken, neuer Grundrissgestaltung sowie einem Dachausbau.
Beschreibung:Das „Schweri-Haus“ erhebt sich als mächtiger Mauerbau traufständig an der Hinterdorfstrasse. Zusammen mit der südlich hinter dem Gebäude gelegenen, nach 1959 abgebrochenen alten St. Verena-Kirche begrenzte es früher den südwestlich anschliessenden Kirchhof, der erst um 1990 ganz aufgelassen wurde. Weiter südwestlich erhebt sich in Blickdistanz das sogenannte Schloss (Kantonales Denkmalschutzobjekt KOB003), zu dem das Schweri-Haus mit seiner wuchtigen Erscheinung als Pendant wirkt. Mit einiger Sicherheit enthielt das Sockelgeschoss des dreigeschossig aufragenden Gebäudes ursprünglich keine Wohnräume, sondern wurde als freiliegender Keller zur Vorratshaltung genutzt. Die beiden Wohnetagen zeigen strassenseitig nach Nordwesten vier leicht asymmetrisch verteilte und zur Mitte gerückte Fensterachsen mit gefalzten Rechtecklichtern, die nach Südwesten gerichtete Stirnseite deren zwei. Die Fensteröffnungen der um einen Balkon ergänzten Rückfront sind gewändelos in das Mauerwerk eingeschnitten und in ihrer heutigen Verteilung wohl Ergebnis der Renovation um 1990. Das knappe, geknickte Satteldach ist an den Stirnseiten fassadenbündig ausgebildet. Vor der nordöstlichen Stirnseite liegt ein ebenfalls gemauerter und wohl schon früh bestehender Pultdachanbau, der gegenüber der Flucht des Hauptgebäudes leicht abgeknickt ist.
Unmittelbar westlich neben dem Haus liegt auf der Nachbarparzelle der Eingang zum alten Friedhof, der heute als Spielplatz eingerichtet ist. Er bewahrt noch das alte Friedhofsportal aus dem 19. Jh., das aus zwei Pfosten mit profilierten Abdeckplatten und einem einfachen Eisentor mit Gusseisenaufsätzen besteht.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] In Koblenz bestand in Verbindung mit dem Verenakult schon früh eine Kapelle. Die Alte Kirche war 1796 als Ersatz der beim Dorfbrand im Vorjahr abgebrannten Kapelle erbaut und 1813 erweitert worden. 1927 wurde sie zur Pfarrkirche. Vgl. Mittler 1937, S.138f.
[2] Freundl. Auskunft von Herrn Alfred Frei, Gemeindeschreiber Koblenz, 1999.
Literatur:- Otto Mittler, Katholische Kirchen des Bistums Basel, Bd.5: Kanton Aargau, Olten 1937, S.138f. (zum Kontext).
- Christophe Seiler, Geschichte von Koblenz im 20. Jahrhundert, Koblenz 1990 (Sonderdruck aus: 5 mal 80 Jahre. Albert Stoll und sein Unternehmen, Kulturgeschichte des Bürostuhls, Geschichte von Koblenz und Waldshut, Koblenz 1990), S. 95 (hist. Aufnahme).
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38634
 

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