INV-GEB903 Unteres Schulhaus, 1843-1844 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEB903
Signatur Archivplan:GEB903
Titel:Unteres Schulhaus
Bezirk:Baden
Gemeinde:Gebenstorf
Adresse:Dorfstrasse 2
Versicherungs-Nr.:87
Parzellen-Nr.:528
Koordinate E:2660475
Koordinate N:1259138
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660475&y=1259138

Chronologie

Entstehungszeitraum:1843 - 1844
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Zweigeschossiger Biedermeierbau, der 1843/44 gleichzeitig mit seinem katholischen Pendant als Schulhaus für die reformierten Kinder errichtet wurde. Der in zeittypischer Weise schmucklos-nüchtern gestaltete Bau ist in der äusseren Erscheinung trotz einiger Veränderungen noch in seinen wesentlichen Merkmalen erhalten. Gegenüber der katholischen Kirche besetzt er in der Biegung der Dorfstrasse eine für das Ortsbild von Gebenstorf zentrale Position.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nachdem sich die Gebenstorfer Bevölkerung im Gefolge der Spinnereieröffnung von 1803 bis 1837 mehr als verdoppelt hatte, forderte der Bezirksschulrat beide Konfessionen auf, ihre Schulstuben zu vergrössern, am besten durch den Bau eines gemeinsamen Schulhauses. Da man sich über die Kostenteilung nicht einigen konnte, wurden 1843/44 trotz Vermittlungsversuchen durch Bezirks- und Kantonsschulrat wie auch die Kantonsregierung zwei Schulhäuser gebaut. Im oberen, katholischen Schulhaus brachte man zusätzlich die Gemeindekanzlei, das Archiv und ein Arrestlokal unter, im unteren, reformierten, die gemeinsam bezahlte Arbeitsschule und eine Lehrerwohnung [1].
Von den beiden Schulhäusern, die nach den gleichen Plänen erbaut worden waren, wurde das obere (Vers.-Nr. 98) im Lauf des 20. Jh. grossen baulichen Veränderungen unterzogen, während das untere sein ursprüngliches Erscheinungsbild im wesentlichen bewahren konnte. Eine Zutat ist der ostseitige Quergiebelanbau, der die Toilettenanlagen aufnimmt. Im Zusammenhang mit einem Strassenausbau wurde wohl 1959 der ehemals stirnseitige Eingang an die westliche Trauffassade verlegt [2]. Heute wird das Gebäude von verschiedenen Einrichtungen der Gemeinde genutzt.
Beschreibung:Das Untere Schulhaus steht gegenüber der katholischen Pfarrkirche auf der Innenseite der in einer Kurve verlaufenden Dorfstrasse und tritt damit im Ortsbild von Gebenstorf prominent in Erscheinung. Der zweigeschossige, giebelständig an die Strasse gerückte Biedermeierbau ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet und mit einem knappen Rafendach versehen. Zeittypisch sind auch die streng axiale Durchbildung der fünf mal drei Fensterachsen zählenden Fassaden und die schlichte Ausformung der steinernen rechteckigen Fensterrahmen mit Ladenfalz und kantigem Sims. Ein charakteristisches biedermeierliches Zierelement bilden die Lünetten (Halbrundfenster) im Giebelfeld. Zur Strasse hin sitzt der Bau auf einem hohen Sockelgeschoss mit ebenenerdigem, mittigem Kellereingang. Vor diesem führte ursprünglich eine doppelläufige Freitreppe zum axial gelegenen Haupteingang, wie dies auf einer historischen Fotografie des analog gestalteten Oberen Schulhauses noch erkennbar ist (vgl. Bilddokumentation). Seit einer Strassenverbreiterung wohl im Jahr 1959 liegt der Eingang in der zweiten Achse der westlichen Trauffassade. Vor der östlichen Trauffassade liegt in asymmetrischer Anordnung ein gleichfalls nachträglicher Quergiebelanbau.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Geschichtliches nach Sauerländer / Steigmeier 1997, S. 61.
[2] Umbaupläne im Gemeindearchiv.
Literatur:- Dominik Sauerländer / Andreas Steigmeier „Wohlhabenheit wird nur Wenigen zu Theil“. Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf, Gebenstorf 1997, S. 61.
- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 47.
Quellen:- Gemeinde Gebenstorf, Baugesuchsarchiv; Umbaupläne 1959.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35100
 

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