INV-FIB902 Alte Birmenstorferstrasse 3, 1812 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIB902
Signatur Archivplan:FIB902
Titel:Alte Birmenstorferstrasse 3
Bezirk:Baden
Gemeinde:Fislisbach
Adresse:Alte Birmenstorferstrasse 3
Versicherungs-Nr.:31
Parzellen-Nr.:1327
Koordinate E:2664314
Koordinate N:1254389
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664314&y=1254389

Chronologie

Entstehungszeitraum:1812
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohn- und Geschäftshaus

Dokumentation

Würdigung:Das 1812 erbaute und 1820 durch Aufstockung und Anbau erweiterte ehemalige Schulhaus, ist ein schlichter klassizistischer Bau, der sein Äusseres weitgehend bewahrt hat. Als erstes Schulhaus besitzt das Gebäude für die Ortsgeschichte einen hohen Stellenwert. Das heute als Wohn- und Geschäftshaus dienende Gebäude markiert im Verband mit dem Nachbarhaus (Bauinventarobjekt FIB903) die Einmündung der Alten Birmenstorferstrasse in die Badenerstrasse und macht damit ein Stück des alten, nach dem Dorfbrand von 1848 veränderten Wegnetzes noch erlebbar.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das ehemalige Schulhaus auf der Westseite der Alten Birmenstorferstrasse wurde 1812 als eingeschossiger Bau in Betrieb genommen. Schon 1820 musste das Häuschen aufgestockt und um einen Erschliessungstrakt mit Aborten erweitert werden, um eine zweite Schulstube einrichten und die Gesamtschule in eine obere und eine untere Schule aufteilen zu können [1]. "In einem Schulzimmer von 9,95 m Länge und 6,75 m Breite sowie 2,82 m Höhe unterrichtete [im Schuljahr 1896/97] ein Lehrer mit Namen Robert Peterhans 71 Schüler in 4 Klassen, und im nächsten Jahr waren es 79, die sich beugten über die Pulte" [2]. 1912 erfolgte der Umzug in das neu erstellte Schulhaus Grabenäcker (Bauinventarobjekt FIB901), das heute als Gemeindehaus dient. Der Altbau gelangte in private Hände und wurde fortan als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Erste Besitzer waren der Schuhfabrikant Josef Schibli und sein Bruder Martin, die 1920 in das markante Haus mit Ladenlokal an der Badenerstrasse 1 wechselten (Bauinventarobjekt FIB915) [3]. Die Neugestaltung der stirnseitigen Dachfenster und die Lukarnen zeugen von einem späteren Ausbau des Dachgeschosses. Für den Laden im Erdgeschoss wurde neben dem Treppenhaustrakt ein direkter Eingang geschaffen.

Zusammen mit dem Nachbarhaus Alte Birmenstorferstr. 1 (Bauinventarobjekt FIB903), das in der 2. Hälfte des 19. Jh. anstelle des Spritzenhauses errichtet wurde, lässt das ehemalige Schulhaus noch den ursprünglichen Strassenverlauf erahnen, der nach dem Dorfbrand von 1848 im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach Osten verlegt wurde (vgl. auch Bauinventarobjekte FIB908A-E).
Beschreibung:Das ehemalige Schulhaus ist ein klein dimensionierter, zwei auf drei Achsen zählender Mauerbau mit zwei Geschossen, die durch ein Gurtgesims voneinander getrennt sind. Nordseitig schliesst ein Quergiebelanbau mit dem Treppenaufgang und den Abortanlagen an. Das Satteldach ist gerade ausgebildet und ruht auf Pfetten, deren Köpfe mit vorgeblendetem Laubsägedekor akzentuiert sind. Die regelmässig angeordneten Rechtecklichter weisen schlichte gefalzte Steinrahmen auf. Im strassenseitigen Giebel ersetzen sie ein ursprünglich vorhandenes Zwillingsfenster, wie es sich bis heute auf der Rückseite sowie am Nachbarhaus Alte Birmenstorferstrasse 1 (Bauinventarobjekt FIB903) erhalten hat. Sie dürften wie die drei jüngeren Lukarnen gegen Süden im Zusammenhang mit dem Dachausbau entstanden sein.
Rechtwinklig zum alten Haupteingang, der in das Treppenhaus führt, befindet sich ein direkter Ladenzugang. Das Erdgeschoss ist auf der Südseite durch einen modernen Zwischentrakt mit dem Nachbargebäude (Bauinventarobjekt FIB903) verbunden.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Fislisbach 1984, S. 21.
[2] Fislisbach 1984, S. 41-42.
[3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938.
Literatur:- Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 21, S. 101 (Abb.).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34266
 

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