INV-FIB901 Gemeindehaus, Altes Schulhaus Grabenäcker, 1911-1912 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIB901
Signatur Archivplan:FIB901
Titel:Gemeindehaus, Altes Schulhaus Grabenäcker
Bezirk:Baden
Gemeinde:Fislisbach
Adresse:Badenerstrasse 30
Versicherungs-Nr.:139
Parzellen-Nr.:1227
Koordinate E:2664407
Koordinate N:1254581
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664407&y=1254581

Chronologie

Entstehungszeitraum:1911 - 1912
Grundlage Datierung:Inschrift (Gewände Eingangsportal); Schriftliche Quelle (Submission)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Eugen Schneider (1880-1953)
Inschriften:1912
Würdigung:Das 1911-12 nach Plänen des bekannten Ennetbadener Architekten Eugen Schneider errichtete und seit 1987 als Gemeindehaus dienende Schulhaus Grabenäcker ist ein qualitätvoller Heimatstilbau. Der stattliche Baukörper, der sich durch ein wuchtiges Halbwalmdach mit vielfältigen Detailformen und eine rhythmische Fassadengestaltung auszeichnet, bewahrt sein äusseres Erscheinungsbild vollständig. Das Innere weist noch die ursprüngliche Grundstruktur und wesentliche originale Bauteile wie den Treppenaufgang mit Granitstufen und schmiedeeisernem Geländer auf. Das Gemeindehaus, das einst den nördlichen Dorfeingang markierte, prägt seit der Neugestaltung des Vorplatzes wieder in stärkerem Masse den Strassenraum. Es gehört zu den wichtigsten Bauzeugen der Gemeinde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Schulhaus Grabenäcker wurde vom Ennetbadener Architekten Eugen Schneider (1880-1953) vom Büro Schneider & Sidler in Baden entworfen, der um 1910 zahlreiche Schulhäuser realisierte [1]. Die Ausführung erfolgte durch Maurermeister Josef Heimgartner [2]. Am 22. September 1912 konnte der Neubau eingeweiht und damit das 1812 erbaute erste Schulhaus an der Alten Birmenstorferstrasse 3 abgelöst werden (Bauinventarobjekt FIB902). Bis 1960 waren im Schulhaus vier Primarschulabteilungen und eine Sekundarschulabteilung untergebracht. Im Parterre befanden sich die Gemeindekanzlei und ein Besprechungszimmer. Ab 1964 folgten in drei Etappen die Schulhausneubauten Leematten I bis III [3]. 1983 wurde das Gebäude restauriert und das Innere 1986-87 für die Gemeindeverwaltung umgebaut. Im Kellergeschoss, wo sich früher die Turnhalle befand, ist heute das Archiv der Gemeinde untergebracht.
Beschreibung:Das Alte Schulhaus Grabenäcker steht etwas abgerückt von der Badenerstrasse am nördlichen Rand des Dorfkerns und blickt Richtung Westen auf die Birmenstorferstrasse. Der mächtige Heimatstilbau ragt über einem hohen Sockel zweigeschossig auf und trägt ein steiles, geknicktes Halbwalmdach, das von einem kupferverkleideten Dachreiter bekrönt wird. Die Mitte der Strassenfront bestimmt ein überhöhter polygonaler Treppenhausrisalit mit glockenförmigem Helm, an welchen beidseitig Walmgauben mit gleicher Trauflinie anschliessen. Die Rückseite ist mit drei breiten Lukarnen besetzt.
Den aus verputztem Mauerwerk aufgeführten Baukörper gliedern gefugte Lisenen. Mittels Bänderung im Putz ist auch der von vergitterten Rundbogenfenstern belichtete Gebäudesockel abgesetzt. Die zu Paaren oder Dreiergruppen zusammengefassten, von Kunststeingewänden gerahmten Fensteröffnungen zeigen am Obergeschoss und in den Giebeln durchlaufende Gesimse. Die segmentbogigen Gewände der stirnseitigen Dachgeschossfenster sind mit einfachen Ornamenten geschmückt.
Das über eine frontale Granittreppe erreichbare und durch eine kleine Vorhalle geschützte Portal trägt am Bogenscheitel das Baujahr 1912. Es weist noch die ursprünglichen Türflügel auf. Im Innern stammen der steinerne Treppenaufgang mit dem schmiedeeisernen Geländer und einige Türen aus der Bauzeit. Erhalten hat sich auch die räumliche Grundstruktur mit zentralem Gang und darum herum angeordneten Zimmern, welche beim Umbau nutzungsbedingt zusätzlich unterteilt wurden. Die Wände weisen eine Wandbespannung aus Rupfen auf.
Zum Gedenken an den verheerenden Dorfbrand von 1848 sind seit 1924 rechts neben dem Eingang ein vom Badener Bildhauer Hans Trudel geschaffenes Bronzerelief und eine Inschriftentafel in die Fassade eingelassen [4].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Wettingen (Schulhaus Dorf) 1907/08, Zufikon 1909, Untersiggenthal 1910/11, Neuenhof 1910/11, Oberlunkhofen 1912/13. - Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 23.
[2] Submission der Maurerarbeiten sowie Granit- und Kunststeinlieferungen in der Schweizerischen Bauzeitung vom 20. Mai 1911, S. 280.
[3] Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 99-100.
[4] Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 41 (Abb. Bronzerelief).
Literatur:- Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984. Festschrift zur 800-Jahr-Feier, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 23, S. 41 (Abb. Bronzerelief), S. 101 (Abb. Schulhaus Grabenäcker, heute Gemeindehaus).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34260
 

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