INV-OBD906 Gasthof "Zum Hirschen", 1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBD906
Signatur Archivplan:OBD906
Titel:Gasthof "Zum Hirschen"
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ehrendingen
Ehem. Gemeinde:Oberehrendingen (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberehrendingen
Adresse:Kirchweg 1
Versicherungs-Nr.:76
Parzellen-Nr.:613
Koordinate E:2668078
Koordinate N:1260977
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668078&y=1260977

Chronologie

Entstehungszeitraum:1838
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"18 BD FR 38" (Türsturz)
Würdigung:Charakteristischer Biedermeierbau von 1838, der als Gasthof „zum Hirschen“ wohl einen gleichnamigen älteren Vorgänger ersetzte. Trotz der Beeinträchtigung durch einen unvorteilhaften Umbau um 1980 ist das Gebäude mit der kompakten Erscheinung und den straffen, symmetrisch ausgeprägten Fassaden in seinen zeittypischen Grundformen erhalten. In prominenter Eckstellung am Kirchweg gelegen, kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert im Ortsbild von Oberehrendingen zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Name „zum Hirschen“ verrät, dass das Gasthaus einst Eigentum der Schwarzwaldabtei Sankt Blasien war, die in der Gegend über ausgedehnten Grundbesitz verfügte [1]. Das bestehende Haus wurde laut Inschrift am Türsturz 1838 für Benedikt Frei errichtet. Um 1980 erfolgte eine unsorgfältige Renovation.
Beschreibung:Im Winkel zwischen dem platzartig geweiteten Kirchweg und der Gipsstrasse nimmt der „Hirschen“ eine für das Ortsbild wichtige Stellung ein. Seine äussere Erscheinung wird durch den Umbau um 1980 leider empfindlich beeinträchtigt. Der stattliche, in Biedermeierformen gehaltene Mauerbau wird von fünf mal drei Fensterachsen gegliedert und liegt unter einem flach geneigten, ungebrochenen Satteldach, dessen Giebelfelder mit einem Klebdach klassizistisch ausgeschieden sind. Die nach Südosten auf den Platz gerichtete Vorderfront besitzt eine nur unmerklich risalitierte dreiachsige Mittelpartie, die ursprünglich in zeittypischer Weise von einem Frontispiz mit ausgeschiedenem Giebelfeld und Lünette (Halbkreisfenster) bekrönt war. Durch Anheben des Querfirsts beim Umbau um 1980 ist diese Gestaltung heute verunklärt. Charakteristische biedermeierliche Akzente bilden auch die gekuppelten Rundbogenlichter in den stirnseitigen Giebelfeldern, die gleichfalls von Lünetten überhöht werden.
Die grossen, rechteckigen Fensteröffnungen weisen gefalzte Sandsteinrahmen mit kantigen Simsen auf. Der axial gelegene strassenseitige Hauseingang wird von einer fein profilierten Verdachung überhöht und besitzt noch ein altes Türblatt mit zierlichen Oberlichtern. Am Türsturz sind das Baudatum 1838 und die Initialen „BD FR“ des Bauherrn Benedikt Frei eingemeisselt. Das ursprünglich dreiseitige Treppenpodest wurde zunächst in eine doppelläufige Freitreppe umgebaut und um 1980 aufgemauert. Bemerkenswert ist, dass Lünettenfenster an der Südfassade auch zur Belichtung des Kellergeschosses verwendet wurden (heute vermauert). An der zur Kreuzung gerichteten Südecke hing einst das schmucke bauzeitliche Wirtshausschild, das bei der Renovation um 1980 verschwunden ist (vgl. Bilddokumentation). Störend wirkt die „rustikale“ Freilegung der Eckquader, welche dem charakteristisch biedermeierlichen Erscheinungsbild eines glatt verputzten Baukörpers widersprechen.
An der gegen Nordwesten gerichteten Rückseite schliesst unter quer gelegter Firstrichtung ein Anbau von drei mal zwei Fensterachsen an, der im abfallenden Terrain dreigeschossig in Erscheinung tritt.
Inneres modernisiert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. zum Haus allg. Hoegger Kdm AG VII 1995.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33456
 

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