INV-OBD905 Wirtshaus "Zur Heimat", 1830 (ca.)-1840 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBD905
Signatur Archivplan:OBD905
Titel:Wirtshaus "Zur Heimat"
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ehrendingen
Ehem. Gemeinde:Oberehrendingen (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberehrendingen
Adresse:Dorfstrasse 22
Versicherungs-Nr.:40
Parzellen-Nr.:684
Koordinate E:2668066
Koordinate N:1260872
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668066&y=1260872

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830 - 1840
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Vorwiegend gemauertes Mittertennhaus, das nach seinen biedermeierlichen Bauformen um 1830/40 entstanden ist und das Wirtshaus „Zur Heimat“ beherbergt. Gegenüber der ortsbildprägenden Baugruppe von Pfarrkirche (Kantonales Denkmalschutzobjekt OBD003 / Bauinventarobjekt OBD901), Altem Pfarrhaus und Vogtshaus (Kantonale Denkmalschutzobjekte OBD002, 001) gelegen, definiert der riegelförmige Baukörper die Nordseite des Dorfplatzes. Dem intakt erhaltenen Gebäude kommt so ein herausragender Situationswert im alten Ortskern von Oberehrendingen zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der bäuerliche Vielzweckbau wurde nach Ausweis seiner Bauformen wohl um 1830/40 erbaut [1], vielleicht bereits nach dem Dorfbrand von 1821 [2].
Beschreibung:Das Wirtshaus „Zur Heimat“ ist ein in Biedermeierformen gehaltenes ehemaliges Bauernhaus. In unmittelbarer Umgebung der ortsbildprägenden Baugruppe von Pfarrkirche, Altem Pfarrhaus und Vogtshaus gelegen, kommt ihm als Element des Dorfplatzes von Oberehrendingen eine ausserordentlich wichtige räumliche Funktion zu. Während es mit seiner stirnseitig vorgelagerten Gartenwirtschaft gegenüber dem ummauerten Kirchenchor die Dorfstrasse einengt, bildet es mit der Trauffassade die nördliche Begrenzung des Platzes.
Der als Mittertennhaus angelegte Vielzweckbau ist mit Ausnahme des scheunenseitigen Fachwerkgiebels massiv aufgeführt und liegt unter einem durchgehenden geknickten Satteldach, das heute über dem Scheunenteil durch Neueindeckung etwas abgesetzt ist. Die Trauffassade zum Platz ist in biedermeierlich-nüchterner Manier durch sechs Fensterachsen streng gegliedert. In diesen sitzen schlichte Rechteckfenster mit gefalzten Steingewänden, wobei der Hauseingang exzentrisch in die vierte Achse gesetzt ist und von einem profilierten Gewände gefasst wird. Der geschlossene ehemalige Ökonomieteil besitzt noch das mit Rautenmuster dekorativ gestaltete Tenntor. Heute ist das Gebäude mit Besenwurf wohl aus der Zeit um 1900 verputzt.
Die westliche Stirnseite ist dreiachsig gestaltet und besitzt in der Mittelachse einen Ausgang von der Gaststube auf die als Gartenwirtschaft genutzte Terrasse. Das mit einem Klebdach ausgeschiedene Giebelfeld zeigt als zeittypisches Gestaltungsmotiv ein rundbogiges Zwillingslicht, über dem eine Lüftungsöffnung in Form einer Lünette (Halbrundfenster) sitzt. Während die Dachuntersicht der Traufseite gerade verschalt ist, ist jene am Klebdach als Hohlkehle ausgebildet und ornamental bemalt. An der Rückseite ist das Dach über einen verbretterten Anbau abgeschleppt.
Die Raumgliederung im Inneren dürfte ursprünglich dem verbreiteten Schema mit exzentrisch verlaufendem Quergang und beidseits angeordneten Räumen entsprochen haben. Inneres nicht begangen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Vgl. zum Haus allg. Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 84.
[2] Vgl. Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 76.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995 S. 84.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Oberehrendingen II-15/7.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33450
 

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