INV-AAB908 Landhausstrasse 25, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-AAB908
Signatur Archivplan:AAB908
Titel:Landhausstrasse 25
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Aarburg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hofmatt
Adresse:Landhausstrasse 25
Versicherungs-Nr.:215
Parzellen-Nr.:338
Koordinate E:2634777
Koordinate N:1240917
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2634777&y=1240917

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:AAB010
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Um 1800 als Wohnhaus für Bedienstete errichtetes, rückwärtiges Nebengebäude zum kurz zuvor im bernischen Louis-seize-Stil erbauten Doppelwohnhaus Hofmattstrasse 22/24 (Kantonales Denkmalschutzobjekt AAB010), an das es mit seiner nordöstlichen Gebäudeecke anschliesst. Der hochaufragende, aber kleindimenstionierte zweigeschossige Baukörper unter Mansartdach mit Biberschwanzziegeln steht giebelständig an der Landhausstrasse. Nördlich grenzt er an einen qualitätsvoll gestalteten Hof mit Kopfsteinpflästerung, südlich an einen gepflegten Garten. Äusserlich ist das Haus weitgehend intakt erhalten. Das ursprüngliche Mansartdach wurde um das Jahr 2000 rekonstruiert; das Innere ist modernisiert, wobei sich teilweise die Sichtbalkendecken und der in die nordöstliche Wand integrierte südwestliche Eckpilaster des Doppelwohnhauses Hofmattstrasse 22/24 erhalten haben.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude an der Landhausstrasse 25 ist ein um 1800 errichteter rückwärtiger Annexbau zum Doppelwohnhaus Hofmattstrasse 22/24 (Kantonales Denkmalschutzobjekt AAB010) von 1790 und diente als Unterkunft für die Bediensteten. Das herrschaftliche Hauptgebäude beherbergte ab 1827 das Töchterinstitut von Nanette Schmitter, das über die Landesgrenzen hinaus einen sehr guten Ruf genoss. Um 1870 wurde dieses in die "Villa Geiser" (Bauinventarobjekt AAB916) verlegt. In der nordöstlichen Gebäudehälfte befand sich in jüngerer Vergangenheit bis in die 1990er Jahre das Restaurant "Hofmatt" [1].
Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird das Nebengebäude als ein gemauertes, zweigeschossiges Wohnhaus mit Magazin und Tremkeller (Keller mit Balkendecke) unter einem ziegelgedeckten Mansartdach beschrieben. Dass das Haus ursprünglich diese Dachform besass, ist auch auf einer historischen Darstellung aus der Mitte des 19. Jh. zu sehen (siehe Bilddokumentation). Im Zuge eines Ausbaus des Obergeschosses erhielt das Gebäude zeitweise ein leicht geknicktes Satteldach. Um das Jahr 2000 wurde das Mansartdach rekonstruiert und zusätzlich mit je drei Giebellukarnen ausgestattet.
Nachdem das Haus in der zweiten Hälfte des 19. Jh. im Besitz von Kaufleuten und Weinhändlern war, gehörte es im frühen 20. Jh. zunächst dem Postverwalter August Vögeli-Suter. Seit 1938 ist es im Besitz der Familie Barrelet [2].
Beschreibung:Das um 1800 entstandene Nebengebäude zum repräsentativen Doppelwohnhaus Hofmattstrasse 22/24 (Kantonales Denkmalschutzobjekt AAB010) von 1790 schliesst an dessen rückwärtige südwestliche Gebäudeecke an. Während das Hauptgebäude im bernischen Louis-Seize-Stil traufseitig an der zur Bauzeit gerade erst fertiggestellten Hofmattstrasse steht, ist der Annexbau unter Mansartdach giebelständig zur Landhausstrasse ausgerichtet
Das über einem hohen Gebäudesockel erstellte, zweigeschossige Nebengebäude ist ein bis auf Hochparterreniveau aus Bruchsteinen errichteter verputzter Mauerbau. Die Trauffronten besitzen je drei Achsen regelmässig angeordneter Rechteckfenster mit Sandsteingewänden. Die jüngeren Giebellukarnen des Mansardengeschosses ordneten sich der bestehenden Gliederung unter. An der strassenseitigen, südwestlichen Giebelseite befinden sich ebenerdig ein von einem Vordach geschütztes Garagentor sowie drei Rechteckfenster im oberen Bereich, zwischen welchen ein S-förmiger Maueranker angebracht ist. Die nordöstliche Giebelseite orientiert sich auf einen mit Kopfsteinpflaster besetzten Innenhof. Das von hier durch ein Rundbogentor ebenerdig zugängliche Untergeschoss ist mit flach gedeckten Kellerabteilen ausgestattet. Die zweiflüglige Kellertür aus der Erbauungszeit ist als Brettertür mit einer Fischgrat-Aufdoppelung gestaltet und bewahrt die originalen Beschläge. Die breitrechteckigen Kellerfenster weisen Brettläden auf, die sich nach unten klappen lassen.
Das Hausinnere kann sowohl von der südöstlichen Traufseite als auch von der nordöstlichen Giebelseite her betreten werden, wobei hier der vom Innenhof heraufführende Treppenaufgang verändert wurde. Beide Hauseingänge führen zu einem Stichgang mit Treppenhaus unmittelbar neben dem benachbarten Herrschaftsgebäude zu dem einst ein direkter Durchgang bestand. Mit jeweils einer Küche im Nordosten, einer Stube und zwei Zimmern sind die Raumverhältnisse in den beiden Wohngeschossen sehr kleinteilig. An historischer Bausubstanz haben sich teilweise die Sichtbalkendecken erhalten; ansonsten ist das Innere weitgehend modernisiert. In der nordöstlichen Gebäudeecke wurde der gequaderte Eckpilaster mit Zwischenkapitell der südwestlichen Gebäudeecke des Doppelwohnhauses Hofmattstrasse 22/24 in die Wand integriert und sichtbar belassen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Hans Brunner, Fritz Heitz, Schweizerischer Kunstführer Aarburg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.), Bern 1983, S. 15.
[2] Michael Hugentobler, Historische Häuser im Aargau, in: Aargauer Zeitung, 05.10.2013.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0599-0602, Brandkataster Gemeinde Aarburg, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28212
 

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