INV-LAU907 Villa Ruth, 1892 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU907
Signatur Archivplan:LAU907
Titel:Villa Ruth
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Winterthurerstrasse 11
Versicherungs-Nr.:1228
Parzellen-Nr.:2265
Koordinate E:2647142
Koordinate N:1268051
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647142&y=1268051

Chronologie

Entstehungszeitraum:1892
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:An der Hangkante über dem Spital erstellter Historismusbau von 1892 unter gekapptem, schiefergedecktem Walmdach. Die zweigeschossige Arztvilla aus der Jahrhundertwende wirkt vor allem in der Übereckansicht eingangs Winterthurerstrasse, wo der Ziergiebel im Schweizer Holzstil zur Geltung kommt. Zum Haus mit schöner Veranda mit Gusseisensäulen und Aussentreppe gehört ein parkähnlicher Garten mit Springbrunnen und Buchsbaumpflanzungen, welcher heute ins Spitalareal integriert ist. Bis 1967 beherbergte das Haus die vom deutschen Arzt Friedrich Melzer 1896 gegründete und von seinem Sohn weitergeführte erste private Sprachheilschule der Schweiz.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1891 liess der Arzt Dr. J.L. Eckert oberhalb des Spitals als eines der ersten Wohnhäuser ausserhalb der Altstadt die Villa erbauen. 1896 mietete sich der deutsche Arzt Friedrich Melzer hier ein und gründete die erste Sprachheilschule der Schweiz. Nach seinem Tod 1924 führte sein Sohn Fritz Melzer (1898-1981) 1946 - 1967 die Schule unter tatkräftiger Mithilfe seiner Gattin weiter und baute sie zu einer kleinen Internatsschule aus. Seit 1967 gehört das Gebäude dem Regionalspital und dient als Personalhaus [1]. Im Innern haben sich das Vestibül mit Treppenhaus, die Zimmerteilung, Parkettbeläge und Stuckaturen erhalten. Die Türen und Türzargen wurden wohl aus akkustischen Gründen ausgetauscht.
Beschreibung:Der zweigeschosssige Baukörper mit gekapptem Walmdach erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss mit eingezogener Nordostecke, in welcher die Veranda auf Gusseisensäulen mit darüberliegender Terrasse angeordnet ist. Der Aussenbau ist durch den hohen Kalksteinsockel, ein Gurtgesims und ein flaches Band am Obergeschoss stark horizontal gegliedert. Die verdachten und mit Blockbänken auf Zierkonsolen ausgestatteten Fensterrahmungen aus gelblichem Stein treten leicht vor den Putzgrund und tragen zur dekorativen Wirkung der Fassaden bei. Die strassenseitige Fassade ist dreiachsig gestaltet und besitzt einen mittigen Eingang mit zurückversetztem schwerem Eichentürblatt, eine gute Schmiedeeisenvergitterung und ein Oblicht über dem Kämpferprofil.
An der Ostfassade bildet ein vorspringender Ziergiebel mit Flugsparren und Ründi mit Laubsägezier einen speziellen Akzent. Darunter verstärken gekuppelte Fenster dem Eindruck eines Risalits. Die Nordostecke ist eingezogen und bietet so einer zweistöckigen Veranda Platz. Die kapitellbestückten Säulen aus Gusseisen, die Schmiedeeisengeländer wie auch die schöne Freitreppe sind erhalten. Der Verandaboden zeigt einen bauzeitlichen farbigen Steingutplattenbelag.
Im Innern des Hauses haben sich das grosszügige, kassettierte Treppenhaus mit zweiläufiger Treppe und Staketengeländer und die Grundrissdisposition mit zentralem Vestibül erhalten. In den Zimmern finden sich eichene Fischgratparkettböden und Decken mit einfachen Stuckfilets. Im Verandazimmer des Erdgeschosses ist ein zentrales rhombenförmiges Stuckfeld mit Pflanzenmotiven und eine umlaufende Hohlkehle erhalten. Im Keller dienen Kragkonsolen als Auflager für die Streichbalken der Deckenbalkenlage. Eine gestemmte Türe aus dem Originalbestand wurde im Keller wiederverwendet.
Der Garten der Villa erstreckt sich mit Buchsbaumhainen entlang des Plateaus gegen Osten und hinunter zur nächsttieferen Ebene, wo ein Rundbecken mit Springbrunnen und ein wertvoller Baumbestand einen Teil des öffentlich zugänglichen Spitalgartens bilden.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Lüthi 1986, S.204
Literatur:- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986, S. 203, 204
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2537
 

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