INV-LAU906 Hotel Bahnhof, 1907 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU906
Signatur Archivplan:LAU906
Titel:Hotel Bahnhof
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Burgmattstrasse 1
Versicherungs-Nr.:1278
Parzellen-Nr.:2243
Koordinate E:2646793
Koordinate N:1267968
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646793&y=1267968

Chronologie

Entstehungszeitraum:1907
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Würdigung:Mit Blendgiebeln und einem Eckerker im Dachbereich auffällig gestalteter Hotelbau unmittelbar östlich vor dem oberen Wasentor. Das 1907 ins Glacis vor die historische Stadtummauerung gestellte Hotel Bahnhof nimmt als Bindeglied zwischen Altstadt und Bahnhofquartier eine städtebauliche Sonderstellung ein und prägt die baumbestandene Platzanlage der Burgmatte. Der detailreiche Bau wurde sorfältig renoviert und hat aussen wie auch im Innern einen erheblichen Teil seiner ursprünglichen Bausubstanz und Ausstattung bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Bauherr Franz Josef Grimm erwarb 1906 das Wirterecht des Restaurant Hug an der Wasengasse 74, welches bereits 1805 bestand, und änderte den Namen in "Bahnhofrestauration". Dieses Pintenrecht liess er nach Fertigstellung des "Hotel Bahnhof" im Jahr 1907 auf den Neubau übertragen [1]. Östlich neben dem Hotel wurde eine Kegelbahn errichtet [2]. Der Hotel- und Restaurantbetrieb besteht immer noch, die Kegelbahn ist wohl stillgelegt. Im ersten Obergeschoss waren die Wirtewohnung, ein kleiner Saal mit Stuckdecke und Hotelzimmer eingerichtet. Im zweiten und dritten Geschoss befanden sich beidseits der Korridore weitere Hotelzimmer, die im 2. Weltkrieg vier Familien Unterkunft boten. Heute werden die Zimmer im dritten Obergeschoss als separate Wohnung genutzt. Sämtliche Fenster gehören zum Originalbestand und wurden bei der letzten Sanierung vorbildlich instandgestellt.
Beschreibung:Dreigeschossiger, leuchtend weiss verputzter Baukörper mit korbbogigen, weit gespannten Laden- und Gaststubenfenstern im Erdgeschoss und auffälligen Dachaufbauten am Mansarddachgeschoss. An der Strassen- und Platzseite unterbricht je ein geschwungener Jugendstil-Zwerchgiebel die Trauflinie. Zusammen mit dem übereckgestellten helmbekrönten Eckerker sorgen sie für die Fernwirkung des Gebäudes, welches in erster Linie als auffälliger Hotelbau wahrgenommen werden will. Die Fassaden kommen ohne horizontale oder vertikale Gliederung aus. Der dekorative Eindruck entsteht durch die geohrten und gotisierend gekehlten Kunststeingewände der Öffnungen und durch die Fenster selbst, welche zweifarbig rotweiss gestrichen sind. Die in Flügel und Oberlicht geteilten Fenster sind mit zierlichen Sprossen an den Oberlichtern und teilweise im Fussbereich weiter unterteilt. Bemerkenswert sind auch die bauzeitlichen Storen mit ihren ins Mauerwerk integrierten Führungen und Storenkästen. Die Rückfronten zum Hof und zur Kegelbahn sind einfach gehalten.
Direkt neben dem Wasentor zeigt die Strassenfassade eine schöne Ladenfront aus Sandsteinwerkstücken. Zwei Türen unter nierenförmigen Oblichtern flankieren das korbbogige Schaufenster. Anschliessend folgt die Gaststube mit je zwei Korbbogenfenstern auf der West- und Südseite. Die dazwischenliegende Gebäudeecke ist abgeschrägt und als einachsiges Turmmotiv dem neuen Bahnhofquartier zugewandt. Hier übereck findet sich der Eingang zur Gaststube, darüber zwei Balkone mit Blechfestons an den Geländern und im Dachbereich ein Eckerker mit Ziegelhelm und Wetterfahne in Form eines Drachens.
Im Innern sind das originale holzsichtige Wandtäfer der Gaststube und die Treppe mit Granitstufen und Schmiedeisengeländer ins Obergeschoss erwähnenswert. Die Fortsetzung Fortsetzung der Treppe in die oberen Geschosse ist mit Holzläufen und Staketengeländer ausgeführt. Einige Zimmer weisen Decken mit einfachen Stuckrahmen auf. Die Türen sowie Riemen- oder Fischgratparkettböden aus der Bauzeit sind erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Lüthi 1986, S. 141.
[2] Vgl. Planskizze aus dem Jahr 1916, Lüthi 1986, S. 292.
Literatur:- 100 Jahre Koblenz-Laufenburg-Stein 1892-1992, Publikation zur Ausstellung im Museum Schiff Laufenburg, 1992, S. 53.
- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986.
- Oskar Gerteis, Egon Strittmatter, Peter Strittmatter, Laufenburg 1990, Zwei Länder eine Stadt. Ansichten von anno dazumal, S. 39.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2536
 

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