DSI-LGG002 Gippingen, Kapelle, 1715-1716 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LGG002
Signatur Archivplan:LGG002
Titel:Gippingen, Kapelle
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Leuggern
Ortsteil / Weiler / Flurname:Gippingen
Versicherungs-Nr.:27
Parzellen-Nr.:230
Grundbuch-Nr.:IR Nr. 4020
Koordinate E:2659057
Koordinate N:1271194
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659057&y=1271194

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kapelle

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1715 - 1716
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im nur wenige Meter über der Aare auf einer flachen Terrasse gelegenen Weiler führten Pestzüge 1669 zum bau einer Kapelle, die 1673 der Muttergottes, Sebastian und Rochus geweiht wurde. 1711 wurde sie von der noch unregulierten Aare unterspült, 1712 abgebrochen und 1715/16 für 45 Gulden am heutigen Standort wiedererrichtet. Daran erinnern die Jahreszahlen 1670 und 1715 am Portal des Baus. Die Glocken goss Rüetschi in Aarau 1845 und 1976; die Vorgängerin von 1728 steht jetzt im Chor.
Beschreibung:Dreiseitig schilessender Bau mit je zwei seitlichen Fenstern und verschindeltem Dachreiter unter barocker Blechhaube. Der marmorierte, säulengerahmte Altar mit Seitenbärten zeigt die Himmelfahrt Mariens mit den beiden Titelheiligen. Ein weiteres Himmelfahrtsbild an der Südwand muss ausweislich der Stifterwappen mit den Bildern der Apostelfürsten Petrus und Paulus beidseits des Chorbogens einst eine Einheit gebildet haben. Alle drei Bilder wurden auf kleinere Spannrahmen montiert und dadurch beschnitten. Bei Paulus ist das Wappen mit den Initialen F und A und der Jahreszahl 1656 noch vollständig. Es dürfte sich um das Wappen von Fürstabt Franz I. Chullot von St. Blasien (1638-1664) handeln, die Initialen demnach als F[ranciscus] A[bbas] zu lesen sein. Die Bilder waren wohl Teil eines in die abgebrochene Kirche in Leuggern gestifteten Altars.
An der Nordwand hängen eine spätbarocke Verkündigung und ein Kurzifix mit Stifterwappen am Stamm. Mit der Pflugschar und den Initialen HLK im Wappenschild ist wohl Hans Ludwig Kalt gemeint, der 1663-1693 als Untervogt amtete und das Kreuz vielleicht zur Kapellenweihe 1693 gestiftet hat. Ein naives Votivbild über dem Eingang mit einer Kreuzigungsdarstellung zeigt im Hintergrund die Kapelle im Jahr 1711 und schildert die Rettung aus der damaligen Wassernot. Die reizvollen Kreuzwegbilder, kolorierte Stiche der Zeit um 1840/60, besitzen noch die originalen Gläser und Rahmen. Der 1913 verstorbene Josef Gäng hinterliess der Kapelle testamentarisch 500 Franken für die 1914 geschaffenen Farbverglasungen der Fenster. 2011 wurde eine Innenrenovation durchgeführt und 2012 der Vorplatz gepflästert.
Literatur:- Aus der Geschichte der Pfarrei Leuggern, 1953, S. 19f.
- Jürg Andrea Bossardt, Urs N. Kaufmann, Die röm.-kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul in Leuggern, Bern 2012, S. 56-57.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23886
 

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