DSI-LAU017 Diverse Ausstattungselemente der Kapuzinerkirche, 1658- (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/1

Identifikation

Signatur:DSI-LAU017
Signatur Archivplan:LAU017
Titel:Diverse Ausstattungselemente der Kapuzinerkirche
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Grundbuch-Nr.:265
Koordinate E:2647082
Koordinate N:1268117
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647082&y=1268117

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchenausstattung

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:after 1658
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das ehemalige Kapuzinerkloster lag an südwestlicher Ecke des heutigen Spitals (Gesundheitszentrums Fricktal, Spitalstrasse 10). Im Juni 1654 erfolgte die Grundsteinlegung auf dem von der Stadt geschenkten Areal östlich des Markttors. Die Projektierung oblag Bruder Probus Haine von Pfullendorf, dem fabricator (Ordensbaumeister) der Schweizer Kapuzinerprovinz. Anlässlich der Konsekrierung der Kirche durch Fürstbischof Johann Konrad von Roggenbach am 4. April 1660 wurden der Hochaltar den hll. Johannes dem Täufer und Fridolin, der nördliche Seitenaltar der Jungfrau Maria und dem hl. Joseph und der südliche Seitenaltar den hll. Franziskus von Assisi und Antonius von Padua geweiht. 1759 erweiterte man das Kirchenschiff nordseitig um eine Begräbnisgruft und eine dem hl. Fidelis von Sigmaringen geweihte Kapelle. Im Juli 1796 verwüsteten mehrere Hundertschaften französischer Soldaten den Konvent. Nach dem Anschluss des Fricktals an den Kanton Aargau wurden die österreichischen Patres 1803 in die Heimat abberufen, worauf das fast völlig verwaiste Kloster 1805 aufgegeben wurde. In den von der Stadt 1812 an Private veräusserten Klostergebäulichkeiten richtete man zunächst einen Landwirtschaftsbetrieb und Wohnungen ein. 1889 wurde die einstige Kirche, die unter einem durchlaufenden Satteldach den Mönchschor im Osten und das Laienschiff im Westen umfasst hatte, in ein zweigeschossiges Wohnhaus umgewandelt. Ostseitig an den einstigen Kirchenchor erfolgte 1905 der Ausbau der gesamten Anlage zum Krankenhaus. 1929 wurde das Seitenschiff der ehemaligen Kapuzinerkirche zur Spitalkapelle umgebaut, wo das Altargemälde mit der Vision Bernhards (Geschenk eines Laufenburger Bürgers, Herr Betschon) den Altar schmückte. 1936 entstand ein dreigeschossiger Spitaltrakt. 1952 gelangten fünf sakrale Ausstattungsobjekte aus der ehemaligen Kloster unter kantonalen Schutz (LAU017): 1. Altargemälde mit der Vision des hl. Bernhards, 2. Taufstein, 3. Marienfigur, 4. Epitaph und 5. Altarkreuz. Nach dem Bezug des neuen Regionalspitals 1985 erfolgte der Abbruch der Altbauten, die dem neuen Spitalbau mit neuer Spitalkapelle weichen mussten. Die unter Denkmalschutz stehenden Objekte gelangten an unterschiedliche Orte zur Aufstellung oder Aufbewahrung.
Beschreibung:1. Das Altargemälde aus der 1985 abgebrochenen Spitalkapelle im ehemaligen Seitenschiff der Kapuzinerkirche (1930er) kam als Leihgabe in die Pfarrkirche Laufenburg. Dort steht es im Chorraum an der Ostwand der nördlichen Chorempore. Das grossformatige Gemälde (Öl auf Leinwand, 264 x 150 cm) mit oberen Segementbogenabschluss zeigt eine Diagonalkomposition mit der Vision Bernhards von Clairvaux. Dieser kniet in devoter Haltung am Boden, den Abtstab zu seinen Füssen niedergelegt und blickt zur Muttergottes auf, die in Wolken und von Engeln umgeben erscheint. Die schlicht gekleidete Madonna mit Nimbus aus Sternen hält rechts das Christuskind und die linke Hand demütig an die Brust. Das Christuskind blickt und zeigt mit einer Handgeste auf Bernhard von Clairvaux. Am unteren rechten Bildrand hält ein Putto ein bisher nicht identifiziertes Familienwappen. 1968 wurde die Spitalkapelle umgestaltet und das Gemälde wurde im Auftrag der Krankenhaus-Verwaltung von Julius Fürst restauriert. Aufgrund stilistischer Vergleiche vermutet Fürst den süddeutschen Barockmaler Franz Karl Stauder als Urheber.
2. Der Taufstein aus dem 17. Jahrhundert steht sich in der röm.-kath. Pfarreikirche Mettau unmittelbar beim Eingang unter der Westempore. Auf quadratischem Fuss baut sich ein achteckiger Schaft und Kelch auf. Die Kelchseiten sind mit symmetrischen Blütenstengeln geschmückt. Der Aufsatz, der in der ehemaligen Spitalkapelle Laufenburg 1968 den Taufstein noch deckte, ist heute nicht mehr in Gebrauch.
3. Im Jahr 1986 mit Abbruch der Kapuzinerkirche und der im Seitenschiff integrierten Spitalkapelle kam die Marienskulptur in die neue Kapelle des Gesundheitszentrums Fricktal, wo sie noch heute steht. Die Skulptur (Lindenholz, ungefasst, H. 131 cm) aus den Jahren um 1610/20 wird den Brüdern Heinrich und Melchior Fischer zugeschrieben. Aufgrund der Körperhaltung und Gestik handelt es sich bei der Skulptur um ein Teilstück einer Kreuzigungsgruppe.
4. Das Epitaph des Josias Graf von Rantzau datiert 1703, gelangte 1986 als Leihgabe an die Gemeinde Laufenburg und befindet sich heute im Museum Schiff in Laufenburg. Das Epitaph aus rotem Sandstein zeigt ein Relief mit Genien des Todes und des Ruhms auf Kriegstrophäen, Wappen und Inschrift.
5. Das ehemalige Altarkreuz befindet sich heute ebenfalls im Museum Schiff, Laufenburg.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 187–188.
- Alfred Lüthi. Laufenburg/Aargau (Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3), Laufenburg 1986, S. 105-109.
- Archiv Kantonale Denkmalpflege Aargau: LAU017-PR-1968-01
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23424
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds