Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stadtmauer |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 7/17/2006 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 8/8/1952 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | from 1270 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das einzige zusammenhängende Stück der Stadtmauer hat sich im Hinteren Wasen erhalten. Die innere Wasenmauer bildet hier auf einer Länge von etwa 80 m die Rückwand der Häuser Hinterer Wasen 52–56 (LAU006–009, LAU030). Bauarchäologisch lassen sich für diesen Stadtmauerabschnitt drei Bauphasen nachweisen. Die erste Stadtmauer aus der Zeit kurz nach 1270 wurde zweimal aufgehöht, indem man jeweils den obersten Abschnitt samt Zinnenkranz abtrug, höher aufmauerte und erneut mit einem Zinnenkranz versah. Nach dieser zweifachen Aufhöhung erreichte die Stadtmauer Mitte des 15. Jh. bei einer Stärke von etwa 1,15 m am Fuss eine Gesamthöhe von 12,6 m. Gleichzeitig mit der inneren Ringmauer entstand feldseitig ein etwa 11 m breiter innerer Graben mit flacher Sohle und schräg ansteigenden Flanken. Etwa 8 m vor diesem Graben errichtete man im 14. Jh. eine äussere Ringmauer von schätzungsweise 4 m Höhe, wiederum mit vorgelagertem Graben (ca. 8 m breit); dies geschah parallel zur ersten Reparatur der inneren Wasenmauer oder wenig später. Die stadtseitige Bebauung an der inneren Wasenmauer war zuerst lückenhaft und schloss sich erst über die Jahrhunderte. Bis weit ins 19. Jh. bestand sie überwiegend aus Scheunen. Diese gehörten gemäss Grundbuch von 1781 mehrheitlich zu den wenigen Anwesen der Oberschicht im Wasen sowie zu Gasthöfen. Das Ökonomiegebäude Nr. 1055 (LAU009) etwa gehörte zur «Krone» (Obere Wasengasse 88). Mit zunehmender Verdrängung der Landwirtschaft wurde ein Teil der Ökonomiegebäude im Verlaufe des 19. und frühen 20. Jh. von nun im Wasen angesiedelten Fuhrhaltereien zu Remisen und Lagerräumen umgewandelt (u.a. LAU006 und LAU008). Andere Scheunen wurden schrittweise mit vorerst bescheidenen Wohnungen ausgebaut (etwa LAU009). Mit wachsendem Ausbaustandard stieg das Bedürfnis, die noch intakte Stadtmauer mit Fensteröffnungen zu versehen. Auch die von der Stadtmauerkrone tief gegen die Gasse herabgezogenen Pultdächer gerieten unter Druck, denn die neu geschaffenen Wohnungen verlangten gassenseitig nach Fassadenaufstockungen und grosszügigen Fensteröffnungen. Dies lässt sich etwa an der Doppelscheune Nr. 1055 (LAU009) nachweisen. An der Stelle des 2005/06 unter Einbezug der denkmalgeschützten Stadtmauer neu erbauten Mehrfamilienhauses Hinterer Wasen 53 (Architekten ABOVO, Maisprach; Begleitung Fachkommission Stadtgestaltung, Laufenburg, kantonale Denkmalpflege), erhob sich ein 1825 von Maurermeister Georg Rüscher für sich und seine Familie errichtetes Wohnhaus mit einer Einfeuerung und einem ungewölbten Keller. Das 1866 renovierte Gebäude machte sich die hohe Stadtmauer zunutze und wies dort zwei Geschosse auf, gegen die Gasse war es jedoch nur eingeschossig angelegt und besass daher ein ausgeprägt asymmetrisches Satteldach, das mit Mansarden ausgestattet war. 1908 übernahm Gärtnermeister Johann Georg Mutschler die Liegenschaft und trieb ab den 1920er-Jahren im vorgelagerten Stadtgrabengelände den Ausbau seiner Gärtnerei voran. Zu diesem Zweck wurden im Grabenareal nach und nach mehrere Treibhäuser, ein Schopf sowie ein Heizungs- und Packraum erstellt. Die Stadtmauer wurde 2004 von der Kantonsarchäologie KAAG aussenseitig untersucht und dokumentiert: KAAG Lau.004.1. |
Beschreibung: | Der dreigeschossige Neubau von 2005/06 präsentiert sich zur Gasse als eine Art Laubenganghaus; die gassenseitige Fassade ist mit Holzlamellen verkleidet. Die Laubenschicht wirkt filigran, da Betonplatten wie Stützen und Geländer aus Stahl dünn dimensioniert sind. Feldseitig wurden im Bereich der Stadtmauer die Fenster- und Türöffnungen des Vorgängerbaus belassen. Zwischen der Stadtmauerkrone und der Traufe des flachen Satteldachs besteht ein Fensterband zur Belichtung des obersten Wohngeschosses. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 75–80, S. 171–172. - Brigitte Frei-Heitz. Hinterer Wasen – Grabengärten. Ergebnisse aus den archivalischen Forschungen zu den Gebäuden Nr. 52–60. Typoskript 1996. - KAAG Lau.004.1. (Untersuchungsbericht Kantonsarchäologie Aargau). - DPAG LAU006-BE-2004-01/001 (Bericht Sanierung) - DPAG KdS-Dossier LAU007 Hinterer Wasen 53 (Parzellendossier). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23364 |
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