DSI-LAU006 Hinterer Wasen 52, Stadtmauerrest, 1270 (ca.)- (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LAU006
Signatur Archivplan:LAU006
Titel:Hinterer Wasen 52, Stadtmauerrest
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Hinterer Wasen 52
Versicherungs-Nr.:1052
Parzellen-Nr.:2045
Koordinate E:2646656
Koordinate N:1267949
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646656&y=1267949

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Stadtmauer

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:7/17/2006
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:from approx. 1270
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das einzige zusammenhängende Stück der Stadtmauer hat sich im Hinteren Wasen erhalten. Die innere Wasenmauer bildet hier auf einer Länge von etwa 80 m die Rückwand der Häuser Hinterer Wasen 52–56 (LAU006–009, LAU030). Bauarchäologisch lassen sich für diesen Stadtmauerabschnitt drei Bauphasen nachweisen. Die erste Stadtmauer aus der Zeit kurz nach 1270 wurde zweimal aufgehöht, indem man jeweils den obersten Abschnitt samt Zinnenkranz abtrug, höher aufmauerte und erneut mit einem Zinnenkranz versah. Nach dieser zweifachen Aufhöhung erreichte die Stadtmauer Mitte des 15. Jh. bei einer Stärke von etwa 1,15 m am Fuss eine Gesamthöhe von 12,6 m. Gleichzeitig mit der inneren Ringmauer entstand feldseitig ein etwa 11 m breiter innerer Graben mit flacher Sohle und schräg ansteigenden Flanken. Etwa 8 m vor diesem Graben errichtete man im 14. Jh. eine äussere Ringmauer von schätzungsweise 4 m Höhe, wiederum mit vorgelagertem Graben (ca. 8 m breit); dies geschah parallel zur ersten Reparatur der inneren Wasenmauer oder wenig später.
Die stadtseitige Bebauung an der inneren Wasenmauer war zuerst lückenhaft und schloss sich erst über die Jahrhunderte. Bis weit ins 19. Jh. bestand sie überwiegend aus Scheunen. Diese gehörten gemäss Grundbuch von 1781 mehrheitlich zu den wenigen Anwesen der Oberschicht im Wasen sowie zu Gasthöfen. Das Ökonomiegebäude Nr. 1055 (LAU009) etwa gehörte zur «Krone» (Obere Wasengasse 88).
Mit zunehmender Verdrängung der Landwirtschaft wurde ein Teil der Ökonomiegebäude im Verlaufe des 19. und frühen 20. Jh. von nun im Wasen angesiedelten Fuhrhaltereien zu Remisen und Lagerräumen umgewandelt (u.a. LAU006 und LAU008). Andere Scheunen wurden schrittweise mit vorerst bescheidenen Wohnungen ausgebaut (etwa LAU009). Mit wachsendem Ausbaustandard stieg das Bedürfnis, die noch intakte Stadtmauer mit Fensteröffnungen zu versehen. Auch die von der Stadtmauerkrone tief gegen die Gasse herabgezogenen Pultdächer gerieten unter Druck, denn die neu geschaffenen Wohnungen verlangten gassenseitig nach Fassadenaufstockungen und grosszügigen Fensteröffnungen. Dies lässt sich etwa an der Doppelscheune Nr. 1055 (LAU009) nachweisen.
Auch die Stadt besass im Hinteren Wasen eine Scheune (LAU030) mit angegliedertem Hirtenhaus («Stattscheür u. Küehirt Haus», heute Haus Hinterer Wasen 52), die sie 1714/15 errichten liessen. 1873 wurde unter Fuhrhalter Xaver Mösch die oberste Partie der Stadtmauer im Bereich der Scheune wie des Wohnhauses abgebrochen und ein neuer Dachstuhl (an der Scheune nachgewiesen) errichtet. Im Wohnhaus wurde eine zweite Wohnung eingebaut. Unter Schreiner Joseph Weiss wurde das Wohnhaus 1916 aussen wie innen erneuert: Befensterung, Hauseingang, gassenseitiger Quergiebelaufbau mit partiellem Dachausbau und giebelseitiger Laubenanbau. In der Scheune betrieb Weiss seine Schreinerwerkstatt. 1969 Innenumbau des Wohnhauses. 1972 wurde zwei Drittel der Scheune (Nr. 1549) von der Stadt erworben und in ein provisorisches Feuerwehrmagazin umgewandelt (LAU030). Das nordwestliche Drittel bleib beim Wohnhaus Hinterer Wasen 52. Dieses erfuhr 2004 eine Gesamtsanierung mit Entkernung, Sanierung der Stadtmauer, Ersatz sämtlicher Fenster, Dachsanierung und neuen Balkonen.
Beschreibung:Das Wohnhaus Hinterer Wasen 52 steht an der Westflanke der Stadtmauer, die hier nach Norden abknickt. Ein durchlaufendes Satteldach verbindet das Wohnhaus mit der einst zugehörigen Scheune (LAU030). Der Dachabschnitt über dem Wohnhaus ist geprägt von einer mächtigen Giebeldachlukarne, die über zwei Fensterachsen reicht. Das Wohnhaus ist durch eine Brandmauer vom ehemaligen Stall getrennt. Die Stadtmauer wurde mit Fenstern durchbrochen. Die beiden Obergeschosse werden durch drei Fensterachsen belichtet. Die ebenfalls dreiachsige Gassenseite ist geprägt von der Umgestaltung von 1916. Die auf einem Sohlbankgesimse sitzenden Fensteröffnungen des 1. Obergeschosses zeigen profilierte Verdachungen, desgleichen der mittige Hauseingang mit Jahreszahl 1916 am Sturz. Die Giebelwand zwischen Scheune und Wohnhaus Hinterer Wasen 52 besteht im Obergeschoss mehrheitlich aus verputztem Fachwerk.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 75–80, S. 171–172.
- Brigitte Frei-Heitz. Hinterer Wasen – Grabengärten. Ergebnisse aus den archivalischen Forschungen zu den Gebäuden Nr. 52–60. Typoskript 1996.
- KAAG Lau.004.1. (Untersuchungsbericht Kantonsarchäologie Aargau).
- DPAG LAU006-BE-2004-01/001 (Bericht Sanierung)
- DPAG KdS-Dossier LAU006 Hinterer Wasen 52 (Parzellendossier).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23358
 

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