INV-WWI903 Pfarrscheune (DS integral 2020), 17. Jh. (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WWI903
Signatur Archivplan:WWI903
Titel:Pfarrscheune (DS integral 2020)
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wölflinswil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Stöckli
Adresse:Steindler
Versicherungs-Nr.:30
Parzellen-Nr.:136
Koordinate E:2641995
Koordinate N:1256893
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2641995&y=1256893

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrscheune

Dokumentation

Würdigung:Die Pfarrscheune - auch Pfrund- oder Zehntenscheune genannt - spielt als historisch gewachsenes Baudenkmal eine besondere Rolle innerhalb des grossen, ummauerten Gevierts des Pfarrhofs. Sie steht mit ihrer Traufseite gegenüber dem Toreingang und schafft so eine Art Vorhof auf dem Weg zum Pfarrhaus (Bauinventarobjekt WWI902). Unter einem einseitig abgewalmten Dach vereint das aus zwei Teilen zusammengesetzte multifunktionale Ökonomiegebäude im nörlichen Drittel den ebenerdigen Keller und ein darüberliegendes Zimmer, im südlichen Teil das Tenn, den Stall und im Obergeschoss wohl eine Kornschütte.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die vermutlich bis ins spätere 17.Jh. zurückreichende Baugeschichte der Pfarrscheune konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Das Dachgerüst des aus zwei Teilen zusammengesetzten Gebäudes weist Parallelen zum Dachstuhl des Pfarrhauses aus dem 18. Jh. auf. Die Pfarrscheune ist zurzeit nicht stark genutzt. Projekte zur Umgestaltung des einstigen Ökonomiegebäudes wurden seit den 1970er Jahren mehrmals diskutiert.
Beschreibung:Die parallel zum Pfarrhaus stehende Pfrundscheune ist ein wuchtiger Mauerbau mit einseitig abgewalmtem Giebeldach, über dessen komplexe Baugeschichte allenfalls eine detaillierte Bauuntersuchung Auskunft geben könnte. Äusserlich deutlich unterscheidbar und im Inneren durch eine bis auf Firsthöhe hinaufgezogene Giebelmauer getrennt, setzt sich aus einem südlichen Teil mit ungefähr quadratischem Grundriss (als Stallscheune anzusprechen), und einem schmaleren, nördlichen Teil zusammen, der in der Westhälfte einen tonnengewölbten Keller aufweist und am ehesten als Speicher und Lagerraum anzusprechen ist. Die eigentliche Stallscheune schützt ein auf der Südseite fassadenbündig endendes, geknicktes Satteldach in Gestalt unter einer Sparrenkonstruktion mit Aufschieblingen und bugverstärkten liegenden Stuhljochen. Über dem nördlichen Hausteil erhebt sich ein geknicktes Walmdach, dessen Gebälk sich an die nördliche Stirnmauer der Stallscheune anlehnt.
Der ostseitig leicht vorspringende und mit einem Eckstrebepfeiler verstärkte Nordtrakt wirkt mit seinem gefasten Rundbogengewände aus Tuffstein sowie den schlitzförmigen, mannshohen Lüftungsöffnungen in der Giebelfassade recht altertümlich. Dazu ist sein Mauerwerk erdgeschossig deutlich kräftiger ausgebildet als im Obergeschoss. Sehr wahrscheinlich wurden hier ältere Bauteile in einen Neubau der Pfrundscheune einverleibt. Ostseitig öffnen sich drei Rechtecklichter mit hölzernen Einfassungen auf diesen Hausteil. Der Zugang zum Gewölbekeller befindet sich im Hausinneren. Unmittelbar beim Eingang führt eine Innentreppe ins Obergeschoss. Durch eine nachträglich ausgebrochene Öffnung in der Stirnmauer gelangt man in den nicht unterteilten Raum über der Scheune. Er weist eine Balkendecken, gestützt von einem Unterzug auf einem Holzpfosten auf, und erhält Licht durch kleine stirn- und traufseitige Öffnungen. Die vordere Tenneinfahrt (Westseite) besitzt ein Holzgewände mit stichbogig ausgeschnittenem Jochbalken. Das rückwärtige, gleichfalls holzgefasste Tor ist kleiner dimensioniert. Über das Obergeschoss der Westfassade zieht sich ein später angefügter Laubengang. Der Waschhauseinbau in der Südostecke ist eine jüngere Zutat.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Jürg Andrea Bossardt, Manuskript KDM, 2010 (Kantonale Denkmalpflege Aagau)
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 159.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0366-68, Brandkataster Wölflinswil 1850 - 1938
 

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Related units of description:Mutiert nach:
DSI-WWI003 Stöckli, Pfarrscheune, 17. Jh. (ca.) (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15673
 

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