INV-OBH905 Oberdorf 25, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBH905
Signatur Archivplan:OBH905
Titel:Oberdorf 25
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Oberhof
Adresse:Oberdorf 25
Versicherungs-Nr.:25
Parzellen-Nr.:179
Koordinate E:2642782
Koordinate N:1255371
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2642782&y=1255371

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Wohl aus dem 18. Jahrhundert stammendes Mittertennhaus mit intakt erhaltener, russgeschwärzter Dachkonstruktion und dreiteiligem Erdgeschossgrundriss. Das am Wohnteil gemauerte, am Ökonomieteil teilweise noch hölzerne Gebäude bildet mit dem Bauernhaus Nr. 26 eine markante, ortsbaulich wichtige Häuserzeile im Oberdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im Jahre 1805 standen im Dorfgebiet von Oberhof 45 Bauernhäuser, die sich heute noch nachweisen lassen [1]. Zwei Drittel der Häuser waren Holzbauten mit Strohdach, zwei trugen bereits ein Ziegeldach. Erst ein Drittel der Häuser war gemauert, in vier Fällen fand sich darauf noch ein Strohdach. Die in Holzbauweise errichteten Häuser sind mittlerweile alle durch gemauerte Bauten ersetzt worden. Von den in Stein erstellten Häusern ist das 1805 von Franz Reimann bewohnte Bauernhaus am besten erhalten. Im Brandkataster ist es als " zweistöckiges steinernes Haus, Scheuer und Stall, mit Ziegel gedeckt" verzeichnet [2]. Von 1837 bis 1867 wurde das Haus von zwei Familien bewohnt, was in den heutigen Raumstrukturen aber nicht mehr erkennbar ist.
Beschreibung:Unter steil aufragendem, gebrochenem Satteldach liegender gemauerter Wohnteil und strassenseitig ebenfalls gemauerter Wirtschaftsteil. Der zweigeschossige Wohnteil ist mit der betont breitgelagerten Giebel- und Eingangsfassade nach Südwesten orientiert. Seine in Kornbergstein gehauenen, gefalzten Rechteckfenster, die an der platzseitigen Trauffront zu dreien angeordnet sind, entstammen sicherlich einer Umbauphase des 19.Jh. und dürften holzgefasste Lichter ersetzt haben, wie sie im Giebel und an der Rückfront noch bestehen. Am Ökonomieteil sind die Tür-, Tor- und Fenstereinfassungen in Nadelholz ausgeführt, an der rückwärtigen Traufseite war der Wirtschaftsteil ursprünglich wohl ganz aus Holz.
Im Hausinnern besteht die Trennwand zwischen Wohnteil und Tenn aus unverputztem Fachwerk. Die integral erhaltene, imposante Dachkonstruktion zeigt über dem Wohnteil starke Russschwärzung, die auf die Existenz einer "Rauchküche" hindeutet. Es handelt sich um eine kräftige Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl und strebengestützter, über Eck gestellter Firstpfette. Neben der Fusspfette, der Stuhlpfette und der Firstpfette sind zwei Zwischenpfetten eingesetzt, dazu verstärken Streben auch den oberen Dachbereich. Die Erschliessung des Wohnteils erfolgt an der Giebelseite. Hier gelangte man direkt (heute über einen Windfang) in die mittig angelegte Küche, die vermutlich von beiden Wohnparteien gemeinsam genutzt wurde. Die mittig angeordnete, vermutlich bis zur Tennwand durchlaufende Küche entspricht einem im 17. / 18. Jh. verbreiteten Grundrissschema. An die Küche schliessen im Vorderhaus Stube und Nebenstube, im Hinterhaus ebenfalls zwei Kammern an. Kleiner Keller mit Balkendecke unter der platzseitigen Haushälfte.
Die Scheune wurde ursprünglich wohl als Ständerkonstruktion errichtet (gemäss Kurzinventar 1995). Ihre Vorderfront wurde in Stein erneuert, wobei man die hölzernen Türrahmungen teilweise durch Kornbergstein, später durch Zementgewände ersetzte. Im Bereich der Heubühne sind schlitzartige Lüftungsöffnungen eingelassen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Fasolin 1995.
[2] Detailinformationen. Nr. 25 (Alte Nummern: 1876: 27, 1850: 22 A+B, 1828: 17 A+B, 1805: 20). Besitzer: 1805/1828: Franz Reimann; 1837: A: Fridolin Fricker; 1842: A: Johann Nepomuk Fricker, Adamen; 1850: A: Johann Nepomuk Fricker, Schreiner; 1837/1850: B: Josef Frey, Schuster; 1860: B: Johann Nepomuk Fricker, Schreiner; 1876: Johann Nepomuk Fricker, Schreiner; 1894/95, 1898: Franz Xaver Frey; 1922: August Bitterli. Beschrieb: 1805: Ein 2stöckiges steinernes Haus, Scheuer und Stall, mit Ziegel gedeckt. 1828: Ein Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf, von Stein, 2 Stock hoch, 1 Feuerwerk, 1 ungewölbter Keller, mit Ziegeldach. 1850: Wohnhaus mit 2 Wohnungen, Scheune und Stall, aus Stein, 2 Stock hoch, 2 Tremkeller, mit Ziegeldach. 1876: Wohnhaus mit Scheune, aus Stein, mit Tremkeller, mit Ziegeldach. 1898: Wohnhaus mit Scheune, aus Stein, mit Ziegeldach. 1948: Wohnhaus, Scheune, Schopf und Laube aus Stein, mit Ziegeldach. Mass: 1828: L 49’, B 46’. 1850: L 51’, B 32’, H 14’. 1876: L 15,6 m, B 11,7, H 4,8 m. Wert: 1805: 1100; 1828: 1700; 1837 (A: 500, B: 500); 1848 +800 (wegen Herstellung einer 2. Wohnung mit 1 Feuerwerk und sonstigen Verb. am ganzen Gebäude); 1850: 2500, später 3550 (A: 1300, später 1850, 1867 +1700 wegen Verb. =3550, B: 1200, später 1700); 1876: 4800, 1891 +2200, =7000. 1898: 6800; 1922: 10000; 1948: 15000; 1956: 22000. Besonderes: 1837 Teilung in A+B; 1867 Vereinigung von A+B.
Literatur:- Werner Fasolin, Quellenforschung zu einigen Gebäuden in Oberhof. Dezember 1995.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0335-37 1850 - 1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-13/4.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15633
 

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