DSI-KIR004 Dorfstrasse 34, Scheune, 1859 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-KIR004
Signatur Archivplan:KIR004
Titel:Dorfstrasse 34, Scheune
Ansichtsbild:
1/3
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Kirchleerau
Adresse:Dorfstrasse 34
Versicherungs-Nr.:34 (Scheune)
Parzellen-Nr.:906
Grundbuch-Nr.:906
Koordinate E:2647776
Koordinate N:1236281
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647776&y=1236281

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):7/13/2021
Kantonaler Schutzumfang:integral

Chronologie

Entstehungszeitraum:1859
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:DSI-KIR003, DSI-KIR005
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätbarock

Dokumentation

Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Scheune Dorfstrasse 34 gehörte bereits zu ihrer Entstehungszeit zum benachbarten bäuerlichen Vielzweckbau an der Dorfstrasse 32. Sie wurde gemäss Brandkataster 1859 für Heinrich Hunziker errichtet. Der erste Brandkatastereintrag lautet "Scheune von Mauer, Holz und Wikel unter Ziegeldach 54' lang, 30' breit, 18' hoch ". Während der ebenerdige Bereich hauptsächlich als Remise genutzt wird, dient das obere Geschoss als Raum für Anlässe und Veranstaltungen.
Beschreibung:Die freistehende Stallscheune erhebt sich über einem längsrechteckigen Grundriss und wird von einem ausladenden Krüppelwalmdach mit Biberschwanzziegeln bedeckt, wobei sie traufseitig zur Dorfstrasse ausgerichtet ist. Während die Traufseiten mit den schrägen Vorbühnen als Ständerkonstruktion aufgeführt sind, bestehen die Stirnseiten aus einem Mauerverband aus verschieden grossen, unregelmässig geschichteten Bruchsteinen. Für die Eckquader wurden dabei grössere zugehauene Gesteinsstücke verwendet. Die westliche Stirnseite ist abgesehen von einem schmalen Rechteckfenster ungebrochen und gegenüber den Längswänden vorkragend. Die Ostseite besitzt einen ebenerdigen stichbogigen Zugang, der sorgfältig mit grösseren zugehauenen Quadern eingefasst ist. Wie genau er mit der heutigen Raumdisposition zusammenhängt und was seine ursprüngliche Funktion war, ist bislang nicht geklärt. Die östliche Stirnseite weist oberhalb der Vorbühnen einen Wechsel des Mauerverbandes auf, denn die Bruchsteine variieren stärker in ihrer Grösse und sind unregelmässiger gesetzt, was ebenfalls für die Eckquader gilt. Inwendig ist dieser obere Mauerabschnitt als Fachwerkwand ausgeführt, der auch die tragende Funktion zukommt. Bei der äusseren Bruchsteinmauer im oberen Bereich handelt es sich folglich um eine Vormauerung, wohl entweder mit einer repräsentativen Bestimmung, um die Wand massiv erscheinen zu lassen, oder zum Schutz des Fachwerks. Anhand der Tenntore, Fenster und Türen der Traufseiten ist von Westen nach Osten die Nutzungsabfolge Tenn, Stall, Futtertenn, Stall ablesbar. Die strassenseitige Trauffassade weist in Beton ausgeführte Erneuerungen auf.
Das Innere ist teilweise modernisiert, doch haben sich einige Bohlenständerwände erhalten. Bei der Dachkonstruktion handelt es sich um ein Kehlbalkendach mit einem doppelten Stuhl, der im unteren Geschoss stehend und im oberen liegend ausgebildet ist. Auffällig ist dabei, dass die liegenden Stuhlsäulen nicht direkt über den stehenden auf den Kehlbalken aufgestellt, sondern etwas nach innen versetzt sind. In beiden Stuhlgeschossen werden die Kehlbalken zusätzlich von Mittelständern gestützt, von denen zumindest einige ursprünglich wohl gegen unten bis zum Schwellenkranz reichten und nachträglich abgefangen wurden.
Die Konstruktion ist zusätzlich mit Kopfhölzern und Windstreben verstärkt. Auf der Ebene der oberen Kehlbalkenlage ist ein Zwischenboden eingezogen, der im westlichen Bereich eine Luke aufweist. Die Rafen liegen auf drei Mittelpfetten auf. Die unübliche Kombination eines liegenden Stuhles über einem stehenden Stuhl könnte im Rahmen einer nachträglichen Erhöhung der Scheune zu sehen sein. Möglicherweise wurde die östliche Stirnseite um den in Fachwerk ausgeführten Giebelbereich erhöht und in diesem Zusammenhang der liegende Stuhl ergänzt. Dagegen spricht jedoch, dass die Mächtigkeit der Bauhölzer im Bereich des liegenden Stuhls nicht von den anderen abweicht und sie ein einheitliches Erscheinungsbild aufweisen. Bei dieser Dachkonstruktion wurde nicht sparsam mit Bauholz umgegangen, was auf einen gewissen Wohlstand des Bauherrn schliessen lässt.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138591
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds