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Regelmässiges Versamen ist wichtig für den Erhalt der Qualitätsstufe II

Damit Wiesen artenreich bleiben, sollten möglichst viele Pflanzen im ersten Aufwuchs absamen können. Wir stellen Ihnen einige Zielarten vor, mit denen Sie die Reife einer Wiese abschätzen und so den optimalen Schnittzeitpunkt finden können.

Artenreiche Wiesen sind landschaftlich attraktiv und ökologisch besonders wertvoll. Für den Erhalt der artenreichen Wiesen ist es wichtig, den optimalen Schnittzeitpunkt zu bestimmen, besonders bei Neuansaaten. Die Blütenvielfalt ist beim ersten Aufwuchs im Frühling am höchsten. Deshalb ist es wichtig, dass die Pflanzen beim ersten Schnitt absamen können.

Heuen, wenn die Samen der Margeriten reif sind

3 verschiedene Margeriten Stadien
Margerite: In der Teigreife sind die Blüten im Körbchen noch gelb, beginnen sich aber am Rand bereits braun zu verfärben. Die Samen lassen sich mit einem Daumenstrich abstreifen. Fotos: Wolfgang Bischoff

Können Sie Ihre Wiese bereits ab dem 25. Mai mähen, lohnt es sich, zuerst den Reifegrad zu bestimmen. Der optimale Schnittzeitpunkt bei wüchsigen Wiesen ist, wenn sich 80–90 Prozent der Margeriten in der Teigreife befinden oder reifer sind. In der Teigreife sind die Samen gebildet, aber noch frisch. Während der Dürrfutterzubereitung reifen die Samen am Boden nach und fallen beim wenden und laden ab. Fallen sie auf offene Bodenstellen, können diese Samen keimen. Bis zum 15. Juni können in der Regel die meisten Arten auf wüchsigen Wiesen versamen.

Bei Magerwiesen mit Schnittzeitpunkt 1. Juli sind die Skabiosen-Flockenblume und die Saat-Esparsette geeignetere Zielarten, um den Reifegrad der Wiese zu ermitteln.

Bei Frühschnitt Versamen im zweiten Aufwuchs ermöglichen

3 verschiedene Wiesenflockenblumen Stadien
Wiesen-Flockenblume: In der Teigreife sind die Röhrenblüten hellbraun, bereits locker und ragen aus dem Körbchen heraus. Fotos: Wolfgang Bischoff

Eine zeitliche Staffelung des ersten Schnittnutzung über mehrere Flächen ist wichtig, damit Insekten und Vögel ein dauerhaftes Nahrungsangebot haben. Wiesen mit Schnittzeitpunkt 25. Mai sollten deshalb spätestens Anfang Juni gemäht werden. Die meisten Wiesen sind zu diesem Zeitpunkt bereits reif. Muss eine Wiese aus wettertechnischen Gründen vor dem optimalen Schnittzeitpunkt gemäht werden, kann der frühe Heuschnitt zumindest teilweise durch einen späten Emdschnitt ausgeglichen werden. Dazwischen sollten mindestens acht Wochen liegen. Beim Emdschnitt eignen sich spätblühende Arten wie die Wiesen-Flockenblume dazu, den Reifegrad der Wiese zu ermitteln.

Versamung bei Neuansaaten besonders wichtig

Die Labiola-Samenmischungen für artenreiche Blumenwiesen enthalten viele ein- und zweiährige Arten. Danach müssen die Pflanzen versamen können, um auf der Wiese zu überdauern. Nach den Säuberungsschnitten im Ansaatjahr ist es deshalb wichtig, den Bestand aufwachsen und versamen zu lassen. Wartet man allerdings zu lange, wächst der Wiesenbestand in die Höhe und wird überständig. Es fällt kein Licht mehr auf den Boden und die Keimung der Samen auf dem Boden wird unterbunden.