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Hallwilersee

Temperaturmessung im Hallwilersee

Eine gelbe Messboje schimmt auf der Oberfläche des Hallwilersees, im Hintergrund ist in der Ferne das Seeufer zu erkennen.
Foto: Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) misst im tiefsten Bereich des Hallwilersees mit einer Temperaturmesskette die Temperatur des Sees kontinuierlich in verschiedenen Tiefen. Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die aquatischen Lebensräume zu beobachten. Die Daten dienen zudem als Grundlage für die Massnahmenplanung um und im Hallwilersee.

Im Rahmen eines vom BAFU finanzierten Pilotprojekts betreibt die Eawag, das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau seit September 2022 im Hallwilersee eine Temperaturüberwachungsstation. Die Temperaturmesskette misst die Wassertemperatur kontinuierlich in 18 verschiedenen Tiefen. Auch im Murtensee, im Ägerisee und in acht weiteren kleinen Seen werden ähnliche Messstationen betrieben. Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Seen zu beobachten. Diese Seen sind bedeutend für die Trinkwasserversorgung, Fischerei, Erholung und Biodiversität.

Temperatur-Messsystem im Hallwilersee

Im Hallwilersee wird die Temperaturmesskette an der Seeoberfläche durch eine mit Solarzellen, Batterien und einem Mobilfunk-Kommunikationssystem ausgestattete Boje erkennbar gemacht. Die gemessenen Temperaturdaten werden in Echtzeit auf einen Server geliefert und sind im Internet einsehbar. Das Messsystem besteht aus einem Anker, einer kleinen Boje an der Wasseroberfläche und einem Stahlseil mit 18 Temperatursensoren. Um Kollisionen mit Booten zu vermeiden ist die Boje mit Radarreflektor und Licht ausgestattet. Mit dem neuen Messsystem kann das Temperaturprofil und die Schichtung des Sees in Echtzeit verfolgt werden. Es hilft der Abteilung für Umwelt, die Daten aus der kantonalen Seeüberwachung besser zu interpretieren und die Seebelüftung besser zu steuern.

Bisherige Messungen im Hallwilersee

Im Rahmen des Projekts der Seesanierung wird der Zustand des Hallwilersees durch den Kanton Aargau seit 1985 jeden Monat im Bereich der tiefsten Stelle systematisch untersucht. Dazu werden verschiedene chemische, physikalische und biologische Parameter (Temperatur, Sauerstoff, Trübung, pH, verschiedene Nährstoffe, die Zusammensetzung des Planktons und die Konzentrationen von Mikroverunreinigungen) auf verschiedenen Seetiefen erhoben. Diese Untersuchungen dokumentieren den Fortschritt der Sanierungsmassnahmen. Sie dienen als wichtige Grundlage für die Massnahmenplanung im Einzugsgebiet und für die Steuerung der Seebelüftung. Die kontinuierlichen Temperaturmessungen des Bundes ergänzen die bestehenden Erhebungen.