Gravitative Massenbewegungen werden durch Prozesse wie extreme Witterung oder Erschütterungen ausgelöst. Entscheidend nebst der Hanglage ist auch der Untergrund: Undurchlässige Schichten können als Stauer und letztendlich als Gleitflächen fungieren.
Felsstürze, Rutschungen und Hangmuren/Murgänge
Die Kantone und Gemeinden sind vom Bund verpflichtet, den Schutz vor Naturgefahren bei der Raumplanung miteinzubeziehen. Es gilt das Risiko, das heisst ein Mass für die Wahrscheinlichkeit, dass ein natürlich ausgelöster Prozess tatsächlich Schaden anrichtet, zu minimieren. Das Risiko schliesst einerseits die Wahrscheinlichkeit einer Naturgefahr in einem Gebiet, andererseits das Ausmass der verursachten Schäden an Infrastrukturanlagen, Bauwerke oder Personen mit ein.
Die Gemeinden treffen zur Sicherheit vor lokalen Naturgefahren die erforderlichen planerischen, rechtlichen und baulichen Vorkehrungen.
Ereigniskataster Naturgefahren
Der Naturereigniskataser ist seit Oktober 2020 online verfügbar. Er zeigt alle bekannten, seit 1990 stattgefundenen Ereignisse im Bereich Massenbewegungen (Rutschungen, Sturz, Absenkungen) und wird bei neuen Ereignissen nachgeführt.
Online-Karte Naturereigniskataster
Abbildung der Startseite der Webapplikation
Haben Sie ein Naturereignissen (Murgänge, Sturzprozess, Rutschungen, Hochwasser und Lawinen) beobachtet? Naturereignisse können mit der Webapplikation des Bundes "Erstmeldung von Naturereignissen" an die zuständigen Fachstellen der Kantone, des Fürstentum Lichtensteins, des ASTRA und den SBB gemeldet werden.
Hangrutschungen vom 8. Juli 2017
Am Samstagnachmittag, 8. Juli 2017, trafen aussergewöhnlich starke Niederschläge das Gemeindegebiet von Zofingen/Oftringen und das Uerketal. Es fiel innerhalb von drei Stunden ein Gebietsniederschlag von rund 80 Millimetern. Der ausserordentliche Niederschlag führte insbesondere in der Region Uerkheim und Zofingen zu Überschwemmungen, Rutschungen und in der Folge zu hohen Schäden.
Allein in Bottenwil ereigneten sich mehr als 10 Hangrutschungen. Das Gelände weist generell mittlere Hangneigungen von 30 Grad auf. Lokal wurden die Rutschungen aber durch konzentriert abgeleitetes Oberflächenwasser begünstigt.
Gemäss dem geologischen Atlas der Schweiz kommen im Bereich der betroffenen Gemeindegebiete Sedimente der Oberen Meeresmolasse (OMM) vor, die von einer geringmächtigen Quartärüberdeckung überlagert werden.
Artikel UMWELT AARGAU
- Hangrutsch in Villnachern, Artikel UMWELT AARGAU Nr. 74, Mai 2017 (PDF, 4 Seiten, 1,6 MB)
- Wenn ein Küttiger Berg nach Aarau strebt. Artikel UMWELT AARGAU, Sondernummer 20, August 2005 (PDF, 2 Seiten, 657 KB)