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Zukunft bauen – Geschichte weiterbauen

500 Jahre Geschichte unter einem Dach

Ein historisches Gebäude respektvoll und zukunftsfähig zu restaurieren, ist eines. Doch in Schöftland wurde mit dem Gasthaus auch ein wichtiger Teil des Gemeindelebens reaktiviert: Seit dem 16. Jahrhundert war der "Ochsen" zwischen Schloss und Kirche eine Institution und ein Treffpunkt im Dorf. 1801 wurde die alte Taverne durch ein neues Gebäude ersetzt, 2013 wurde es saniert. Mit viel Liebe zum Detail ist es gelungen, Elemente aus den verschiedensten Epochen der langen Baugeschichte bis hin zum jüngsten Zwischenbau zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen. Auch ehemals private Räume stehen neu den Gästen offen.

Gasthaus zum Ochsen in Schöftland

Der "Ochsen" ist seit dem 16. Jahrhundert ein Treffpunkt in Schöftland. Um 1820 entstand das heutige Gebäude an der Stelle der alten Taverne. Seit der Renovierung verströmt das Restaurant wieder seine alte Noblesse.
Unter den restaurierten Oberflächen hat sich viel getan: Es war nicht nur ein Hausschwamm zu bekämpfen, sondern auch moderne Haustechnik unterzubringen. Im Gastraum sieht man davon nichts mehr.
Die Küche der letzten Wirtefamilie aus den 1960er Jahren ist neu als ungewöhnlicher Raum für Anlässe nutzbar.

Ein architektonisches Bijou mit gastronomischem Potential sahen die neuen Besitzer in ihrem "Ochsen". Und wollten "das Schmuckstück unter diversen Verpackungsschichten verschiedener Zeitepochen freilegen", wie sie es selber formulierten. Die Kantonale Denkmalpflege stand dabei beratend zur Seite. Gemeinsam mit den Architektinnen und Architekten analysierte man das Gebäude, ordnete die Elemente den Epochen zu, suchte Lösungen für eine möglichst sanfte Sanierung. Schlussendlich erhielt die Bauherrschaft aus Begeisterung für die einzigartigen Fassaden, Böden, Räume und Einrichtungen weit mehr vom alten Gebäude, als der Denkmalschutz gefordert hatte. Sie stellte wieder her, was über die Jahre verändert worden war, ergänzte wenige neue Elemente – und brachte den besonderen Charakter des traditionsreichen Gasthauses wieder ans Tageslicht.

Der älteste Gebäudeteil, der Gewölbekeller aus dem 16. Jahrhundert, ist nach der Restaurierung zu einem repräsentativen Weinkeller geworden, der sich auch für Apéros anbietet. Einer der jüngsten Teile, der Zwischenbau, mit einer Metzgerei und zwei Wohnungen, wurde durch einen modernen Zwischenbau ersetzt, der sich nun zurückhaltend dem historischen Gebäude unterordnet. Weil hier die neue Küche Platz fand, kann die alte Küche der langjährigen Wirtefamilie Schneider mit ihrem typischen Interieur der 1960er Jahre heute als aussergewöhnlicher Gastraum für Anlässe genutzt werden.

Mit dem Abbruch der Metzgerei wurde auch die Nordfassade wieder freigespielt, der Garten konnte erweitert und einige Fenster konnten wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Auch sonst wurde die Fassade von 1801 sorgfältig wiederhergestellt. Vom Bankettsaal im ersten Stock über die Küche und den erweiterten Garten bis zum Keller wurde jeder Raum seiner Geschichte und Qualität gemäss saniert und mit neuer Haustechnik ausgestattet. Der "Ochsen" hat damit wieder eine vielversprechende Zukunft, die auf die ganze Gemeinde ausstrahlt.

Schon bei der ersten Besichtigung war uns klar: Dieses Gebäude kann etwas. Interessante Raumhöhen, schöne Böden, grosszügige Korridore, der Gewölbekeller: ein Bijou, dessen Substanz wir wieder sichtbar machen wollten. Wir freuen uns sehr über das Ergebnis. Die Erkenntnis: Auch sanft renovieren kann mit grossen Veränderungen verbunden sein – aber eben unter der Oberfläche.

Die neuen Besitzer Daniel Frey und Sandra Roth haben unter den Schichten verschiedener Umbauten die Qualitäten des historischen Gebäudes erkannt und freigelegt.
Sandra Roth Bauherrschaft

Gasthaus zum Ochsen in Schöftland

Baujahr 1797–1801
Nutzung Restaurant
Renovation Um- und Anbau 2013–2015
Realisierung Strebel Kiener Architekten, Schöftland
Bauherrschaft Sandra Roth, Daniel Frey