Aktuelles vom Klingnauer Stausee
Ob Beobachtungstipps, Informationen zu gefiederten Gästen oder geplante Veranstaltungen: Hier finden Sie vierteljährlich spannende und aktuelle Informationen rund um den Klingnauer Stausee.
Fauna
Die Unsichtbaren
Die Sommermonate sind, ornithologisch gesehen, die ruhigste Zeit. Dennoch lassen sich auch jetzt einige nicht alltägliche Arten beobachten – oder vielmehr hören. Im Schilf brüten zum Beispiel verschiedene Rohrsänger und Schwirle. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie unauffällig braun gefärbt sind und sich meist im Röhricht aufhalten. Entsprechend schwer sind sie zu entdecken, doch ihr Gesang ist unüberhörbar.
Vom Uferweg aus ist den ganzen Sommer über das rhythmische Schwatzen des Teichrohrsängers zu vernehmen. Der Drosselrohrsänger singt deutlich lauter und wiederholt gerne einzelne Silben. Er ruft «Karle schieb! Schieb, Karle! Karle schieb, schieb, schieb die Karre: kiek, kiek kiek!». Einen ganz eigenen Gesang hat der Rohrschwirl: Sein Schwirren erinnert eher an eine Heuschrecke als an einen Vogel!
Vogelstimmen anhören und üben auf bird-song.ch(öffnet in einem neuen Fenster)

Flora
Wasserfeder
In der Uraue Gippinger Grien gibt es im Sommer eine botanische Besonderheit zu bewundern: die Wasserfeder (Hottonia palustris). Diese Wasserpflanze gehört zu den Primelgewächsen und blüht von Mai bis Juli. Sie wurzelt im schlammigen Grund des Gewässers und bildet sternenförmige Blätter im Wasser aus. Die Blütenstände ragen hingegen senkrecht aus dem Wasser. Die Blüten selbst sind weiss bis leicht rosa.
Im Gippinger Grien kann die Wasserfeder vom Weg aus wunderbar angeschaut werden. Das Vorkommen ist von besonderer Bedeutung, denn es handelt sich hier um den grössten Bestand im Kanton Aargau. Die Erhaltung ist besonders wichtig, weil die Wasserfeder als stark gefährdete Art auf der Roten Liste steht.
Weitere Informationen zur Wasserfeder auf info flora(öffnet in einem neuen Fenster)

Stausee
Sommer geniessen – mit Rücksicht
Was gibt es für Erholungssuchende Schöneres, als einen Ausflug an den Klingnauer Stausee! Gerade die noch kühlen Morgenstunden oder die Abenddämmerung laden viele Menschen (und Vierbeiner) dazu ein, dieses Naturparadies zu besuchen. Sie sind herzlich willkommen, aber bitte denken Sie daran, dass Sie sich in einem Eidgenössischen Wasser- und Zugvogelreservat aufhalten. Im Schutzgebiet gelten folgende Regeln:
- Ganzjährig Hunde-Leinenpflicht
- Wege nicht verlassen
- Wildtiere nicht füttern
- Grillfeuer nur an den dafür vorgesehenen Feuerstellen
- Campieren, Wassersport, Littering und Pflanzen pflücken verboten
Bitte beachten Sie auch die Infotafeln für zusätzliche Informationen zum Klingnauer Stausee. Die Wildtiere und die Natur danken für Ihre Rücksicht.
Saugbagger für die Watvögel
Der Klingnauer Stausee ist ein Wasser- und Zugvogelreservat von internationaler Bedeutung und steht unter entsprechend strengem Schutz. Durch Sedimentablagerungen verlandet der Stausee zunehmend. Damit gehen die offenen Wasser- und Schlickflächen verloren, welche für spezialisierte Vogelarten und viele andere Tier- und Pflanzenarten lebenswichtig sind. Ab Juli 2025 setzt die Abteilung Landschaft und Gewässer des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (Kanton Aargau) Massnahmen um, welche der Verlandung entgegenwirken und dem langfristigen Erhalt des Gebiets dienen.
Im Juli 2025 beginnen die Vorbereitungen mit den notwenigen Installationen. Ab August 2025 werden dann auf insgesamt vier Baggerflächen, jedes von der Grösse von etwa einem Fussballfeld, die abgelagerten Sedimente bis auf eine Wassertiefe von ungefähr 0,5 Metern entnommen. Mit einem Saugbagger wird das Material abgesogen und an Land gepumpt. Dort wird es in grossen Geotextilschläuchen getrocknet, bis es abtransportiert werden kann.
Um den künftigen Sedimenteintrag zu reduzieren, wird zwischen den Schilfinseln ein rund 100 Meter langer Damm aus Holz erstellt und der obere Graben verschlossen.

Inselpflege und Stromleitung
Für den langfristigen Erhalt des Wasser- und Zugvogelvogelreservats sowie der Flachmoore sind zudem Pflegeeingriffe auf den Schilfinseln notwendig. Es werden daher zeitgleich zu den Baggerarbeiten im See die Schilfinseln gemäht und das Schnittgut abgeführt.
Im gleichen Zeitraum, konkret im Juli und August, wird der Stromnetzbetreiber Axpo AG die ausser Betrieb genommene Stromleitung samt Strommasten entfernen.
Weitere Informationen zu den Massnahmen(öffnet in einem neuen Fenster)
Veranstaltungen
Geheimnisvolle Nachtfalter
Der Klingnauer Stausee ist nicht nur ein Vogelparadies, sondern auch ein idealer Lebensraum für viele Insekten. Während Schmetterlinge und Libellen vielen bekannt sind, sieht das bei den Nachtfaltern ganz anders aus. Das BirdLife-Naturzentrum organisiert am 22. August 2025 eine Abendexkursion mit einem Fachmann, der die Teilnehmenden in die unbekannte Welt der Schwärmer, Eulen und Bärchen mitnimmt.
Weitere Informationen und Anmeldung(öffnet in einem neuen Fenster)