Das Programm Natur 2030 bildet einen zentralen Eckpfeiler der kantonalen Natur- und Landschaftsschutzpolitik. Es unterstützt den Vollzug der Aufgaben zum Schutz der Landschaft, zur Sicherung, Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen sowie zur gezielten Förderung von Arten. Das Programm wird in zwei Etappen umgesetzt; die zweite Etappe läuft von 2026 bis 2030.
Herausforderungen für Natur und Landschaft
Die Vielfalt der einheimischen Arten und ihrer Lebensräume nimmt schweizweit weiterhin ab: Die Bidoviersität befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand. Um diesen Negativtrend zu stoppen, sind zusätzliche, umfassende Anstrengungen erforderlich.
Im dicht besiedelten Kanton Aargau sind Natur und Landschaft wichtige Standortfaktoren und werden von der Bevölkerung hoch geschätzt. Das überdurchschnittliche Bevölkerungwachstum führt aber auch zu einem erheblichen Druck auf die natürlichen Lebensräume – durch Siedlungsentwicklung, intensive Nutzungen, Verkehr, Lichtimmissionen, Naherholung und Freizeitaktivitäten. Hinzu kommen Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenzusammensetzung.
Mit der 1. Etappe (2021–2025) des Programms Natur 2030 konnten Fortschritte erzielt werden. Die getroffenen Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um den Rückgang der Biodiversität nachhaltig und spürbar zu stoppen. Die Fortführung des Programms mit der 2. Etappe (2026–2030) ist daher wichtig und dringend. Das Programm beinhaltet ein Minimum an Massnahmen, die der Kanton Aargau in den kommenden Jahren bis 2030 ergreifen muss, um den negativen Trend der Biodiversität abzumildern.
Die Umsetzung der 2. Etappe von Natur 2030 soll – in Anknüpfung an die 1. Etappe – mit folgenden sechs Handlungsfeldern erfolgen:
I. Der Landschaft Sorge tragen
II. Kernlebensräume schützen, aufwerten und ergänzen
III. Die funktionale Vernetzung der Lebensräume sicherstellen
IV. Prioritäre und gefährdete Arten gezielt fördern
V. Kooperationen im Dialog mit Partnern stärken
VI. Menschen an Natur und Landschaft teilhaben lassen
Das Programm umfasst zudem Massnahmen zur Umsetzung des indirekten Gegenvorschlags des Regierungsrats zur Aargauischen Volksinitiative "Gewässer-Initiative Kanton Aargau – Mehr lebendige Feuchtgebiete für den Kanton Aargau".
Hervorgehoben:Ein Programm für alle!
Im Programm Natur 2030 sind auch Massnahmen für die Bevölkerung verankert, insbesondere im Handlungsfeld VI "Menschen an Natur und Landschaft teilhaben lassen". So werden über das Programm als Grundlage beispielsweise Informationsmaterialien zur Schaffung und Aufwertung von Lebensräumen in und ausserhalb der Siedlungen bereitgestellt oder verschiedene Beratungen und Exkursionen angeboten. Alle haben die Möglichkeit, sich aktiv für die Biodiversität einzusetzen!
Der Bericht "Natur 2030, 2. Etappe" bietet einen Rückblick auf die 1. Etappe und erläutert die Handlungsfelder der 2. Etappe mit den dazugehörenden Zielen und Massnahmen. Der Kredit für die Umsetzung des Programms Natur 2030, 2. Etappe wurde am 9. September 2025 vom Grossen Rat bewilligt.
Bericht und Botschaft Natur 2030, 2. Etappe (2026-2030):