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Gesamtverkehrsplanung

Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Frick-Stein-Laufenburg

5 Handlungsfelder GVK

Der Raum Frick-Stein-Laufenburg ist sowohl wirtschaftlich als auch für die zukünftige Siedlungsentwicklung von grosser kantonaler Bedeutung. Damit sich der Raum schrittweise, zukunftsgerichtet und nachhaltig entwickeln kann, ist eine enge Abstimmung von Siedlung und Verkehr sowie eine gesamtverkehrliche Betrachtung notwendig. Dabei spielen auch die grenzüberschreitenden Verkehrsbeziehungen eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wird im Anschluss an die Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts eine neue Rheinquerung bei Sisseln geprüft.

Ausgangslage

Perimeter GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg (schematisch)

Der Raum Frick-Stein-Laufenburg ist sowohl wirtschaftlich als auch für die zukünftige Siedlungsentwicklung von grosser kantonaler Bedeutung.

Gemäss Raumkonzept Aargau befinden sich mit Frick und Laufenburg zwei ländliche Zentren in diesem Raum. Diese sind wichtige Stützpunkte für die regionale Versorgung und Wirtschaft. Das Sisslerfeld ist zudem ein Entwicklungsschwerpunkt (ESP) von kantonaler Bedeutung und ein Vorzugsgebiet für Spitzentechnologie und grössere Ansiedlungen. Hinzu kommen Entwicklungsschwerpunkte von regionaler Bedeutung in Frick, Laufenburg und Kaisten.

In Stein und in Frick sind Wohnschwerpunkte (WSP) als Zwischenergebnis im kantonalen Richtplan enthalten. Wohnschwerpunkte sollen einen bedeutenden Beitrag für eine raumverträgliche Bevölkerungsentwicklung leisten und entsprechen dem Grundsatz der Siedlungsentwicklung nach Innen. Auf dem Areal Neumatt Ost in Stein wird zudem im Jahr 2029 die neue Mittelschule (Kantonsschule Fricktal) eröffnet.

Ausschnitt Raumkonzept Aargau (Richtplan Kanton Aargau, Kapitel R 1) und grober Perimeter GVK in rot

Der Raum Frick-Stein-Laufenburg umfasst die namensgebenden Gemeinden sowie die dazwischen liegenden Gemeinden Eiken, Gipf-Oberfrick, Kaisten, Mumpf, Münchwilen, Oeschgen, Sisseln, und Wallbach. Funktional sind im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Verkehr auch die deutschen Gemeinden Bad Säckingen, Murg und Laufenburg (Baden) relevant.

Herausforderungen

  • Wachsende Bevölkerung und Zunahme der Arbeitsplätze (Wohnschwerpunkte und Entwicklungsschwerpunkte)
  • fehlendes grenzüberschreitendes öV-Angebot
  • Ortsdurchfahrten mit teilweise hohen Verkehrsmengen

Vorgehen

Ausschnitt aus dem kantonalen Richtplan mit Vororientierung neuer Rheinübergang Sisseln (rot gepunktet)

Das Gesamtverkehrskonzept Frick-Stein-Laufenburg hat zum Ziel, mit einer gesamtheitlichen Betrachtungsweise tragfähige Lösungen für die zukünftigen Siedlungs- und Mobilitätsbedürfnisse zu entwickeln. Dabei werden Ziele und Stossrichtungen definiert und daraus abgeleitete Massnahmen für den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr (MIV) sowie den Fuss- und Veloverkehr erarbeitet. Entlang der Ortsdurchfahrten steht die Abstimmung von Siedlung Verkehr im Vordergrund. Im Kanton Aargau hat sich hierfür die Erarbeitung von Vorstudien an Ortsdurchfahrten bewährt.

Ein wichtiger Treiber für die Entwicklung im Perimeter ist das Sisslerfeld. Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft ein erheblicher Anteil der Pendler aus dem süddeutschen Raum kommen wird. Ohne entsprechende Massnahmen wird sich die Verkehrssituation an den Grenzübergängen Stein/Bad Säckingen und Laufenburg weiter verschärfen. In diesem Zusammenhang ist die Zweckmässigkeit eines neuen Rheinübergangs im Raum Sisseln zu prüfen (Richtplaneintrag Nr. 66, Vororientierung).

Die Erarbeitung des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg erfolgt voraussichtlich bis 2026, ab 2025 bis 2029 folgt die Prüfung und die allfällige Anpassung des Richtplaneintrags für eine neue Rheinquerung bei Sisseln. Der Ablauf lässt sich grob wie folgt zusammenfassen:

Organisation

Das Gesamtverkehrskonzept wird mit engem Einbezug der betroffenen Gemeinden sowie des Regionalplanungsverbands Fricktal Regio erarbeitet. Die Abstimmung auf deutscher Seite erfolgt über den Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Zudem sind die deutschen Gemeinden Bad Säckingen, Murg und Laufenburg (Baden) in einer Begleitgruppe vertreten. Das GVK wird in verschiedenen Gremien erarbeitet:

Steuerungsgremium

Dieses politische Entscheidungsgremium des GVK setzt sich aus Vertreterinnen und Vertreter des Kantons Aargau, des Regionalplanungsverbands Fricktal Regio, des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee sowie der folgenden Gemeinden im Bearbeitungsperimeter zusammen: Eiken, Frick, Gipf-Oberfrick, Kaisten, Laufenburg, Oeschgen, Mumpf, Münchwilen, Sisseln, Stein und Wallbach.

Begleitgruppe

Es wird eine fachliche Begleitgruppe eingesetzt, in der zusätzlich zu den Gemeinden im Steuerungsgremium die deutschen Gemeinden Bad Säckingen, Laufenburg (Baden) und Murg vertreten sind. Die Begleitgruppe dient dem Informationsaustausch und der Abstimmung, zudem kann sie Themen und Entscheide für das politische Steuerungsgremium vorbesprechen.

Lenkungsausschuss

Auf der beratenden Ebene besteht ein Lenkungsausschuss für die interne Abstimmung im Departement Bau, Verkehr und Umwelt sowie zur Vorbereitung der Sitzungen des Steuerungsgremiums.

Projektteam

Operativ wird das GVK durch ein Projektteam geleitet mit Mitarbeitenden des Departement Bau, Verkehr und Umwelt sowie externer Unterstützung.

Die Ziele des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg

Das Steuerungsgremium des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg hat an seiner Sitzung vom 9. September 2025 die Lagebeurteilung und die Ziele des GVK verabschiedet. Die Ziele betreffen das Mobilitätsverhalten, den für die Region sehr prägenden grenzüberschreitenden Verkehr, die Strassenräume und den Güterverkehr. Im folgenden die vier Ziele mit den entsprechenden Erfolgskriterien.

Ziel 1: Mobilitätsverhalten und Erreichbarkeit

Ziel 1: Mobilitätsverhalten und Erreichbarkeit

Ziel 1: Mobilitätsverhalten und Erreichbarkeit

Die Mobilitätsbedürfnisse in der Region werden möglichst umweltschonend und flächeneffizient erfüllt. Der Anteil der umweltschonenden und flächeneffizienten Verkehrsmittel (ÖV, Fuss- und Veloverkehr) wird vergrössert. Die Erreichbarkeit wird insbesondere für den Wirtschaftsverkehr gewährleistet und die Reisezeiten sind planbar.

Erfolgskriterien:

  • Die Erreichbarkeit ist gewährleistet.
  • Die Reisezeiten sind insbesondere für den Wirtschaftsverkehr zuverlässig planbar.
  • Der Fokus der Siedlungsentwicklung findet an gut erreichbaren Orten statt. Möglichst viele Alltags- und Freizeitaktivitäten sind in 15 Minuten zu Fuss oder mit dem Velo vom Wohnort aus erreichbar.
  • Die (Fuss- und) Veloinfrastruktur und das ÖV-Angebot in der Region bieten die Möglichkeit, sich auch ohne Auto attraktiv fortzubewegen.
  • Die Verknüpfung der Verkehrsmittel gewährleistet eine multimodale Mobilität.
  • Der Modal Split des MIV am Gesamtverkehr beträgt nicht mehr als 52 Prozent.

Ziel 2: Grenzüberschreitender Verkehr

Ziel 2: Grenzüberschreitender Verkehr

Das Verkehrssystem ermöglicht eine effiziente Nutzung der Infrastruktur und berücksichtigt die Bedürfnisse der grenzüberschreitenden Mobilität.
(Hinweis: der grenzüberschreitende Güterverkehr ist Teil des Ziels 4, siehe unten)

Erfolgskriterien:

  • Das Verkehrsangebot und die Infrastrukturen sind in der Region, überregional und über den Rhein gut vernetzt. Die Vernetzungen dienen primär dem lokalen und regionalen Verkehr und sind auf die stark verkehrserzeugenden Gebiete und Entwicklungsschwerpunkte ausgerichtet.
  • Es besteht ein grenzüberschreitendes Angebot im öffentlichen Verkehr, welches die Potenziale beidseits des Rheins (zusätzlicher IR-Halt in Stein und Elektrifizierung Hochrheinbahn) ausschöpft und eine attraktive Alternative zum Auto bietet.
  • Der hohe MIV-Anteil am grenzüberschreitenden Verkehr ist gesenkt. Die nachgefragten, grenz-überschreitenden Mobilitätsbeziehungen sind weiterhin gewährleistet.

Ziel 3: Strassenraum

Ziel 3: Strassenraum

Die Strassen im Siedlungsgebiet sind unter Berücksichtigung der Netzfunktion siedlungs- und klimaverträglich gestaltet.

Erfolgskriterien:

  • Ortsdurchfahrten sind als belebte und lebendige öffentliche Räume konzipiert. Die Gestaltung berücksichtigt neben der Netzhierarchie und den verkehrlichen Anforderungen auch die Aspekte "Gesellschaft" und "Stadtklima".
  • Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden im und am Strassenraum ist gewährleistet.
  • Der verfügbare Strassenraum ist flächenschonend und hitzeangepasst bedarfsgerecht für die verschiedenen Verkehrsmittel aufgeteilt.

Ziel 4: Güterverkehr

Ziel 4: Güterverkehr

Der Güterverkehr soll der regionalen Wirtschaft dienen und verträglich abgewickelt werden. Wo möglich und zweckmässig findet der Güterverkehr auf der Schiene statt. Der Strassengüterverkehr wird auf das übergeordnete Netz gelenkt.

Erfolgskriterien:

  • Die Abwicklung des Güterverkehrs erfolgt möglichst verträglich für Siedlung und Umwelt.
  • Der Güterverkehr wird so weit wie möglich auf der Schiene abgewickelt. Die Nachfrage nach Gütertransportleistungen auf der Schiene soll durch die Erhaltung, Reaktivierung und ggf. Neuanlage von Gleisanschlüssen an vorhandenen und geplanten Industrie- und Gewerbeflächen stabilisiert und gefördert werden.
  • Die negativen Auswirkungen des grenzüberschreitenden Güterverkehrs auf den Zoll-Zulaufstrecken sind minimiert.
  • Es bestehen planbare und verlässliche Reisezeiten an den Grenzübergängen.

Nächste Termine

Sitzungen Steuerungsgremium
Montag, 20. November 2025

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