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Sehenswürdigkeiten & Fundorte

Burgruine Besserstein

Blick durch den lichten Wald auf die Burgruine Besserstein.
Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Auf dem Geissberg in Villigen steht die Ruine Besserstein. Davor liegen die Wälle einer Befestigungsanlage.

Die Burgruine Besserstein liegt auf dem Geissberg in einer weitläufigen, prähistorischen Befestigungsanlage, die das spornartige Ende des Bergrückens einnimmt. Die Burg befand sich im Besitz des Klosters Murbach im Elsass und war als Lehen an die Grafen von Habsburg ausgegeben. Vermutlich wurde die Burg im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert erbaut und bereits um 1300 wieder aufgegeben. Die Anlage bestand auf der Angriffsseite aus einem breiten Graben. Dahinter folgte eine Schildmauer mit eingebundenem Turm. Im Schutz dieser Befestigungswerke lagen Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Die Burg wurde 2008 teilweise erforscht und konserviert.

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Wallanlage auf dem Geissberg

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Das Vorfeld der Burgruine Besserstein auf dem Geissberg wird durch einen langen, fast schnurgeraden Wall abgeriegelt. Mit 180 m Länge ist er die längste derartige Befestigung im Aargau. Er grenzt eine über 5 Hektar grosse Fläche vom übrigen Plateau ab.

Aus der Nähe der Burgruine sind spätbronzezeitliche Funde bekannt (um 1000 v. Chr.). Auf dem Plateau siedelten also damals schon Menschen. Auch bei vielen anderen Aargauer Burgen kamen bei archäologischen Ausgrabungen spätbronzezeitliche und andere prähistorische Funde ans Licht. Die Menschen suchten offensichtlich immer wieder die gleichen Schutzlagen auf.

Aus der Vorgeschichte oder dem Frühmittelalter?

Dagegen ist der − traditionell als prähistorisch bezeichnete − Wall auf dem Geissberg einzigartig. Weder in der Spätbronzezeit noch im Mittelalter finden sich gute Vergleichsbeispiele. Gegen eine bronzezeitliche Datierung spricht unter anderem die gute Erhaltung des Walls: 3000 Jahre Wind und Wetter, Baumwürfe und Maulwürfe hätten ihn sicher stärker eingeebnet.

Eine neuere Interpretation betrachtet ihn daher als frühmittelalterliche Befestigung. Im 9. und 10. Jahrhundert wurden an vielen Orten eilig Fluchtburgen errichtet, in denen sich die Bevölkerung einer Region vor den Ungarn in Sicherheit brachte. Und für eine solche frühe mittelalterliche Fluchtburg wäre die Anlage auf dem Geissberg mit seinen senkrechten Felswänden hervorragend geeignet.

Besucherinformationen

© Kanton Aargau; Foto: Béla Polyvàs

In Villigen führt von der Kirche ein markierter Wanderweg in rund 30 Minuten steil hinauf zur Burg.