Baden-Römerstrasse

Ein Team der Kantonsarchäologie grub 2018 die römischen Überreste beim Kurtheater Baden aus, bevor dieses umgebaut wurde.
Das Kurtheater in Baden wurde seit seiner Eröffnung im Jahr 1952 nie komplett saniert. Um weiter funktionieren zu können, braucht das Gebäude einen Umbau und eine sanfte Erweiterung. Die geplanten Bodeneingriffe machten eine archäologische Untersuchung notwendig. Von Mai bis Oktober 2018 untersuchten Mitarbeitende der Kantonsarchäologie zwei Bereiche nördlich und südlich des Kurtheaters.
Baden war bereits in römischer Zeit wichtig, vor allem wegen den weitum bekannten Thermenanlagen. Aufgrund früherer Grabungen weiss man, dass auf dem Gebiet um den Kurpark zu Zeiten der Römer vor allem Wohnhäuser und Werkstätten standen. Bereits 1950/1951 konnten beim Bau des Kurtheaters römische Mauern eines Gebäudes dokumentiert werden. Unter der heutigen Römerstrasse führte in römischer Zeit eine Strasse von West nach Ost. Somit ist die römische Siedlung (vicus) topografisch in zwei verschiedene Teile mit entsprechend verschiedenen Funktionen gegliedert: im Limmatknie finden sich die Thermalbäder und auf dem Haselfeld die Strassensiedlung. Ziel der Grabung war es, Näheres über die Form der Bebauung und die Lebensumstände zur Römerzeit entlang der heutigen Römer- und Parkstrasse herauszufinden.
Brand in römischer Zeit
Das Grabungteam stiess auf unterschiedliche Siedlungsreste aus der Römerzeit. Nördlich des Kurtheaters kamen unter diversen Stein- und Kiesplanien, die auf einen Platz hindeuten, die Reste zweier Holzgebäude zum Vorschein. Ein Brandereignis im 1. Jahrhundert n. Chr. hatte diese Gebäude jedoch grösstenteils zerstört. Südlich des Kurtheaters untersuchte das Team römische Mauern und Abfallgruben, die reich an Fundmaterial waren und wahrscheinlich ins 2./3. Jahrhundert n. Chr. datieren.