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Ausgrabungen & Untersuchungen

Windisch-Königsfelden

Unter der Klinik in Königsfelden stecken noch Überreste aus römischer Zeit. Was von der römischen Zivilsiedlung noch im Untergrund erhalten ist, zeigten 14 kleine Baggerschnitte, die die Kantonsarchäologie im Herbst 2014 anlegte.

Inschrift
Bauinschrift eines Jupitertempels. Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG) realisieren in den nächsten Jahren ein grosses Neubau-Projekt nördlich des eindrücklichen Klinik-Hauptgebäudes von 1868/72. Vor 2000 Jahren erstreckte sich hier westlich des römischen Legionslagers Vindonissa eine Zivilsiedlung. Von dieser Siedlung ist bislang allerdings nur wenig bekannt: Beim Bau der Klinik kamen seinerzeit zahlreiche römische Funde zum Vorschein, darunter die monumentale Bauinschrift von einem Jupitertempel. 1994 gelang die überraschende Entdeckung eines grossen und tiefen Schachtes unmittelbar vor der Südwest-Fassade der Klinik.

Beim jetzt anstehenden Bauprojekt der PDAG werden die römischen Überreste im Boden weitgehend zerstört werden. Um genauer zu wissen, was noch im Untergrund steckt, öffnete die Kantonsarchäologie Aargau im Herbst 2014 daher mit dem Bagger insgesamt 14 kleine Schnitte, die hinab bis zum natürlichen Untergrund aus Kies und Lehm reichten.

Sondagen im Park von Königsfelden

Mauerfundamente
Mauerfundemente. Foto: Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Unmittelbar unter der heutigen Baumwiese nördlich des Klinik-Hauptgebäudes lagen – wie aufgrund alter Pläne zu erwarten – die Fundamente ehemaliger, bereits 1976 abgerissener Klinikbauten. Fast 2000 Jahre älter waren die Spuren aus römischer Zeit, die mit der Siedlung vor der Westfront des Legionslagers in Verbindung zu bringen sind: Kulturschichten, Pfosten und Gruben wurden vor allem im Ostteil des untersuchten Areals angetroffen, Funde hingegen waren spärlich.

Die 2014 durchgeführten Sondagen haben wichtige Informationen zu Erhaltung und Ausdehnung der römischen Relikte nördlich des Klinik-Hauptgebäudes ergeben. Auf Grundlage dieses Wissens ist nun eine grössere archäologische Rettungsgrabung zu planen, die 2016 durchgeführt wird.