Hauptmenü

Ausgrabungen & Untersuchungen

Unter dem Pflaster: Feldkurs für Freiwillige in Baden

Drohnenaufnahme eines grossen Parkplatzes mit fünf Sondierschnitten.
Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Der 7. Feldkurs für Freiwillige führt auf heisses Pflaster: Untersucht wird eine Bauparzelle in Baden, wo Reste des antiken Aquae Helveticae liegen.

Bereits in römischer Zeit nutzten die Menschen die Thermalquellen am Limmatknie in Baden. Bald entstand an diesem bedeutenden Kult- und Kurort eine kleine römische Stadt: Der Vicus Aquae Helveticae. Er lag auf einer natürlichen Terrasse oberhalb der Bäder. Reste des Vicus liegen unter einem Parkplatz beim heutigen Kurpark und erstrecken sich bis zur Villa Langmatt.

Freiwilligen-Blog

Beitrag 1: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte (17.9.2025)

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Bildcollage mit Eindrücken des Feldkurses.
Fotocollage: Sirpa, Freiwillige

Von Sirpa, Freiwillige

"Schreiben ist nicht so meins", sagt die Freiwillige Sirpa in der ersten Woche. Und doch möchte sie gerne zum Blog beitragen. So flattern zwei schöne Bildcollagen in den digitalen Posteingang. Manchmal bedarf es keiner grossen Worte, um eine Atmosphäre einzufangen.

Ich habe mir in den Pausen die Zeit genommen, die Pflanzenwelt um die Ausgrabungen herum zu erkunden und habe eine wunderbare Blumenwelt entdeckt.

Sirpa Freiwillige
Bildcollage mit Blumen, die auf der Grabungsfläche des Feldkurses wachsen.
Fotocollage: Sirpa, Freiwillige

Beitrag 2: Zwischen Spitzkelle und Kochlöffel (20.9.2025)

Zwischen Spitzkelle und Kochlöffel

Kleiner Arm aus wessem Ton.
Foto: Stephan, Freiwilliger

von Vicky, Freiwillige

Ich war in der ersten Grabungswoche der diesjährigen Freiwilligenausgrabung in Baden mit dabei. Dabei durfte ich viele interessante Funde bergen: Terra Sigillata (schön verziertes Essgeschirr der Römer), Amphoren und sonstige Krüge, Töpfe und Co. Natürlich alles schön in Scherben. Kleine blau-weisse Glasscherben waren auch dabei. Dabei staunt man immer wieder über die präzise Arbeitskunst der Römer.

Doch nicht nur Scherben kamen zum Vorschein in Feld 2. Ich fand auch den Arm einer kleinen Statuette aus Ton. Die obligate römische Münze fand unser Freiwilligenmanager, nachdem ich mühselig die ganze Vorarbeit geleistet hatte. (Da ruft man den Chef, weil man nicht mehr weiter weiss, und der macht zwei kleine Kratzbewegungen mit der Spitzkelle. Da war es dann auch schon geschehen. Es sei ihm gegönnt!).

Generell schätze ich die Geselligkeit und den Zusammenhalt der bunt zusammengewürfelten Freiwilligengruppe sehr.

Vicky Freiwillige

Es ist toll, Teil eines so engagierten Teams zu sein, alle mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und dem gemeinsamen Nenner Archäologie. Danke an das Ressort Vermittlung: Ihr leistet hervorragende Arbeit!

Ich bin nun seit dem zweiten Feldkurs beim Freiwilligenprogramm der Kantonsarchäologie mit der Spitzkelle dabei und jongliere dabei zwischen Familienpflichten – mit dem Kochlöffel in der Küche ein Essen zaubern – und meiner normalen Arbeit. Daher geht mein Dank auch an meine Kinder, die in dieser Zeit zurückstecken müssen und an meinen Arbeitgeber, der mich in dieser Zeit entbehren kann.

Beitrag 3: Maniküre auf der Grabung (21.9.2025)

Beitrag 3: Maniküre auf der Grabung (21.9.2025)

Nahaufnahme von zwei Händen, die mit einer Zahnbürste eine Keramikscherbe waschen.
Foto Kantonsarchäologie, ©

von Martha, Freiwillige

Hat die Maniküre Ihres Vertrauens keine Zeit für Sie? Kein Problem. Kommen Sie zu uns.

Tauchen Sie Ihre Hände in unser Waschwasser und waschen Sie einen Tag lang ohne Handschuhe Keramikscherben aus unserer Grabung. Sie werden sehen, nach einem Tag ist die Haut Ihrer Hände seidig weich und geschmeidig.

Darf ich vorstellen: Ich bin die Waschfrau auf der diesjährigen Freiwilligengrabung.

Martha Freiwillige

Ich verhelfe den von Ausgräberinnen und Ausgräbern in mühsamer Arbeit aus dem Boden gerungenen Funden zu ihrem Glanz. Es ist spannend, welche Kleinode sich unter der Schmutzschicht verbergen. Am Abend kommen die Ausgräberinnen und Ausgräber erschöpft bei mir vorbei, begutachten die in Kistchen der zum Trocknen ausgebreiteten Funde und staunen darüber, was sie gefunden haben.

Und wie sehen meine Hände nach einem Tag ohne Handschuhe im Wasser aus? Nein, keine schrumpelige ausgelaugte Haut und aufgeweichte Nägel. Sondern seidig weiche und geschmeidige Haut, die Nägel hart und glänzend. Die ausgewaschenen Mineralien der Tonwaren müssen diesen Effekt haben.

Und hier meine Geschäftsidee: Archäologische Handcrème.

Martha Freiwillige

Aus dem Waschwasser wird eine Handcrème hergestellt. Es gäbe sie in den Varianten "Römisch", "Bronzezeit" und "Mittelalter". Bei der römischen Handcrème könnte man zwischen "Feinkeramik", "Grobkeramik" und "Ziegel" wählen. Der Erlös aus dieser archäologischen Handcrème würde die Finanzierung der nächsten Grabung ermöglichen. Aber bis es soweit ist, und die archäologische Handcrème auf dem Markt ist, kommen Sie zu uns. Sie tun zwei gute Werke: Für Ihre Hände und für uns.

Beitrag 4: Zwischen Amboss und Ausgrabung (23.09.2025)

Zwischen Amboss und Ausgrabung

Ein rostiger römischer Nagel auf einer Handfläche.
Foto: Roger, Freiwilliger

Von Roger, Freiwilliger

Wenn man an Archäologie denkt, fallen einem oft spektakuläre Funde ein. Münzen, Statuen oder Mosaike. Doch meine persönliche Reise als Freiwilliger beim Museum Aargau und bei der Kantonsarchäologie zeigt, dass manchmal ein kleiner, unscheinbarer Gegenstand wie ein Nagel mindestens genauso spannend sein kann.

Im Freiwilligenprogramm des Museum Aargau habe ich die Gelegenheit, selbst in die Rolle eines römischen Schmieds zu schlüpfen und das glühende Eisen aus der Esse zu ziehen um es auf dem Amboss zu bearbeiten. Jeder Hammerschlag bringt das Metall ein Stück näher zur Form, die vor rund 2000 Jahren alltäglich war: der römische Nagel. Es ist erstaunlich, wie viel Geschick und Kraft dafür nötig sind. Was heute ein standardisiertes Produkt aus der Fabrik ist, war damals ein sorgfältig handgefertigtes Werkzeug – und jeder Nagel ein kleines Unikat.

Die Arbeit am Schmiedefeuer vermittelt mir nicht nur technisches Wissen, sondern auch eine unmittelbare Verbindung zur römischen Vergangenheit.

Plötzlich kann ich nachvollziehen, wie elementar solche Nägel für den Alltag waren. Ohne sie kein Dachstuhl, kein Wagen, keine stabile Tür. Sie waren das unsichtbare Rückgrat des römischen Bau- und Handwerkswesens.

Roger Freiwilliger

Im Freiwilligenprogramm der Kantonsarchäologie Aargau wechsle ich nun die Perspektive. Als freiwilliger Mitarbeiter darf ich an einer Ausgrabung teilnehmen. Dort, im Erdreich verborgen, tauchten dieselben Nägel auf, die ich zuvor geschmiedet hatte. Die Fundstücke sind verrostet, verbogen, manchmal kaum noch als Nägel erkennbar und doch spüre ich sofort die Parallele. Hier liegt ein Original, das vor Jahrhunderten den gleichen Weg vom Schmiedefeuer bis zum Gebrauch gegangen war.

Dieser Moment war für mich besonders eindrücklich. Ich hielt nicht nur ein Stück Metall in der Hand, sondern auch die Spuren von Arbeit, Technik und Alltag vergangener Generationen. Der Kreis schliesst sich: Was ich mit Feuer und Hammer rekonstruiert hatte, lag nun als archäologisches Zeugnis vor mir.

Roger Freiwilliger
Eine Schmiedeinstallation mit zwei Blasebälgen.
Die römische Schmiede im Legionärspfad. Foto: Roger, Freiwilliger

Die Erfahrung, sowohl Herstellen als auch Ausgraben zu dürfen, hat meine Sicht auf das Römische vertieft. Sie zeigt, wie eng Handwerk und Archäologie miteinander verbunden sind. Nur wenn man versteht, wie etwas gemacht wurde, kann man die Funde richtig deuten. Umgekehrt bekommen die eigenen Schmiedestücke durch die Begegnung mit echten römischen Nägeln eine ganz andere Bedeutung.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, Geschichte ist nicht nur das große Panorama von Legionen und Kaisern. Geschichte zeigt sich oft im Kleinen – im Detail eines rostigen Nagels, der eine Geschichte von Arbeit, Alltag und Beständigkeit erzählt und sie wird lebendig, wenn man sie nicht nur betrachtet, sondern mit eigenen Händen nachschafft.

Beitrag 5: Aquae Helveticae (23.9.2025)

Aquae Helveticae

Ein mit Regenwasser gefülltes Ausgrabungsfeld.
Regenwasser im Ausgrabungsfeld. Foto: Lorenzo, Freiwilliger

Von Lorenzo, Freiwilliger

Der diesjährige Freiwilligenkurs findet, anders als letztes Jahr (Besenbüren), praktisch vor meiner Haustüre statt. Ich bin für die zweite und die dritte Woche aufgeboten. Der Ausgrabungsleiter und Freiwilligenmanager teilt mich und eine weitere Freiwillige, die das erste Mal teilnimmt, Feld 2 zu. Mit zwei anderen Freiwilligen zusammen bilden wir ein erfolgreiches Team, das zahlreiche Funde zu Tage fördert. Was für ein anderes Ausgraben als letztes Jahr in Besenbüren!

Wir finden neben zahlreichen Knochenstückchen, Keramikscherben und Schlacke auch Nägel. Das Highlight aber sind ein RIng und die Münzen, die wir sofort dem Grabungstechniker zum Vermessen melden, in ein Couvert stecken, anschreiben und sicher verpacken.

Jeder Fund ist ein Motivator, weiter sorgfältig die Schichten abzutragen und genau hinzusehen.

Lorenzo Freiwilliger

Während meiner ersten Woche (offiziell bereits die zweite Feldkurswoche) haben wir sommerlich heisses Wetter und kommen gehörig ins Schwitzen. Die zweite Woche (offiziell die dritte Feldkurswoche) ist von regnerischem Wetter geprägt mit deutlich kühleren Temperaturen. Ein warmer Tee ist nun das geeignete Getränk.

Zwei neue Freiwillige ersetzen für Feld 2 nun die beiden Vorherigen. François ist ein Meister im Profil präparieren. Wir finden zwei Melonenperlen aus Glas, nachdem wir eine weitere Schicht abgetragen haben. Der Grabungsleiter hat intuitiv eine gute Nase für weitere interessante Schichten, auch wenn es schmerzt, die von den Römern stabil zusammengefügten Stein- und Lehmschichten zu zerstören, die wir letzte Woche noch sauber gereinigt, ausgemessen und mit der Drohne fotografiert haben.

Durch den intensiven Regen füllen sich die nicht durch ein Zelt geschützten Arbeitsfelder mit Wasser.

Lorenzo Freiwilliger

Nun verstehe ich, warum die Römer Baden den Namen Aquae Helveticae gegeben haben, das hat offenbar nicht nur mit den Thermen zu tun, wie mein Bild zeigt.

Beitrag 6: Denn Konturen sind wichtig (24.9.2025)

Denn Konturen sind wichtig

Vier Freiwillige stehen ausserhalb der Grabungsfläche, ein Freiwilliger steht in der Fläche auf einer kleinen Fussmatte.
Einer versucht, auch die letzte Ecke des Feldes zu vollenden...

Von Hans, Freiwilliger

Wir zehn erwartungsvollen Freiwilligen werden am ersten Einsatztag nach einem Schlüssel im Kopf unseres Grabungsleiters auf die drei Grabungsfelder verteilt, wo der Bagger vorgängig schon die Teerdecke und den Kieskoffer abgetragen hat. Zuerst gehen auch wir vier vom Feld 1 mit grobem Geschütz, sprich Pickel und Schaufel, die Sache an. Aber wie weit nach unten sollen/dürfen wir buddeln? Der Chef kommt vorbei und verfeinert seine Anweisungen: „Seht ihr“, erläutert er, während seine Spitzkelle tüchtig am Kratzen ist, „hier unten zeigt sich eine Mörtelschicht (kratz, kratz), und wenn ich hier nach drüben arbeite (schürf, schürf), erscheinen Ziegelstücke, die auf einen Dachabfall hindeuten könnten. Legt diese Schicht frei, benutzt erst den Langstielkratzer, arbeitet darauf mit der feinen Spitzkelle ganz behutsam bis zu dieser Schicht runter. Holt dabei die Konturen der Steine und Ziegel sauber heraus, damit sie sich auf der Drohnenaufnahme schön abzeichnen. Benutzt dazu auch Staubsauger oder Bläser und denkt daran, ja nicht mehr auf die fertig freigelegte Schicht zu treten, damit keine Verfälschungen passieren.“

Alles klar.

Wir knieen uns gewissenhaft rein, tragen ab, pützeln und konturieren, ärgern uns, wenn ein paar Steinchen von der Wand auf die schon fertig präparierte Fläche rieseln, weil wir ja die vollen Kübel auch irgendwie aus der Tiefe hochwuchten müssen.

Hans Freiwilliger
Ansicht eines archäologischen Schichtprofils-
Schöne Kunturen sind wichtig. Foto: Hans, Freiwilliger

Am Schluss kniet nur noch einer von uns unten und versucht, auch die letzte Ecke des Feldes in äusserst unbequemer Stellung zu vollenden, was anatomisch eigentlich nur eine professionelle Kontorsionistin schafft. Zuletzt fischen wir noch mit dem Langstielkratzer die letzte verbliebene Kniematte heraus, peinlich darauf achtend, dass nichts mehr runterrieselt. Sollte der Wind noch ein Blatt in die Fläche geweht haben, wird auch dieses mittels eines geeigneten Gerätes hochgeholt. Zufrieden stehen wir oben und blicken auf die saubere, schön konturierte Fläche runter und einer sagt: „Darauf könnte man essen.“

Dann kommt der Chef.

Er steigt zügig runter – immerhin stellt er sich auf eine Kniematte – und zückt, nach kurzer Betrachtung, seine Spitzkelle. „Hier ist die Schicht etwas unklar, ich denke, sie senkt sich da ab (kratz! kratz!) und taucht da drüben wieder auf (kratz! kratz). Hier sind Brandspuren (schürf, schürf) und hier wird es unklar, die Wurzel deutet auf eine Störung hin (krrrratz, krrratz) die sich eventuell da hinüber zieht.“

Und weil er das verifizieren will, kennt seine Kelle keine Gnade.

Hans Freiwilliger

Dann steigt er aus dem Feld und heisst uns, nochmals 10 cm abzutragen, die Schicht gut zu beobachten, die Störung im Auge zu behalten, behutsam und nur mit dem feinen Gerät zu arbeiten und den Bläser vorsichtig einzusetzen. Denn die Konturen sind wichtig.

Wir stehen da oben, versuchen unsere Bekümmerung angesichts der brutalen Zerstörung unserer Esstischoberfläche zu verbergen, lächeln uns schief zu und steigen wieder runter. Auf ein Neues.

Beitrag 7: Archäologie zum Anfassen: Begeisterung steckt an (25.9.2025)

Archäologie zum Anfassen: Begeisterung steckt an

Kleinkind sitzt auf einer Fussmatte und sieht ins Grabungsfeld, wo seine Grossmutter am Ausgraben ist.
Archäologie fängt im Kleinen an... Foto: Familie von Bruna, Freiwillige

Wer sich mit der Vergangenheit beschäftigt, entdeckt nicht nur alte Mauern und Münzen, sondern auch jede Menge über unsere Gegenwart und Zukunft. Ohne Archäologie wüssten wir kaum etwas über die Entwicklung unserer Kultur. Besonders spannend wird es, wenn man nicht nur zuschaut, sondern selbst Hand anlegt. Genau das ermöglicht der Feldkurs: Unter Anleitung von Profis dürfen auch Laien aktiv mitgraben, lernen praktische Techniken, sammeln theoretisches Wissen und machen das kulturelle Erbe für die Öffentlichkeit lebendig.

Für mich ist es bereits das siebte Jahr in Folge, dass ich dabei bin – und die Faszination ist ungebrochen. Jede Teilnahme bedeutet für mich ein direktes Eintauchen in die Geschichte.

Bruna Freiwillige

Klar, Spitzhacke und Schubkarre sind manchmal schweisstreibend, aber die Mühe lohnt sich spätestens dann, wenn man selbst einen Fund in den Händen hält. Unvergesslich war der Moment, als ich heuer meine erste Münze freilegen durfte! Neu war für mich auch die Mithilfe beim Festlegen der georeferenzierten Punkte. Mit Tachymeter werden exakte Koordinaten ermittelt, sodass jeder Fund und Befund präzise vermessen und dokumentiert werden kann. Genau diese Mischung aus handfester Grabung und moderner Technik hält die Spannung hoch – jedes Jahr kommt etwas Neues hinzu.

Meine Begeisterung für unser Kulturerbe trage ich mit Herzblut nach aussen.

Bruna Freiwillige

Ob im Freundeskreis, in der Familie oder bei öffentlichen Veranstaltungen: ich stehe hinter der wichtigen Arbeit der Kantonsarchäologie. Und das Schöne ist: die Freude steckt an. Sogar unser jüngstes Familienmitglied hat mich dieses Jahr auf der Grabung besucht. Die Leidenschaft ist also nicht nur geweckt, sondern schon an die nächste Generation weitergegeben.

Römische Streifenhäuser

Visualisierung eines römischen Streifenhauses.
Visualisierung eines römischen Streifenhauses.

Die baureife Parzelle in den "Verenäckern" liegt im Bereich der römischen Siedlung. Mittelfristig ist ein Bauprojekt geplant. Ausgrabungen in den 1970er- und 1980er-Jahren sowie Baggersondierungen von 2023 zeigen, dass in römischer Zeit hier entlang der nach Vindonissa führenden Strasse sogenannte Streifenhäuser standen. Diese langrechteckigen Häuser waren multifunktional: hier arbeitete und wohnte man zugleich.

Ausdehnung und Erhaltung dieser Bebauung werden während dem Feldkurs 2025 in drei kleinen Sondiergrabungen abgeklärt.

Gibt es gar Gräber?

Grabungsplan mit eingezeichneten Sondierschnitten und römischen Befunden.
Plan der römischen Bebauung und der geplanten Sondierschnitte.

In römischer Zeit wurden die Toten ausserhalb der Siedlungen bestattet. Da die untersuchte Parzelle am Siedlungsrand liegt, kann mit einzelnen Gräbern gerechnet werden. Dies wird in einer weiteren Sondierfläche geprüft.

Der Einsatz der Freiwilligen ermöglicht detaillierte Vorabklärungen, dank deren Erkenntnisse die Ausgrabung beim zukünftigen Bauprojekt optimal geplant werden kann.

Visualisierung des römischen Badens.
Visualisierung von Aquae Helveticae. © Stadtgeschichte Baden/ikonaut